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Die Mannschaft des FC. St. Pauli auf dem Trainingsplatz
  • Nicht alle Spieler können in die Startelf. Im Trainingslager können sie sich zeigen.
  • Foto: WITTERS

Profis unter Palmen: So läuft St. Paulis Startelf-Casting

In einer Woche startet die Zweite Liga ins neue Jahr, St. Pauli greift am kommenden Samstag gegen Erzgebirge Aue ins Aufstiegsrennen ein. Welche elf der 28 im Trainingslager in Spanien befindlichen Spieler gegen die Sachsen zu Beginn auf dem Rasen stehen werden, ist völlig offen. Die MOPO gibt einen Überblick über die vier spannendsten Konkurrenzkämpfe.

Bis Sonntag läuft St. Paulis Casting in Benidorm. Frei nach dem Motto: Profis unter Palmen. Es geht dabei niveauvoller zu als in der inzwischen eingestellten, ähnlich-namigen Sat.1-Sendung „Promis unter Palmen“. Wenig überraschend, heißen die Protagonisten eben nicht Ronald Schill und Marcus Prinz von Anhalt, sondern unter anderem James Lawrence und Jakov Medic.

FC St. Pauli: Lawrence oder Medic in der Innenverteidigung?

Die beiden duellieren sich um die Position des linken Innenverteidigers neben Kapitän Philipp Ziereis. Vor der Winterpause und Medic‘ verletzungsbedingter Auswechslung in Darmstadt mit folgender Nasen-Operation begann dort fünf Spiele in Folge Lawrence. Allerdings meldet nun auch Medic wieder Ansprüche an, die er durch starke Leistungen zu Saison-Beginn rechtfertigt: „Wenn das Team gut spielt und gewinnt, ist es auch mal okay auf der Bank zu sitzen und von dort aus zu helfen. Das ist Teil des Fußballs, das akzeptiere ich. Aber du willst natürlich auf dem Feld stehen. Und jetzt bin ich zurück“, sagte er der MOPO. „Wenn ich es nicht besser mache als mein Mitspieler, wird er auflaufen“, wird wiederum Lawrence auf St. Paulis Vereins-Website zitiert. Einig sind sich beide: Die Konkurrenz ist förderlich. „Jeder muss sich verbessern und kämpfen, so können wir als Verein nur profitieren“, erklärte Medic.

Finn Ole Becker mit Vorteil gegenüber Jackson Irvine

Im Mittelfeld sind gleich zwei Stellen zu besetzen: die auf der rechten Seite der Raute und in Abwesenheit Daniel-Kofi Kyerehs die hinter den Spitzen.
Während Marcel Hartel halblinks seit seiner Ankunft immer in der Startelf stand, wechselten sich rechts Jackson Irvine und Finn Ole Becker ab. Das Eigengewächs kam gut in die Saison, fiel dann aber aus und hinter den Australier zurück, der mehr Dynamik und physische Stärke in St. Paulis Spiel bringt. Becker wiederum besticht durch Spielverständnis und die in dieser Saison immer häufiger zu beobachtenden gelungenen Bälle in die Tiefe. Für ihn, dessen Vertrag im Sommer endet, ist die Lage kompliziert. Während er vergangene Saison trotz nicht immer überzeugender Leistungen gesetzt war, ist sein Stammplatz, obschon er sich deutlich gesteigert hat, was sich auch an Zahlen ablesen lässt (zwei Tore, drei Vorlagen), futsch. Allerdings verletzte sich Irvine am Dienstag im Training am Fuß. Vorteil Becker.

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Auf der Zehner-Position hat vermutlich Christopher Buchtmann die besten Chancen auf den Start-Platz gegen Aue. Sein Vorteil gegenüber Lukas Daschner: Spielpraxis. Daschner kehrt nach seiner schweren Knieverletzung gerade erst zurück und stand zuletzt am 1. August auf dem Rasen – beim Hinrundenspiel in Aue. Trotzdem sagt er: „Ich bin voll fit.“ Und er sagt auch: „Ich traue mir grundsätzlich zu, ihn (Kyereh; Anmerkung der Redaktion) zu ersetzen.“

St. Pauli-Trainer Timo Schultz hat die Qual der Wahl

Noch mehr Bewerber gibt es im Sturm. Vier Spieler hegen Hoffnungen auf den Platz neben Guido Burgstaller. Die Besetzung dieser Rolle macht Timo Schultz oft vom Gegner und dem dazu passenden Stürmer abhängig. Maximilian Dittgen besitzt Tempo für Tiefen-Läufe, spielte aber zuletzt wenig. Simon Makienok, gerade von seiner zweiten Corona-Infektion genesen, hat seine Vorzüge als Ziel-Spieler, der hohe Bälle annehmen, abschirmen und verteilen kann. Etienne Amenyido ist die vielleicht spiel- und dribbelstärkste Option, Igor Matanovic durfte als wohl vielseitigster Burgstaller-Partner vor der Pause vier Mal in Folge beginnen.
Der Ausgang des Castings bleibt abzuwarten. Fest steht nur, das gehört nun mal dazu bei einem solchen Format: Es wird Verlierer geben – und Gewinner. Von letzterem, und das ist dann doch ungewöhnlich: sogar vier.

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