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Spieler des FC St. Pauli sind nach dem vierten Gegentor gegen Elversberg niedergeschlagen
  • Schwer getroffen: Abwehrspieler Adam Dzwigala, Torwart Nikola Vasilj und Lars Ritzka (v.l.) nach dem vierten Gegentor bei St. Paulis Heimpleite gegen Elversberg.
  • Foto: WITTERS

Diese Schwäche von St. Pauli ist ein gefährlicher Trend

Erstmals in dieser Saison hat der FC St. Pauli zwei Niederlagen in Serie kassiert – und dafür gibt es Gründe. Hintergründe. Betonung auf „Hinter“. Denn hinten ist derzeit der Wurm drin. Satte sechs Gegentore hat die beste Defensive der Liga in den letzten beiden Spielen kassiert und bleibt damit weit hinter den eigenen Stärken und Ansprüchen zurück. Ein gefährlicher Trend, dem die Kiezkicker entgegenwirken wollen. Und müssen.

Das Heimspiel gegen Elversberg war so etwas wie ein defensiver Dammbruch. Die vier Gegentore bei der 3:4-Niederlage gegen den mutigen Aufsteiger, noch dazu alle in der zweiten Halbzeit, waren ein Negativrekord. Zwei Gegentore waren es beim vorangegangenen 1:2 in Karlsruhe.

Fabian Hürzeler vermisst Schärfe und will wieder die Null

„Wir müssen es wieder schaffen, die Schärfe im Spiel gegen den Ball reinzubekommen, wieder zu Null zu spielen“, betont Trainer Fabian Hürzeler. „Das haben wir in den letzten Spielen vermissen lassen.“

Auffällig: In der Rückrunde kassieren die Kiezkicker deutlich mehr Gegentreffer als in der Hinserie. Bekam St. Pauli in den ersten 17 Spielen der Saison noch 15 Tore, ein überragender Wert und Schnitt (0,88 pro Partie), sind es nach 12 Spielen der Rückrunde bereits 17 Gegentore (1,41 pro Spiel).

FC St. Pauli: Deutlich mehr Gegentore als in der Hinrunde

Zum Vergleich: Die derzeit ärgsten und formstärksten Aufstiegsrivalen weisen weniger Gegentore auf. Kiel hat nach 23 Gegentreffern in der ersten Saisonhälfte in der Rückrunde bislang nur elf hinnehmen müssen, Fortuna Düsseldorf nach 21 in der Hinrunde bislang 14 in der Rückrunde.

Es ist nicht nur die Anzahl der Gegentore – auch die Zahl der Schüsse, die die Kiezkicker zulassen, ist gestiegen. Gegen Elversberg hatte Keeper Nikola Vasilj noch mehrere Großchancen der Gäste entschärft. Ebenfalls ein Indiz, dass es bei der defensiven Stabilität, die eine große Stärke der Kiezkicker und für Hürzeler „die Basis“ und „Identität“ ist, derzeit hapert.

Tordifferenz: Kiel und Düsseldorf besser als St. Pauli

Denn: Drei geschossene Tore am Millerntor MÜSSEN reichen, um ein Spiel zu gewinnen. Egal, wie der Gegner heißt. Und auch zwei geschossene Tore zu Hause müssen genügen, um wenigstens einen Punkt zu holen, der ja am Saisonende möglicherweise entscheidend sein könnte. Nicht ganz unwichtig: Kiel (+25) und Düsseldorf (+28) haben mittlerweile die bessere Tordifferenz gegenüber St. Pauli (+22).

Mangelhaft waren gegen Elversberg Zweikampfführung, Stellungsspiel und Positionierung. Auch Defizite in der Restverteidigung, der Absicherung im eigenen Ballbesitz, wurden bei den gefährlichen Umschaltaktionen und Kontern der Elversberger deutlich.

Defensivarbeit: St. Pauli muss eine Schippe drauflegen

Stürmer Johannes Eggestein wurde nach der ersten Heimniederlage der Saison deutlich: „Mit so einem teilweise schlechten Zweikampfverhalten und passiven Verhalten kriegst Du auch zu Hause vier Gegentore und da wirst Du gegen jeden Gegner so schlecht aussehen.“

Heißt im Umkehrschluss: Legen die Kiezkicker bei der Defensivarbeit nicht wieder eine Schippe drauf, dann droht der große Einbruch im Aufstiegsrennen.

Hauke Wahl nach Sperre gegen Hannover wieder dabei

Der Fokus in dieser Trainingswoche und der Vorbereitung auf das schwere Auswärtsspiel in Hannover am Sonntag wird auf der Arbeit gegen den Ball liegen, sowie der Präzision im Angriffsspiel, um die gegen Elversberg viel zu hohe Anzahl an Fehlpässen, unsauberen Zuspielen und Ballverlusten zu verringern. Basis-Arbeit. Nichts läuft von alleine – mag es im Saisonverlauf auch noch so gut gelaufen sein.

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Die gute und ermutigende Nachricht: Innenverteidiger Hauke Wahl, in dieser Saison ein enormer Stabilisator, wird nach seiner Gelb-Roten Karte in Karlsruhe und der Sperre gegen Elversberg in Hannover wieder dabei sein.

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