Auf dem Weg zurück: Sebastian Ohlsson (M.) macht im Training einen guten Eindruck, hat allerdings seit März kein Spiel bestritten.
  • Auf dem Weg zurück: Sebastian Ohlsson (M.) macht im Training einen guten Eindruck, hat allerdings seit März kein Spiel bestritten.
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Personalsorgen bei St. Pauli: So ist der Stand bei Lawrence und Ohlsson

Es ist eine Premiere, auf die man beim FC St. Pauli gerne verzichtet hätte. Ausgerechnet vor dem Spiel gegen die derzeit gefährlichste Offensive der Liga reißt die Viererkette der Kiezkicker. Auf zwei Positionen muss sie umgebaut werden. Das Problem: Die besten Alternativen sind alles andere als voll im Wettkampfmodus.

Als am Mittwochvormittag die Tür zum Trainingsgebäude aufging und Luca Zander in Laufschuhen in Richtung Rasen schritt, um einige Runden zu drehen, war endgültig klar, dass der Rechtsverteidiger auch am Sonntag gegen Spitzenreiter Regensburg nicht annähernd einsatzfähig sein wird.

Da sich sein Ersatzmann im Spiel in Paderborn, Adam Dzwigala, nicht gerade für eine erneute Nominierung empfohlen hat, wird Trainer Timo Schultz voraussichtlich den nächsten Kandidaten ins Rennen schicken.

Wer spielt bei St. Pauli hinten rechts? Zander fällt auch gegen Regensburg aus

Wunsch-Option dürfte allein aufgrund seiner Klasse Sebastian Ohlsson sein. Der monatelang verletzte Schwede, eigentlich Rechtsverteidiger Nummer eins, hinterließ im letzten öffentlichen Training vor dem Spiel einen guten Eindruck, machte erstmals auch die hochintensiven Spielformen ohne Probleme mit. Bei den abschließenden Steigerungsläufen durfte der 28-Jährige jedoch nach der Hälfte duschen. 

Die Vorsichtsmaßnahme zeigt den Spagat, den das Trainerteam derzeit machen muss. Zum einen soll Ohlsson so schnell wie möglich wieder in die körperliche Verfassung kommen, die einen Einsatz möglich macht. Auf der anderen Seite darf die Belastung nicht zu schnell gesteigert werden, um einen gesundheitlichen Rückschlag zu vermeiden, der ihn erneut zurückwürfe. 

Ohlsson-Comeback gegen Regensburg? St. Paulis Schwede hat seit März nicht gespielt

Sein mögliches Comeback wäre ein Kaltstart. Seinen letzten Einsatz hatte Ohlsson im März. In dieser Saison hat er noch nicht einmal im Spieltagskader gestanden. Ist Ohlsson schon bereit? Keine einfache Entscheidung.

Die Alternative kann ebenso wenig mit Wettkampfpraxis punkten. Jannes Wieckhoff kommt aus einer wochenlangen Verletzungspause, war in der vergangenen Woche allerdings körperlich schon weiter als Ohlsson und wurde deshalb für den Paderborn-Kader nominiert. Zuvor hatte Schultz gemutmaßt, dass diese Partie für beide „wahrscheinlich noch zu früh“ komme.

Eine Woche später könnte es anders aussehen. Wie Ohlsson zog auch Wieckhoff im Training voll mit und bis ganz zum Ende durch.

Innenverteidiger-Alarm: Lawrence geht beim St. Pauli-Training vorzeitig in die Kabine

Fragezeichen gibt es auch bei James Lawrence, der den für zwei Spiele gesperrten Kapitän Philipp Ziereis (Rote Karte) ersetzen soll. Als es im Mittwochstraining so richtig los und zur Sache ging, da verabschiedete sich der Innenverteidiger in die Kabine. Vermutlich eine Vorsichtsmaßnahme. Der Waliser wird in Watte gepackt. Ein weiterer Ausfall im Abwehrzentrum wäre fatal.

Auch Lawrence ist von einem echten Spielrhythmus weit entfernt. Seinen ersten Liga-Saisoneinsatz hat er immerhin hinter sich, kam in Paderborn nach dem frühen Platzverweis von Ziereis und spielte 84 Minuten. Quasi ein Startelf-Einsatz. Zuvor hatte er im Pokal in Magdeburg eine Halbzeit bestritten.

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Zweimal ist Lawrence, der Ende Mai eine Wadenverletzung erlitten, die EM verpasst und durch die Pause seinen Stammplatz bei St. Pauli verloren hatte, jetzt von Beginn an gefordert. Gegen Regensburg und Hannover. Eine echte Alternative auf der Bank gibt es nicht mehr. Er muss durchhalten. Und abliefern.

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