Andréas Hountondji jubelt

St. Pauli-Stürmer Andréas Hountondji knipste am Sonntag erneut. Foto: imago images/Lobeca

Nachschuss für die Ewigkeit: Hountondji ballert sich in die St. Pauli-Annalen

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Die Sonne lachte vom blauen Hamburger Himmel und war so das passende Beiwerk zu einem braun-weißen Feiertag der Erstliga-Rekorde. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ist der FC St. Pauli mit sieben Zählern aus den ersten drei Partien gestartet – und zum ersten Mal gibt es einen Kiezklub-Stürmer, der in den besagten drei Auftaktbegegnungen jeweils einen Treffer erzielt hat. Überhaupt diese Torflut, daran muss sich manch einer am Millerntor noch gewöhnen.

Schon nach Andréas Hountondjis Elfer-Nachschuss zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen Augsburg hatte es gedauert, bis die Torhymne „Song 2“ erklang. Im Anschluss an Danel Sinanis Siegtreffer musste die Stadionregie noch länger nach dem „Play“-Button suchen. Kein Wunder! In der vergangenen Saison drohte der Jingle lange zu verstauben, erst am 12. Spieltag – man schrieb den 29. November 2024 – war Manolis Saliakas beim 3:1 gegen Kiel die erste Heim-Hütte gelungen. Jetzt stehen nach gerade mal zwei Partien am Millerntor schon fünf Buden zu Buche.

Die Torhymne am Millerntor ertönte erst mit Verzögerung

Woran Hountondji ein gerüttelt Maß Anteil hat. Beim 3:3 gegen Dortmund hatte er per Kopf getroffen, diesmal mit dem Fuß, wenngleich erst im zweiten Anlauf und nach vorangegangener kurzer Debatte mit Sinani, wer sich des Strafstoßes denn nun annehmen dürfe. Sinani hatte gegen den BVB vom Punkt getroffen, aber Hountondji bemächtigte sich des Spielgeräts und gab es nicht wieder her.

Der Nachschuss sitzt: Mit diesem Tor glich Andréas Hountondji für den FC St. Pauli aus – und schrieb Geschichte. IMAGO/Eibner
Andréas Hountondji schießt an Finn Dahmen vorbei ins Tor
Der Nachschuss sitzt: Mit diesem Tor glich Andréas Hountondji für den FC St. Pauli aus – und schrieb Geschichte.

„Wir haben mit Andréas und Danel zwei sehr gute Schützen“, erklärte Alexander Blessin später. „Wir brauchen keine Vorgabe, das sollen die Jungs auf dem Platz untereinander kommunizieren. Wer sich gut fühlt, der soll ihn nehmen.“ Es werde bei St. Pauli nicht passieren, dass man sich streitet „oder eine Schlägerei deswegen anfängt. Hat man ja anderswo alles schon gesehen“.

St. Paulis Andréas Hountondji zur Pause ausgewechselt

Womöglich hätte die Sache dennoch größere Wellen geschlagen, hätte der Nationalspieler des Benin die Kugel nicht im Netz untergebracht. So aber verewigte sich der 23-Jährige in den Vereinsannalen und hatte durch das Erfolgserlebnis genug fürs Ego getan, um seine kurz darauf vollzogene Auswechslung sportlich zu nehmen.

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„Das war nach seiner Länderspielreise der Müdigkeit geschuldet“, begründete Bessin den Wechsel zu Martijn Kaars in der Pause. „Er hat im Vergleich zu den anderen Spielen wenig Tiefenläufe angesetzt, hat selbst gemerkt, dass es nicht so lief.“

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