Jemilla Pir und Jackson Irvine umarmen sich nach St. Paulis Aufstieg in die Bundesliga.

Jemilla Pir und Jackson Irvine identifizieren sich beide sehr mit Klub und Stadtteil. Foto: WITTERS

Aufsichtsrat beleidigt Irvine: Ehefrau beklagt Mobbing – St. Pauli reagiert

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Sportlich war der Saisonstart des FC St. Pauli trotz zweier Pleiten zuletzt zufriedenstellend. Nicht dabei mitwirken konnte bislang Jackson Irvine, der nach seiner Stressreaktion im Fuß noch nicht wieder voll einsatzfähig ist. Dafür gibt es abseits des Platzes neuen Wirbel um den Kapitän der Kiezkicker. Dieser wurde nämlich öffentlich von einem Aufsichtsratsmitglied des FC St. Pauli angegangen.

Am Dienstag machte Irvines Ehefrau Jemilla Pir den Vorfall auf Instagram öffentlich. Die Britin teilte ein Video, in dem sie sich über den Angriff von René Born beklagt, der seit 2022 im Kontrollgremium der Kiezkicker sitzt und zuvor lange Zeit in der Abteilung Fördernde Mitglieder aktiv war. Unter einem Foto des Ehepaars Irvine vor dem Bunker am Millerntor, das Pir am 9. September auf Instagram teilte, schrieb Born mit seinem privaten Account erst: „Niemand ist größer als der Klub.“ Zwei Tage später kommentierte er erneut: „Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in ein paar Monaten weg sein und irgendwo anders für einen Euro mehr spielen. Wir werden immer hier sein, wenn du nichts weiter bist als eine Fußnote.“

Irvines Frau will sich nicht einschüchtern lassen

Zu viel für Irvines Frau. „Wild, wenn man seinen echten Namen benutzt“, sagt Pir in dem Video und begründet zugleich, warum sie das Verhalten Borns beklagt. „Ich wollte das nur mitteilen, weil Mobber zur Rede gestellt werden müssen. Vor allem solche wie René Born, die eine Machtposition innehaben und glauben, sie könnten einen öffentlich einschüchtern und einem das Gefühl geben, sie könnten einen aus seinem Zuhause vertreiben“, kritisiert sie.

Born hat seinen Kommentar mittlerweile gelöscht. Dem Screenshot, den Pir da längst gemacht hatte, konnte das Aufsichtsratsmitglied dabei nicht mehr entkommen. Der gesamte Vorfall sei dem FC St. Pauli schon länger bekannt, wie es der Stellungnahme auf MOPO-Anfrage zu entnehmen ist. „Die Vereinsführung des FC St. Pauli hat nach Bekanntwerden der Kommentare interne Gespräche geführt, sich klar davon distanziert und diese Distanzierung auch übermittelt – vor der Veröffentlichung des Instagram-Reels am Dienstag“, heißt es von Klub-Seite.

St. Pauli appelliert: „Schlammschlachten helfen niemandem“

Das bedeutet aber auch, dass sich Pir (und vielleicht auch Irvine) trotz St. Paulis Distanzierung von den Aussagen Borns dazu entschieden hat, das Video online zu teilen. Es ist also anzunehmen, dass die internen Bekundungen dem Ehepaar nicht ausreichten. „Wir appellieren eindringlich, sich im Sinne eines respektvollen und konstruktiven Miteinanders sowie im Interesse des gesamten FC St. Pauli zu verhalten. Schlammschlachten auf Social Media helfen niemandem – sie schaden allen“, heißt es in der Stellungnahme abschließend. Ein Aufruf, der sich sowohl an Irvine und seine Frau als auch an Born richtet.

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Inwiefern das Aufsichtsratsmitglied Konsequenzen befürchten muss, blieb zunächst offen. Auf MOPO-Anfrage hieß es zunächst, dass es dazu bereit Gespräche gegeben hat. Klar ist aber auch, dass der Aufsichtsrat von den Vereinsmitgliedern gewählt wird und andere führende Gremien wie das Präsidium keinen operativen Zugriff auf die Zusammensetzung des Rates hat.

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