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  • Ein Vorgeschmack: Im Januar 2019 absolvierte der FC St. Pauli ein Testspiel am leeren Millerntor gegen den KFC Uerdingen.
  • Foto: WITTERS

Sonntag gegen Nürnberg: Also doch! FC St. Pauli mit Geisterspiel am Millerntor

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, am Millerntor wird sie am Donnerstag beerdigt werden: Das Spiel am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gegen den 1. FC Nürnberg wird ohne Zuschauer stattfinden, es wird nicht das einzige bleiben. Wenn die Gesundheitsbehörde am Donnerstag ihre Verfügung auch offiziell erlassen wird, wird sich vermutlich auch der Verein, von dem es am Mittwoch diesbezüglich keine weiteren Informationen gab, dazu äußern.

Beim Gegner hatte man bereits am Mittwochmorgen von einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit eines drohenden Zuschauerausschluss erfahren, mittags hatten sich im Frankenland auch die letzten fünf Prozent Hoffnung zerschlagen. „Wir sind alle enttäuscht, dass es ein Geisterspiel werden wird“, sagte FCN-Sportchef Robert Palikuca, einst bekanntlich Profi in Braun-Weiß, im Gespräch mit der MOPO. „Aber die Gesundheit der Menschen steht immer an erster Stelle.“

Coronavirus: St. Pauli-Training ab sofort nicht öffentlich

Darum hatte man bei St. Pauli auch am Montag sämtliche Trainingseinheiten bis auf weiteres für nicht öffentlich erklärt, Spielergespräche mit Journalisten ans Telefon verlagert und angekündigt, dass die Mixed Zone im Stadion am Sonntag geschlossen bleibe.

Am Mittwochnachmittag dann kündigte die Gesundheitsbehörde an, dass in Kürze eine Allgemeinverfügung zum Umgang mit Großveranstaltungen erlassen wird. „Neben Art und Ort ist auch die Teilnehmerzahl ein Kriterium für die Genehmigung der Veranstaltung“, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks, die noch am Montag anders argumentiert und so die Hoffnung auf ein volles Millerntor genährt hatte.

Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks: Geisterspiele für St. Pauli am Millerntor!

Nun aber erklärte sie: „Mit der Teilnehmerzahl steigt das Infektionsrisiko und die Nachverfolgbarkeit ist nicht mehr durchgehend gewährleistet. Wir haben uns am Abend entschieden, dass auch in Hamburg wie in den allermeisten Ländern die Teilnehmerzahl ab 1000 Personen grundsätzlich zum Kriterium für die Absage von Veranstaltungen gemacht wird, um eine einheitliche Wahrnehmung der Maßnahmen im Bundesgebiet zu unterstützen.“

St. Pauli-Profi Marvin Knoll findet Geisterspiele „sehr, sehr schade“

Leere Ränge statt volle Hütte – „Es wäre natürlich sehr, sehr schade, wenn es so kommt“, sagte St. Paulis Marvin Knoll. „Aber wenn es so ist, dann müssen wir das hinnehmen. Die Gesundheit geht absolut vor.“

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Er selbst habe schon mal ein Geisterspiel gehabt mit Dresden gegen Ingolstadt. „Man hört einfach alles“, beschreibt er die ungewohnte Atmosphäre und ergänzt lachend: „Man muss mit Bedacht wählen, was man sagt. Ich bin dann auch einer, der gerne mal dem Schiri was hinterher brüllt, da muss ich mich dann ein bisschen zurückhalten.“ Aber das werde er hinbekommen. „Wenigstens ist es dann so, dass, wenn ich denn mal schreie, mich alle hören. Das ist ja auch schön.“

Marvin Knoll: Motivation bei St. Pauli wird trotzdem kein Problem

Die Motivation dürfe kein Problem werden, „die muss von uns kommen, wir müssen uns selbst pushen“. Man wisse, eigentlich wäre das Ding ausverkauft, „und die Fans gucken ja trotzdem zu am Fernseher, also müssen wir für sie spielen. Und für uns. Ich denke, wir haben gute Charaktere in der Mannschaft“. Man werde das auch so hinbekommen, „wir spielen ja trotzdem am Millerntor“.

Und sollte die Saison tatsächlich zu Ende gespielt werden, müsste sich St. Pauli eh an Totentanz auf dem Heiligengeistfeld gewöhnen: Die Hamburger Verordnung soll bis zum 30. April gelten, das beträfe auch die Kicks gegen Heidenheim und Aue.

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