KSC-Fans zünden Pyrotechnik

Beim Spiel gegen St. Pauli im November 2022 zündeten Karlsruhe-Fans jede Menge Pyrotechnik. Foto: WITTERS

Pyro-Skandal bei St. Pauli-Spiel: Prozess gegen Fanprojekt endet überraschend

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Im viel beachteten Prozess gegen drei Mitarbeiter des Fanprojekts des Karlsruher SC haben sich die beteiligten Parteien auf die vorläufige Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung einer Geldauflage verständigt. Staatsanwaltschaft und Angeklagte stimmten dem Vorschlag des Vorsitzenden Richters Peter Stier am Landgericht in Karlsruhe zu. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, zahlreiche Fußball-Fans hatten sich mit den Sozialarbeitern aus Karlsruhe solidarisiert.

Das Amtsgericht Karlsruhe hatte die drei Mitarbeiter des KSC-Fanprojekts wegen des Vorwurfs der versuchten Strafvereitelung vor einem Jahr zu Geldstrafen im mittleren vierstelligen Bereich verurteilt, das Trio daraufhin Berufung eingelegt. Bei den ursprünglich für zwei Tage angesetzten Berufungsverhandlungen vor dem Landgericht gaben die drei Angeklagten nun ihre Zustimmung zur Einstellung des Verfahrens.

Sie müssen 3150, 1500 beziehungsweise 2022 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Ein Schuldeingeständnis sei das aber nicht, wie sie durch ihre Verteidiger klar zum Ausdruck brachten.

KSC gegen St. Pauli: Pyro-Skandal mit elf Verletzten

Nach einem Pyro-Skandal mit elf Verletzten beim Zweitliga-Spiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli im November 2022 hatten sich die drei Sozialarbeiter geweigert, in der Aufarbeitung als Zeugen auszusagen. Ihr Verhalten hatten sie damit begründet, dass sie bei ihrer Arbeit auf das Vertrauen der Fans angewiesen seien und dieses Verhältnis schützen müssten.

Das Abbrennen von Pyrotechnik polarisiert wie kaum ein anderes Fan-Thema. imago/RHR-Foto
KSC-Fans zünden Pyrotechnik an
Das Abbrennen von Pyrotechnik polarisiert wie kaum ein anderes Fan-Thema.

Ein Zeugnisverweigerungsrecht gibt es in der Sozialen Arbeit aber nur in wenigen Ausnahmefällen. Bundesweit hatten Fan-Verbände zuletzt eine Ausweitung dieses Rechts auf weitere Bereiche der Sozialen Arbeit gefordert. 

Mit ihrer Zustimmung zur Einstellung des Verfahrens, so ließen die Angeklagten durch ihre Verteidiger mitteilen, wolle man ein Signal senden und auf die Staatsanwaltschaft zugehen, um die weitere Zusammenarbeit wieder zu verbessern.

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