Nur wenige schafften den Sprung: Was aus St. Paulis vielen Talenten wurde
In den vergangenen Jahren hat der FC St. Pauli im Dutzend Talente an den Profi-Fußball herangeführt, entweder über den eigenen Nachwuchs oder die U23. Die Anzahl derer, die am Ende den Fuß in die Tür bekommen haben, ist allerdings überschaubar. Von einigen wie Igor Matanovic (Frankfurt), Finn Ole Becker (Hoffenheim) oder Jannes Wieckhoff (Almelo), weiß man, dass sie inzwischen erstklassig unterwegs sind. Und die anderen?
Einer, der noch auf den großen Sprung hoffen kann, ist Franz Roggow. Der 22-Jährige verließ den Kiezklub vor zwei Jahren gen Borussia Dortmund II, wo er so viel Eigenwerbung betreiben konnte, dass er bei diversen Zweitligisten auf dem Zettel landete. Schließlich erhielt Hannover 96 den Zuschlag, wo er ab Sommer spielen wird.
Zwei Ex-Kiezkicker nutzten den BVB II als Bühne
Für die BVB-Reserve kickte zuletzt auch Niklas Jessen, der im vergangenen Sommer dorthin gegangen war. Jetzt zieht es den Hamburger Jung weiter, den Wohnort wechseln muss er dafür nicht: Der 21-Jährige schließt sich ab Sommer dem Drittliga-Rückkehrer MSV Duisburg an.
Gewisserweise etabliert hat sich bereits Max Brandt. Der 23-Jährige war von Braun-Weiß nach Ulm gewechselt, ist mit dem SSV in die 2. Liga auf-, allerdings auch gleich wieder abgestiegen. Ob er auch in der 3. Liga bleibt, ist derzeit noch offen. Es machen Gerüchte die Runde, der Mittelfeldmann stünde bei Zweitligisten wie Eintracht Braunschweig auf dem Zettel. Dort träfe er in Max Marie (20) auf einen weiteren ehemaligen St. Paulianer.
Ein ehemaliger St. Paulianer in Österreichs Regionalliga
Können die bisher Genannten durchaus zufrieden sein mit dem, wohin sie ihr Weg bisher geführt hat, gibt es auch andere Geschichten. Zum Beispiel die von Nathanael Kukanda (22). Der Stürmer, zeitweise bei den St. Pauli-Profis im Training, war bis Januar 2024 bei der U23, danach halbes Jahr ohne Verein. Mittlerweile spielt er für den DSV Leoben (Regionalliga Mitte Österreich). Jhonny Peitzmeier (24) war einst vierter Keeper auf dem Kiez, seit Sommer 2023 hüttet der das Tor des VfB Oldenburg.

Luis Coordes (26) galt einst als Offensiv-Hoffnung, schaffte den Sprung zu den Profis nicht und verließ St. Pauli 2022. Er versuchte sich erfolglos beim VfB Stuttgart II, kehrte dann nach Hamburg zurück, spielte zunächst für Teutonia Ottensen und ist seit 2024 bei Eintracht Norderstedt. Kevin Lankford (26) legte ein wahre Odyssee zurück, seitdem er St. Pauli 2021 verließ. Über Wehen Wiesbaden, Viktoria Köln, Orange County (USA) und Kickers Offenbach ging es zum BFC Dynamo nach Berlin, aber auch da ist jetzt Schluss. Er geht zu Carl Zeiss Jena.
Ein Ex-St. Pauli-Talent spielt wohl gar nicht mehr
Nachwuchskeeper Leon Schmidt (25) wechselte 2021 nicht nur den Klub, sondern auch das Land. Er spielte ein Jahr für Chanticleers in den USA, seit 2022 hält er für die Grand Canyon University die Bälle. Jakub Bednarczyk (26) war nach Vertragsende auf dem Kiez 2022 zunächst vereinslos, seit März 2023 ist er für den polnischen Zweitligisten Gornik Leczna unterwegs. Und Niklas Hoffmann (28) zog es 2020 von Hamburg aus zu den Würzburger Kickers, danach nach Österreich zum SV Horn. Er steht seit dem vergangenen Sommer bei Drittligist Waldhof Mannheim unter Vertrag.
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Und es gibt auch einen, der offensichtlich überhaupt nicht mehr kickt. Mert Kuyucu (25) ging 2021 zur zweiten Mannschaft des 1. FC Köln, von dort aus schon ein Jahr später in seine türkische Heimat. Dort war er für Manisa FK, Karaman FK und schließlich Somaspor aktiv, seit einem Jahr allerdings ist er bereits ohne Klub.
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