Irvine, FC St. Pauli, Düseldorf
  • Jackson Irvine bejubelt sein vermeintliches Siegtor, das aber keine Anerkennung fand.
  • Foto: WITTERS

Siegtreffer nicht gegeben, aber St. Pauli überwintert als Erster

Für den nächsten ganz großen Wurf hat es zwar nicht gereicht, enttäuscht war Timo Schultz aber mitnichten. „Ein Punkt in Düsseldorf ist schon ganz anständig“, befand der Coach des FC St. Pauli nach dem 1:1 (0:0) zum Hinrunden-Abschluss bei der Fortuna. Durch das Remis steht jetzt schon fest, dass die Hamburger in jedem Fall als Spitzenreiter unterm Weihnachtsbaum sitzen werden. Unabhängig vom Ausgang des Kiel-Spiels am kommenden Freitag.

Die Partie startete wuchtig mit zwei dicken Kopfballchancen. Düsseldorfs Iyoha hatte nach einer kurz ausgeführten Ecke plötzlich viel Platz, setzte den Ball aus wenigen Metern aber deutlich drüber (3.). Auf der Gegenseite landete ein Freistoß von Leart Paqarada auf der Stirn von Jackson Irvine, der aber an Fortuna-Keeper Wolf scheiterte (7.).

Zwei dicke Dinger zum Auftakt, danach war erst einmal die Luft raus

Das war’s dann aber auch vorerst mit prickelnden Momenten. Die Hausherren agierten aus einer gut organisierten Defensive heraus, machten vor allem das Zentrum dicht und ließen St. Pauli so kaum Platz zum Handeln. Die Hamburger ihrerseits standen gegen den Ball nicht minder gut, ließen ebenfalls nichts zu, fanden auf dem Weg nach vorne aber kaum Lücken. Zudem gab es auf beiden Seiten viele unsaubere Aktionen.

So plätscherte die Nummer so ein bisschen vor sich hin, ehe ein Zufallsprodukt zur besten Chance der Begegnung führte. Ein abgefälschter Pass landete irgendwie bei Daniel-Kofi Kyereh, der aus 14 Metern frei zum Abschluss kam, Wolf aber genau in die Arme schoss (36.). Weil auch sein 25-Meter-Versuch zu hoch angesetzt war (43.), auf der Gegenseite Iyoha beim Abschluss geblockt wurde (45.), ging es torlos in die Kabine.

Kurz nach dem Wiederanpfiff trifft Marcel Hartel für den FC St. Pauli

Es dauerte allerdings keine 120 Sekunden nach dem Wiederanpfiff, bis es klingelte. Kyereh hatte den Ball in der Mitte der gegnerischen Hälfte erobert, das Auge für Marcel Hartel und schaufelte dem die Kugel mustergültig auf den Fuß. Der Dauerläufer nahm den Ball aus sechs Metern volley, drin, 1:0 für St. Pauli (47.). „Die Vorlage war schöner als das Tor“, lobte Hartel, sagte aber auch: „Es war nicht so einfach, wie es aussah. Ich habe zu viel Zeit gehabt.“

Mit dem Treffer im Rücken gewann das Spiel der Gäste deutlich an Sicherheit und Souveränität. 20 Minuten lang hatten die Hamburger alles unter Kontrolle, durch einen Paqarada-Freistoß (56.) und Hartels 18-Meter-Schuss (66.) weitere Chancen. Die 13.500 unter den 15.000 Zuschauer:innen, die es mit den Gastgebern hielten, wurden schon unruhig – aber sie haben ja einen, den St. Pauli mal hatte. Rouwen Hennings, Schultz‘ Kumpel aus gemeinsamen Kiez-Tagen, nutzt die erste Gelegenheit der Hausherren, nachdem er von Iyoha mustergültig in Szene gesetzt wurde, zum Ausgleich (68.).

St. Pauli steckt den Ausgleich durch Rouwen Hennings super weg

Der Tabellenführer schüttelte sich kurz, nahm dann das Heft des Handelns aber wieder in die Hand. „Wir sind gut zurückgekommen“, befand Kapitän Philipp Ziereis zurecht, beklagte aber fehlendes Spielglück. Dem eingewechselten Max Dittgen fehlten gleich zweimal nur wenige Zentimeter zum Torerfolg (74., 77.), Guido Burgstaller fand in Wolf seinen Meister (78.), ehe die Murmel im Netz lag. Über Burgstaller und Dittgen landete der Ball bei Irvine, der aus Nahdistanz traf. Dem Jubel folgte nach VAR-Check allerdings Frust, Burgstaller hatte bei seiner Aktion im Abseits gestanden.

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Aber auch auf der Gegenseite wurde es noch mal brenzlig, Nikola Vasilj musste gegen Peterson parieren. Und als in der dritten und letzten Minute der Nachspielzeit auch der Abschluss des eingewechselten Etienne Amenyido gerade noch zur Ecke abgefälscht wurde, stand fest, dass es beim Remis bleiben würde. Es war das erste nach zuvor vier Niederlagen gegen die Fortuna und ein Resultat, mit dem Timo Schultz prima leben konnte: „Wir sind sehr zufrieden mit unserer bisherigen Ausbeute, unsere Ausgangsposition ist hervorragend.“ Kann man anders kaum sagen bei vier Punkten Vorsprung auf Verfolger Darmstadt und gar sieben auf Platz drei und Schalke 04.

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