Warum sich Boss Göttlich über das Interesse an St. Paulis Besten freut
Ein erneuter Angriff auf die Bundesliga in der kommenden Saison wird doppelt schwer für den FC St. Pauli. Zur riesigen sportlichen Herausforderung gesellt sich die Aufgabe, den Verlust von Topspielern aufzufangen. Die Rolle des Kiezklubs auf dem Transfermarkt hat sich derweil gravierend verändert. Kicker der Braun-Weißen sind begehrt wie lange nicht. Warum sich Präsident Oke Göttlich darüber freut.
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Ein erneuter Angriff auf die Bundesliga in der kommenden Saison wird doppelt schwer für den FC St. Pauli. Zur riesigen sportlichen Herausforderung gesellt sich die Aufgabe, den Verlust von Topspielern aufzufangen. Die Rolle des Kiezklubs auf dem Transfermarkt hat sich derweil gravierend verändert. Kicker der Braun-Weißen sind begehrt wie lange nicht.
Die Tatsache, dass mit Daniel-Kofi Kyereh, Guido Burgstaller und Leart Paqarada (alle Vertrag bis 2023) die drei besten Spieler und Topscorer Objekte der Begierde anderer Klubs sind und St. Pauli vorzeitig verlassen könnten – die beiden Erstgenannten so gut wie sicher – ist für Präsident Oke Göttlich kein Schreckensszenario, sondern vielmehr ein „großes Privileg“, wie er es nennt.
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„Wir sind in der glücklichen Situation, dass Vereine Interesse an unseren Spielern haben. Das ist ein klares Signal der Weiterentwicklung“, führt Göttlich aus. „Ich sehe ja schon die Krokodilstränen, wenn der eine oder andere Spieler uns verlassen sollte. Aber das ist für uns ein Zeichen unserer neu entwickelten Stärke. Das gab es bis vor Kurzem nicht.“ Eine sportliche Schwächung durch die bevorstehenden Verkäufe ist eindeutig – wobei es abzuwarten bleibt, wer geht und mit wem sich St. Pauli zur neuen Saison verstärkt.
Transfererlöse bleiben wichtig für den FC St. Pauli und machen Erfolg wahrscheinlicher
Begehrte Spieler seien auch „ein hartes monetäres Kriterium“, betont Göttlich. Transfererlöse bleiben wichtig für St. Pauli. „Nur so kannst Du finanziell den nächsten großen Schritt gehen, um Erfolg wahrscheinlicher zu machen.“ Der Verein sei jedoch wirtschaftlich nicht gezwungen, Spieler zu verkaufen, stellt der Präsident klar. Das ist durchaus auch als Signal im bevorstehenden Transferpoker zu verstehen: St. Pauli ist wirtschaftlich nicht auf die Spielerverkäufe angewiesen, was Ablösesummen drücken könnte. Das hatte kürzlich auch Sportchef Andreas Bornemann betont. Göttlich: „Wir verkaufen dann, wenn wir das herausbekommen, was wir für richtig halten.“
In vielen wirtschaftlichen Bereichen hatte St. Pauli die erfolgreichste Zweitliga-Saison
Die entscheidende Frage. so der Präsident, laute: „Ist der Wert eines möglichen Verkaufs höher einzuschätzen als der Wert, einen Spieler noch länger bei uns zu behalten? Diese Entscheidung treffen Trainer und Sportchef gemeinsam.“ Es stünden genügend finanzielle Mittel für Neuverpflichtungen zur Verfügung – trotz Corona, betont Göttlich. Minder-Einnahmen im Bereich Zuschauer stehen Rekorderlöse in anderen Bereichen gegenüber. „Was Vermarktung, Sponsoring und Merchandising angeht, war es die erfolgreichste Zweitligasaison. Das ist ein wahnsinniger Erfolg“, berichtet der 46-Jährige. Und hilft dem sportlichen Bereich.
St. Pauli hat keine Budget-Beschränkungen in Sachen Transfer-Aktivitäten
„Wir haben keine Beschränkungen – auch durch Corona – beim Budget für das, was wir auf dem Transfermarkt machen wollen“, stellt Göttlich klar. Mögliche Verkäufe von Kyereh, Burgstaller und Paqarada seien da noch gar nicht eingerechnet. Anders als in den vergangenen Jahren, in denen St. Pauli vor allem darauf setzte, ablösefreie Spieler zu verpflichten oder nur geringe Transfersummen im niedrigen sechsstelligen Bereich zu zahlen, scheint der Kiezklub jetzt sowohl in der Lage als auch willens, deutlich mehr zu investieren.
Es wird ein spannender Sommer beim FC St. Pauli auf dem Transfermarkt. In alle Richtungen, mit Verlusten und Gewinnen, Risiken und Chancen. „Das ist eine Riesen-Herausforderung, die auch mega-spannend ist“, findet Göttlich. Die nächsten Wochen und Monate werden heiß.