Ein Spieler von Amedspor liegt verletzt am Boden
  • Ein Spieler von Amedspor liegt verletzt am Boden, ein Kollege kümmert sich. Ringsherum liegt alles voller Wurfgeschosse.
  • Foto: AFP

Skandalspiel in der Türkei, ein Ex-Kiezkicker mittendrin – St. Pauli reagiert

Das Kapitel Cenk Sahin zählt gewiss nicht zu den ruhmreichsten beim FC St. Pauli. Im Oktober 2019 war der Stürmer freigestellt worden, nachdem er sich via Instagram mit einer türkischen Militäroffensive auf syrische Kurdengebiete solidarisch gezeigt hatte. An seiner Haltung hat sich beim Profi nichts geändert.

Es sind schlimme Szenen, die sich beim Drittliga-Spiel zwischen Sahins Bursaspor und dem kurdischen Verein Amedspor zutrugen und auf diversen Videos zu sehen sind. Die Gäste wurden von Beginn an mit Tonnen von Gegenständen beworfen, darunter Feuerwerkskörper und angeblich gar ein Messer. Warum die Partie angepfiffen und nicht abgebrochen wurde, ist ein Rätsel.

Bursaspor gewann 2:1, Sahin erzielte den zweiten Treffer und jubelte mit Militärgruß. Nach Spielende verlagerten sich die Tumulte ins Stadioninnere, Sicherheitspersonal und Vereinsangehörige Bursaspors sollen sich im Kabinentrakt an den Spielern des Ex-Klubs des ehemaligen St. Paulianers Deniz Naki abgearbeitet haben.

Der Ex-St. Paulianer Deniz Naki spielte einst für Amedspor

Der hatte 2016 als Spieler des Klubs auf Facebook zu Frieden im Konflikt zwischen der Türkei und der kurdischen Minderheit aufgerufen und den 2:1-Pokalsieg gegen Bursaspor den Opfern der Kämpfe gewidmet. Daraufhin war er von der Staatsanwaltschaft in Diyarbakir wegen des Vorwurfs der Propaganda vor Gericht gestellt und zudem vom Verband mit einer Spielsperre belegt worden. 2017 wurde Naki in der Türkei zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

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St. Pauli schrieb angesichts der Ereignisse vom Wochenende auf Twitter von „erschütternden Szenen“ und schickte „solidarische Grüße“ an Amedspor.

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