So reagiert St. Pauli auf den Abgang von Aremu
Der Abgang von Afeez Aremu in Richtung Kaiserslautern am Mittwoch hatte sich nicht unbedingt abgezeichnet, nachvollziehbar war er allemal. Seine Chancen auf Spielzeit tendierten gegen Null. In der Kaderbreite hinterlässt der Nigerianer dennoch ein Loch. Wie dieses gestopft werden soll, verrät Sportchef Andreas Bornemann in der MOPO.
Der Abgang von Afeez Aremu in Richtung Kaiserslautern am Mittwoch hatte sich nicht unbedingt abgezeichnet, nachvollziehbar war er allemal. Seine Chancen auf Spielzeit tendierten gegen Null. In der Kaderbreite hinterlässt der Nigerianer dennoch ein Loch, mit einer Neuverpflichtung wird aber wohl nicht reagiert. Stattdessen soll es im Mittelfeld das vorhandene Personal richten, was für einen ewigen Bankdrücker eine neue Chance bedeuten könnte.
Nominell sind die Alternativen für das Mittelfeldzentrum im St. Pauli-Kader rar. Hinter den gesetzten Jackson Irvine und Marcel Hartel gibt es kaum Spezialisten für die Positionen in der Schaltzentrale, zumal solche, die aktuell nicht auf anderen Positionen mehr oder weniger fest eingeplant sind.
Aremu soll nicht durch einen Neuzugang ersetzt werden
Dennoch sieht Sportchef Andreas Bornemann keinen Grund, den Aremu-Abschied mit einem Neuzugang auszugleichen. Stattdessen hält der 51-Jährige das vorhandene Spieler-Material für variabel genug. Im Mittelfeld-Zentrum habe man „fünf, sechs Spieler, die für diese zwei Positionen in Frage kommen“, betont Bornemann auf MOPO-Nachfrage. So könne den defensiveren Part neben dem aktuell im Abwehrzentrum gesetzten Eric Smith auch Hauke Wahl übernehmen, für die offensivere Position sei künftig wieder Connor Metcalfe verstärkt eingeplant, da mit Scott Banks weiteres Personal für den Flügel verpflichtet wurde.
Boukhalfa ist auf Verschnaufpausen angewiesen
Und dann wäre da noch Carlo Boukhalfa. Sein Problem: Anders als die anderen Genannten ist der 24-Jährige weniger flexibel, seine Stärken liegen klar im zentralen Mittelfeld. Er ist auf Zwangs- oder Verschnaufpausen des dort angestammten Personals angewiesen, solche benötigen die Dauerbrenner Hartel und Irvine allerdings kaum. Erstgenannter machte vergangene Saison alle 34 Spiele, bei Irvine waren es 33. Und wenn es dann doch mal so weit war, sprang zumeist Aremu in die Bresche.
Doch der ist nun weg – und öffnet Boukhalfa, der seit November nicht mehr zum Einsatz kam, damit womöglich die Tür. „Aremu hatte immer wieder seine Einsatzminuten. Jetzt geht es darum, dass er sagt: Ich muss der sein, der sich die Einsatzminuten vom Aremu versucht zu schnappen. Die sind jetzt frei geworden, und die Lücke muss geschlossen werden“, so Bornemanns klare Forderung an den vorjährigen Neuzugang vom SC Freiburg.
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Vorerst bleibt Boukhalfa in der Rolle des Herausforderers. Diese müsse der 24-Jährige „annehmen und auf den Moment warten, an dem er gefordert ist. Dann muss er auf den Punkt da sein. Das wird entscheidend sein“, sagt Bornemann. Denn abgeschrieben hat man Boukhalfa bei St. Pauli noch lange nicht: „Mit Blick auf seine Fähigkeiten, sein Talent, sein Alter versprechen wir uns etwas von Carlo.“