Erfolgreiche Schottland-Reise: Geht es für St. Pauli in Zukunft nach Israel?
Spieler begeistert, Verantwortliche glücklich und die Fans, die dabei waren, sowieso. Der FC St. Pauli kann seine erste Schottland-Reise als Erfolg verbuchen. Sportlich gelungen – mit einem hohen Spaßfaktor. In den nächsten Jahren will der Kiezklub weitere Auslands-Trips im Sommer in Angriff nehmen. Auf der Liste stehen einige spannende Ziele – unter anderem eine Art Revanche-Reise zu einem baldigen Gegner. Die größte Herausforderung neben Logistik und Terminierung bleibt die Finanzierung.
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Spieler begeistert, Verantwortliche glücklich und die Fans, die dabei waren, sowieso. Der FC St. Pauli kann seine erste Schottland-Reise als Erfolg verbuchen. Sportlich gelungen – mit einem hohen Spaßfaktor. In den nächsten Jahren will der Kiezklub weitere Auslands-Trips im Sommer in Angriff nehmen. Auf der Liste stehen einige spannende Ziele – unter anderem eine Art Revanche-Reise zu einem baldigen Gegner. Die größte Herausforderung neben Logistik und Terminierung bleibt die Finanzierung.
Für Präsident Oke Göttlich war die Schottland-Reise mit dem Testspiel in Dunfermline (3:0) „eine runde Sache“ und er schloss im Gespräch mit der MOPO ausdrücklich auch den vorangegangenen London-Trip der Frauenmannschaft mit ein. Das Fazit von Bernd von Geldern, Geschäftsleiter Wirtschaft bei St. Pauli, fiel ebenfalls „absolut positiv“ aus – wenngleich der Verein keinen DFL-Zuschuss bekommen hatte, weil Großbritannien kein erklärter Zielmarkt ist (MOPO berichtete).
3000 St. Pauli-Fans in Schottland dabei
Die Mannschaft hatte Spaß an der Reise, genoss das internationale Flair und den enormen Fan-Zuspruch beim Spiel – beachtliche 3000 der 7255 Zuschauenden waren St. Pauli-Fans und Sympathisanten aus Deutschland, England und vor allem Schottland, was Eric Smith als „unwirklich“ und „besonders“ bezeichnete.
Auch wenn der Fokus von Trainer Fabian Hürzeler, der sein Team rund um das Spiel noch zweimal trainieren ließ, in erste Linie auf dem Sportlichen und einer guten ersten Woche der Saisonvorbereitung lag, weiß er um die Bedeutung einer solchen Reise für den Verein.
„Ich glaube, dass es gut für St. Pauli ist, auch international präsent zu sein und ein gutes Bild abzugeben“, sagt der Coach. „Das haben wir mit dieser Reise gut gemacht.“ Neben dem Fußball gehe es dabei auch darum, „für die Fans da zu sein, offen und kommunikativ zu sein und zu zeigen, dass wir als FC St. Pauli nahbar sind. Deshalb finde ich die Reise total wichtig und spannend.“
St. Pauli reiste schon zweimal in die USA
Es wird nicht die letzte Tour dieser Art gewesen sein. „Wir wollen solche Reisen auch in Zukunft machen“, sagt Göttlich, dessen Klub 2018 und 2019 zwei große USA-Trips bestritten hatte, zur MOPO. Schließlich habe St. Pauli viele Fans und Fanklubs im Ausland, sei nicht nur ein weltoffener, sondern trotz Zweitliga-Status auch „ein Stück weit ein international ausgerichteter Klub“. Mögliche Ziele, Pläne, Ideen gibt es einige.
Der spannendste Plan: Eine Israel-Reise mit einem Testspiel bei Hapoel Tel Aviv nach, dem Gegner der diesjährigen Saisoneröffnung am Millerntor (22. Juli). „Das ist etwas, mit dem wir uns ernsthaft beschäftigen“, bestätigt von Geldern der MOPO. Zwischen Hapoel und St. Pauli besteht seit vielen Jahren eine Fan-Freundschaft.
Der Haken: Israel ist wie Schottland kein DFL-Zielmarkt. St. Pauli müsste auf eine Ausnahmegenehmigung für eine finanzielle Förderung der kostenintensiven Unternehmung hoffen. Ein Plus könnte dabei die politische und symbolische Bedeutung einer solchen Reise sein. Eine andere konkrete Option ist eine dritte Reise in die USA (DFL-Zielmarkt) – nach Kalifornien. Zielort: San Francisco, Hauptsitz von St. Pauli-Partner Levi’s, der auch die Tour nach Schottland und London bezuschusst hat. Wirtschaftlich die wohl attraktivste Reise.
DFL-Zielmarkt Polen ein Thema bei St. Pauli
Italien und Spanien, wo es Verbindungen zu Vereinen und deren Fanszenen gibt, sind weitere Länder, die in St. Paulis Überlegungen eine Rolle spielen. Nach MOPO-Informationen ist auch Polen (DFL-Zielmarkt) ein Thema. Neben einem Testspiel wäre der Besuch der KZ-Gedenkstätte Auschwitz ein zentraler Programmpunkt. Gegen eine Polen-Reise spricht die Sicherheitslage. Das Land ist aufgrund der Hooligan-Problematik ein heißes Pflaster für ausländische Fußballfans.
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Gut möglich ist dagegen, dass St. Paulis 1. Frauenmannschaft in Zukunft mitreist, wenn das Männerteam auf Auslands-Tour geht – gemeinsam oder erneut nacheinander, wie gerade erst geschehen. Fest steht jedenfalls, dass der FC St. Pauli auch in den nächsten Jahren – außerhalb der üblichen Trainingslager – international reist und spielt. Im Sommer 2024 wegen der EM wohl nicht. Angepeilt wird 2025.