Oladapo Afolayan im DFB-Pokalspiel gegen Norderstedt

Oladapo Afolayan leistete sich als Einwechselspieler 18 Ballverluste gegen Norderstedt. Foto: picture alliance / xim.gs | xim.gs / Philipp Szyza

Pokal-Auftritt von Afolayan sorgt für Rätsel – St. Pauli-Trainer fand’s „schwierig“

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Es war vermutlich mehr als nur ein loser Wink in Richtung Startaufstellung für den Punktspielstart gegen Borussia Dortmund. Im DFB-Pokalmatch gegen Eintracht Norderstedt lief der FC St. Pauli mit zwei Spitzen und einem offensiven Mittelfeldspieler, über weite Strecken der Vorbereitung hatte Alexander Blessin auf drei nominelle Stürmer gesetzt. Die Tendenz geht zulasten eines Profis, der es am Samstag verpasste, nach seiner Einwechslung ein Umdenken anzuregen.

Hinter die Geschichte mit dem verbalen Rundumschlag Mitte Mai kann man inzwischen einen Haken setzen. Oladapo Afolayan hat spätestens im MOPO-Interview eingeräumt, einen Fehler gemacht zu haben, sich entschuldigt und so ganz nebenbei eine herausragende erste Vorbereitungshälfte hingelegt. In den Partien gegen Silkeborg (4:1) und den KSC (6:1) war der Engländer jeweils auffälligster Akteur auf dem Platz, meldete mit Taten statt Worten Anspruch auf den Platz auf der linken Offensivschiene an.

Dapo Afolayan zunächst mit bärenstarker Vorbereitung

„Er war in den ersten drei Wochen sehr energiereich, hat der Mannschaft viel gegeben“, hatte auch Blessin registriert. In den letzten Partien sei das dann ein bisschen weniger geworden, im selben Maß hatte sich Andréas Hountondji gesteigert und für das System mit nur zwei echten Angreifern empfohlen, das wiederum für Afolayan „eher schwierig“ sei. „Er liebt es, wenn er aus der Tiefe kommen und ins Eins-gegen-eins gehen kann.“ Das funktioniert unzweifelhaft besser in einer Ordnung mit drei Offensiven. Es sei keine Entscheidung gegen Afolayan gewesen, sondern eine für das, was beim 1:0 gegen Hellas Verona so gut geklappt hatte, betonte Blessin.

St. Pauli-Fans feiern Dapo Afolayan bei Einwechslung

Der Coach hatte Afolayan gegen Norderstedt schon relativ früh eingewechselt – für Hountondji, bei dem nur überschaubar viel geklappt hatte, und mit der Möglichkeit, Eigenwerbung zu betreiben. Die benötigt er bei den Fans nicht mehr, das wurde anhand der Lautstärke des Applauses klar, als er gebracht wurde. Was dann allerdings sportlich folgte, war ein Rückschritt für den 27-Jährigen.

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Afolayan agierte eigensinnig, zu kompliziert und leitete mit unnötigen Ballverluste mehrere gefährliche Konter der Norderstedter ein. Dazu kamen untaugliche Versuche, Freistöße herauszuholen, und kleine Reibereien mit Gegenspielern genau vor der Eintracht-Fankurve auf der Nordtribüne. Das war natürlich auch dem Trainer nicht entgangen. „Ja … schwierig“, sagte Blessin nach einiger Überlegung auf die Frage, wie er den Auftritt wahrgenommen hatte. „Körpersprache ist natürlich ein Thema“, fuhr er fort, dachte nach und schickte hinterher: „Ich will da kein Fass aufmachen. Aber in der Situation erwarte ich mir dann schon einen Ticken mehr.“

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