Medic, St. Pauli
  • Jakov Medic kann's nicht fassen, dass es gegen Sandhausen nur zu einem 1:1 gereicht hat.
  • Foto: IMAGO/Eibner

„Natürlich nicht zufrieden“: St. Pauli hadert mit der Tendenz

Die Gefühlswelt als solche war keine so fürchterlich neue nach dem 1:1 des FC St. Pauli gegen den SV Sandhausen. Die generelle Gemengelage jedoch hat sich durch das nicht zufriedenstellende Ergebnis rund ums Millerntor dennoch verändert. Nicht nur bei den Fans, die ihrem Unmut durch in diesem Stadion seltene Pfiffe Ausdruck verliehen. Auch bei den Verantwortlichen werden die Worte deutlicher. Die Suche nach dem Ausweg geht weiter.

„Bis zu diesem Spiel habe ich gedacht, dass wir immer das bekommen haben, was wir auch verdient haben”, erklärte ein sichtlich enttäuschter Timo Schultz. Das sei nun erstmals anders gewesen, befand der Trainer, der drei Zähler als verdienten Lohn für die in allen Belangen überlegenen Hausherren als gerecht empfunden hatte. „Die hätte wir natürlich gerne mitgenommen. Dann hätten wir zwölf Punkte statt zehn.” Die Themen, an denen man arbeite, blieben die gleichen. Egal, wie es um den Zählerstand bestellt ist. „Von daher ändert sich für mich an der Herangehensweise nichts. Aber es ist klar, dass man lieber mehr als zehn Punkte auf dem Konto hätte.”

St. Pauli braucht „auch mal drei Punkte, wenn man sich in der Tabelle bewegen will“

Zumal dadurch aktuell der Eindruck von Stillstand statt Entwicklung vermittelt wird. „Man braucht auch mal drei Punkte, wenn man sich in der Tabelle bewegen will”, analysierte Andreas Bornemann. Die Leistung gegen Sandhausen hätte, so die Wahrnehmung des Sportchefs, für die maximale Ausbeute reichen müssen, „wie schon im letzten Heimspiel gegen Paderborn”. Auch da hatte es lediglich zu einem Remis gelangt, und so komme man in der Tabelle nicht voran. „Das stellt uns natürlich nicht zufrieden. Die Tendenz ist momentan nicht so, wie wir sie gerne hätten.”

Und man konnte die Uhr danach stellen, dass das permanent auf Sparflamme vor sich hinblubbernde Süppchen eines vermeintlich verpassten Transfers im Offensivbereich wieder neu aufgekocht wird. Nach Sandhausen war es dann soweit, denn waren bisher die vielen Gegentore und die Abwehr primäres Thema, so war es am Sonntag der Chancenwucher. „Jetzt nach Spielern zu schreien, die nicht da sind, hilft uns nicht”, erklärte Schultz. Womit er natürlich recht hat, doch verwundern wird es auch ihn kaum, dass sich nun kritische Stimmen wieder vermehrt Gehör verschaffen wollen.

St. Pauli in Regensburg zum Siegen verdammt

Ein Sieg gegen Sandhausen, und es wäre vermutlich halbwegs Ruhe eingekehrt in der braun-weißen Welt. „Damit hätten wir den Anschluss ans obere Drittel herstellen können”, rechnete Bornemann vor. „Aber das haben wir nicht geschafft. Und jetzt sind wir in Regensburg ein Stückweit in der Pflicht, verlorenen Boden wieder gut zu machen.”

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Klar, ein Auswärtsspiel, nicht eben die Paradedisziplin der Hamburger. „Aber wir haben letzte Saison auch gezeigt, dass wir dort in der Lage sind zu punkten.” Mit 3:2 hatte St. Pauli im Februar beim Jahn gewonnen. Es war der bis heute letzte Dreier auf fremdem Terrain.

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