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Jakov Medic und Karol Mets jubeln
  • Läuft! Der nach langer Verletzung wiedererstarkte Jakov Medic (l.) und der in der Winterpause verpflichtete Innenverteidiger Karol Mets sind wichtige Faktoren für die defensive Stabilität der Kiezkicker.
  • Foto: WITTERS

Optimaler Rückrunden-Start: Das ist St. Paulis neues Erfolgsrezept

Optimal. Adjektiv. Laut Duden „(unter den gegebenen Voraussetzungen, im Hinblick auf ein zu erreichendes Ziel) bestmöglich“. So und nicht anders muss man den Start des FC St. Pauli ins neue Fußballjahr bezeichnen. Mit zwei Siegen ist den Kiezkickern der erhoffte Befreiungsschlag und Sprung aus dem Keller und in die bessere Hälfte der Tabelle gelungen. Basis dafür ist die Null-Bock-Einstellung.

Der Name Allan Arigoni dürfte den wenigsten St. Pauli-Fans etwas sagen – oder sie haben ihn sofort wieder vergessen. Arigoni ist Abwehrspieler, 24 Jahre jung, 1,84 Meter groß, Schweizer, der auch die jamaikanische Staatsbürgerschaft besitzt. Relevant ist aus braun-weißer Sicht allein, dass Arigoni der letzte Spieler ist, der gegen den Kiezklub ein Tor erzielen konnte. Am 7. Januar war das, im spanischen Benidorm, beim Testspiel der Hamburger gegen den Schweizer Erstligisten FC Lugano (7:2), für den Arigoni in der 48. Minute zwischenzeitlich auf 4:2 verkürzt hatte.

St. Pauli gelang der Start in die Rückrunde bestens

Gut einen Monat ist das her. Es folgten ein 1:0-Sieg bei Bundesligist Mönchengladbach, ein 0:0 am Millerntor gegen Midtjylland bei der Generalprobe für den Rückrundenstart, der mit dem 1:0 in Nürnberg ebenso glückte, wie die Heimpremiere 2023 gegen Hannover (2:0) am vergangenen Sonntag. Vier Spiele in Serie ist St. Pauli nun schon ohne Gegentor. Das 0:4 im Testspiel gegen Oldenburg ist übrigens außerhalb der Wertung, da St. Pauli ohne seine Stammkräfte angetreten war.

Connor Metcalfe spricht von einer ausgeprägten „Mentalität, kein Gegentor zu kassieren“ innerhalb der Mannschaft. Das ist das oberste Ziel. Die defensive Stabilität und das Verteidigen des eigenen Tores – vehementer und kollektiver als in der Hinrunde – steht vor dem Anpfiff auf Platz eins der To-do-Liste. Dass sich Innenverteidiger Jakov Medic nach langer Pause auf Anhieb in starker Form präsentiert und Winter-Transfer Karol Mets in der Abwehr eine sichtbare Verstärkung ist, tut sein Übriges. Eine Null-Bock-Attitüde der etwas anderen Art, denn die „Boys in Brown“ haben richtig Bock auf die Null.

Neues Spielsystem des FC St. Pauli zahlt sich aus

Das Resultat kann sich sehen lassen. Gegen Hannover ließen die Kiezkicker nur sieben Torschüsse des Gegners zu, davon lediglich einen direkt auf das Tor. Das neue Spielsystem mit einem sehr kompakten Zentrum zahlt sich aus. In Punkten. Sechs an der Zahl. Maximalausbeute.

„Defensiv gut zu stehen, wird immer Thema sein, und zu Null zu spielen, wird immer die Basis sein“, hatte Trainer Fabian Hürzeler schon vor dem Hannover-Spiel als Marschroute für die kommenden Monate ausgegeben, schließlich ging und geht es nach der verkorksten Hinrunde (Platz 15 und nur ein Punkt Vorsprung auf Rang 18) erst einmal nur um Resultate und nicht um B-Noten.

St. Pauli-Trainer Hürzeler hat Geschichte geschrieben

Hürzeler hat mit den zwei Siegen bereits Geschichte geschrieben. Er ist nicht nur der erste St. Pauli-Trainer seit Roland Vrabec, der mit zwei Siegen gestartet ist, sondern auch mit Zu-Null-Siegen. Im November 2013 war das Vrabec vergönnt – neun Jahre (und sechs Trainer) ist das her.

Grund zur Freude hat derzeit auch St. Paulis Nummer eins, Nikola Vasilj. Zwei Pflichtspiele ohne Gegentor nacheinander waren ihm zuletzt vor 18 Monaten gelungen – in seinen ersten beiden Partien für den Kiezklub zum Start der Saison 2021/22. Es waren bis Sonntag auch die letzten aufeinanderfolgenden Zu-Null-Spiele der Braun-Weißen. Es wurde also mal wieder Zeit.

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Null-Bock macht Laune und bringt Punkte. Im kommenden Heimspiel gegen den furiosen und enorm auswärtsstarken 1. FC Kaiserslautern soll die Serie möglichst ausgebaut werden. Mit dem dritten Zu-Null-Spiel in diesem Jahr stiege jedenfalls die Chance auf den noch wichtigeren dritten Sieg in Serie um einiges.

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