• Simon Makienok wird von Paderborns Johannes Dörfler attackiert.
  • Foto: WITTERS

Sieglos-Serie hält an: St. Pauli verliert gegen Paderborn die „Leichtigkeit“

Das Duell der Serientäter blieb ohne Sieger. Der FC St. Pauli bleibt auch nach elf Pflichtspielen in der Saison zu Hause ungeschlagen, war mit dem 2:2 (2:1) gegen den auswärts immer noch unbesiegten SC Paderborn aber noch gut bedient. Unterm Strich stand vor 6012 Zuschauern die fünfte Partie ohne Dreier in Folge für die Braun-Weißen – und das Fazit von Trainer Timo Schultz: „Uns ist ein bisschen die Leichtigkeit abhandengekommen.“

St. Pauli begann mit sehr breiter Brust, dominant und beherrschte die Gäste in der Anfangsphase, was sich schon früh auszahlte. Ein maßgenauer Pass von Leart Paqarada erreichte Etienne Amenyido, der auf den Strafraum zulief, im richtigen Moment Max Dittgen anspielte, der nach kurzer Drehung trocken zum 1:0 einnetzte.

Die Hausherren bleiben zunächst dran, hatten sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß, als Amenyido nach starker Vorarbeit von Luca Zander in letzter Sekunde von Schuster geblockt wurde (11.). „Das war das, was wir uns vorgenommen hatten“, kommentierte Paqarada die starke Anfangsphase. „Aber dann haben wir den Faden verloren.“

Amenyido eiskalt zum 2:1-Pausenstand gegen Paderborn

Tatsächlich kippte die Nummer langsam, aber stetig komplett. Während die Hausherren zunehmend passiver wurden und sich immer mehr einfache Fehler erlaubten, kam Paderborn mit jeder Minute besser in der Partie an. Der enorm ballsichere SCP übernahm die Spielkontrolle, kam zwar zunächst zu keiner nennenswerten Gelegenheit, aber der Druck nahm spürbar zu. Und nachdem ein Muslija-Freistoß noch knapp am Pfosten vorbeigestrichen war, zappelte die Kugel schließlich in den braun-weißen Maschen. Muslija legte den Ball in die Schnittstelle, wo Srbeny allen Hamburgern enteilt war und Nikola Vasilj mit einem satten Abschluss tunnelte.

1:1 nach 37 Minuten – man durfte gespannt sein auf die Reaktion St. Paulis. Und die fiel so aus: Ballgewinn Marcel Hartel im Mittelfeld, Pass auf Guido Burgstaller, der weiter zu Dittgen, der das Spielgerät zum freistehenden Amenyido weiterleitete. Und der blieb frei vor Keeper Huth eiskalt und vollstreckte zur 2:1-Pausenführung (44.).

St. Pauli macht den Deckel nicht drauf – Paderborn gleicht aus

Eine glückliche Geschichte. Und die Sicherheit, die so ein Treffer zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt oft bringen kann, blieb nach Wiederanpfiff aus. Der Kiezklub wankte weiterhin und kam – ein Manko, das schon vor dem Seitenwechsel auf- und ins Gewicht fiel – weniger bis gar nicht in defensive Zweikämpfe. Folge: Dicke Chance für Heuer (55.) und fast ein Eigentor von Jakov Medic, verhindert mit letzter Kraft von Kumpel Vasilj (57.).

Und weil St. Pauli die erste gute Gelegenheit nach langer Auszeit vergab, als der eingewechselte Finn Ole Becker frei durch war, aber statt abzuschließen die Ablage auf Marcel Hartel wählte, der geblockt wurde, blieb es eine Zitterpartie. Pröger zirkelte die Kugel an den Querbalken (66.), Vasilj rettete gegen Klement (69.). St. Pauli legte es drauf an – und wurde schließlich spät bestraft.

Das könnte sie auch interessieren: Die Noten der St. Pauli-Spieler gegen den SC Paderborn

„Wenn man zuhause zwei Tore macht, muss das auch mal reichen“, befand Dittgen. Sie reichten nicht, weil zunächst der eingewechselte Simon Makienok das mögliche 3:1 liegen ließ (83.). Und weil nach einem missglückten Klärungsversuch von Medic auf der Gegenseite der Ball zu Stiepermann kam, den niemand am überlegten Abschluss hinderte. „Wir sind immer noch mit acht Mann im Sechzehner und kriegen keinen Druck auf den Ball“, klagte Schultz. Das 2:2 (84.), und deswegen der Endstand, weil Thalhammer zwei Minuten später nur wenige Zentimeter fehlten, um das Ding noch komplett zu drehen.

So blieb am Ende immerhin ein Punkt, „mit dem wir zufrieden sein können“, sagte Paqarada. Das Erfolgserlebnis, das so sehnsüchtig erwartete, blieb allerdings aus. „Keiner von uns hat geglaubt, dass wir alles wegfegen“, befand Paqarada, der ergänzte, dass zum St. Pauli-Spielstil auch Selbstvertrauen gehört. „Das müssen wir uns im Training wieder erarbeiten.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp