St. Pauli bejubelt den Derbysieg

Mathias Pereira Lage bejubelte mit den Kollegen (v. l. Hauke Wahl, Danel Sinani, Ben Voll) den Derbysieg ausgiebig. Foto: imago/Jan Huebner

„Nur sie gehört“: Was St. Pauli-Stürmer Pereira Lage gegen den HSV so beeindruckt hat

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Er hatte viel Zeit, den Triumph zu genießen. „Nach dem Derbysieg haben wir ein paar Tage freibekommen“, erzählt Mathias Pereira Lage, das Gros davon habe er mit seiner Familie verbracht. Die spielt eine tragende Rolle in seinem Leben, doch einen nahezu gleichwertigen Ersatz hat er bereits in Form der Kollegen beim FC St. Pauli gefunden.

„Ich bin glücklich, hier in Hamburg bei diesem Team zu sein“, schwärmte er. „Ich liebe diese Stadt! Und die Jungs sind super! Ich habe mich super auf und neben dem Platz in die Mannschaft integrieren können.“ Mit Danel Sinani könne er zum Beispiel Französisch sprechen, „er hilft mir. Gleichzeitig versuche ich, Deutsch zu lernen. Manchmal reden wir auf Französisch, manchmal auf Deutsch und manchmal auf Englisch“. Das mache es ihm einfach, ein guter Teamkollege auf dem Platz und in der Kabine zu sein.

Mathias Pereira Lage ist auf dem Kiez angekommen

Der sportliche Erfolg erleichtert dem Franzosen das Ankommen in der neuen Wahlheimat zusätzlich. „Natürlich ist es immer gut, wenn man gewinnt und nicht verliert“, erklärte er, wobei Stillstand für ihn Rückschritt bedeutet: „Wir müssen weiter auf diesem Weg gehen und weiter arbeiten. Das machen, was wir lieben, gemeinsam auf dem ganzen Platz verteidigen. Das ist unsere Identität, so müssen wir weitermachen.“

In einer Liga, die schon Unterschiede aufweist zur Ligue 1, die er aus seiner Zeit bei Stade Brest bestens kennt. „Ich habe das Gefühl, in Deutschland ist das Spiel intensiver“, urteilte er. In Frankreich könne das Spiel in Phasen deutlich taktischer sein. „Dort kannst du einfach den Ball halten und auf die richtigen Momente warten.“ In der Bundesliga hingegen gebe es sehr viel Intensität, „von Anfang bis Ende der Partie. Wir haben gegen Dortmund 1:3 zurückgelegen, aber am Ende war das Spiel doch noch offen. Wir haben es geschafft, noch ein Unentschieden zu holen“.

Ein Tor fehlt Kiezkicker Mathias Pereira Lage zum großen Glück

Nicht kaltlässt den Offensivmann auch der Support des eigenen Anhangs. Was beim 3:3 gegen den BVB am Millerntor los war, habe ihn beeindruckt. „Aber ich habe auch die Stimmung im HSV-Stadion mit unseren Auswärts-Fans geliebt. Man hat in den letzten 20 Minuten nur sie gehört. Daran werde ich mich noch lange erinnern.“

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Was zum großen Glück des 28-Jährigen noch fehlt, ist ein eigener Treffer. Gelegenheiten dazu gab es bereits, sowohl im Pokal gegen Norderstedt als auch beim HSV, genutzt hat er sie nicht. „Ich habe kein Glück gehabt, vielleicht habe ich auch einen kleinen Fehler gemacht“, befand er. „Aber ich arbeite daran, mich zu verbessern, zusammen mit dem Trainer. Nächstes Mal muss ich diese Chance nutzen, und wenn ich die wieder vergebe, dann muss ich noch mal mehr arbeiten.“ Er habe einen Assist gegeben (beim Tor von Adam Dzwigala im Volkspark; Anm. d. Red.), das sei auch gut. „Wenn wir gewinnen und ich keine Tore schieße, ist das auch okay für mich.“

Mathias Pereira Lage hat großen Respekt vor Augsburg

Fünf Treffer und fünf Vorlagen stehen auf seiner Ziel-Liste für diese Saison – und natürlich der Klassenerhalt mit dem Kiezklub. „Brest ist ein ähnlicher Klub wie St. Pauli“, sagt er mit Blick auf seine Erfahrungen. „Wir müssen einfach weiterarbeiten. Dann wird der Klassenerhalt kommen. Und wenn wir das schnell in der Saison schaffen, wie bei Brest vor zwei Jahren, können wir weiterschauen und vielleicht noch mehr holen.“ Aber das sei Zukunftsmusik, die Gegenwart heißt Augsburg. „Das wird schwer“, urteilt Pereira Lage, „ich habe ihr Spiel gegen die Bayern gesehen. Aber wenn wir es mehr wollen als sie, können wir zusammen mit unseren Fans gewinnen.“

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