Nach Mets-Comeback: Das ist St. Paulis Plan mit Irvine
Nach elf Monaten Zwangspause feierte Karol Mets beim 0:3 gegen Hoffenheim in der Schlussviertelstunde sein Comeback. Kapitän Jackson Irvine blieb dagegen 90 Minuten auf der Ersatzbank sitzen. In Frankfurt könnte sich das ändern: St. Paulis Plan fürs Irvine-Comeback.
Im April stand Irvine zuletzt für St. Pauli auf dem Rasen und feierte den immens wichtigen 2:1-Sieg bei Holstein Kiel. Danach klagte er über Probleme im linken Fuß, die schließlich operativ behandelt werden mussten. Seit Wochen trainiert der Australier wieder mit dem Team, im September wäre es fast zu einer Art „Mini-Comeback“ gekommen, als die Kiezkicker in einer Länderspielpause ein Testspiel in Kiel bestritten. Doch Irvine blieb damals in Hamburg, um mit dem Rest der Mannschaft zu trainieren. Während er sportlich keine Schlagzeilen schreiben konnte, sorgten Posts und Äußerungen zum Nahost-Konflikt sowie eine öffentliche Fehde zwischen Aufsichtsratsmitglied René Born und Irvines Frau Jemilla Pir für Aufsehen.
Sands am Montag untersucht
Jetzt könnte es aber auch auf dem Platz endlich wieder ernst werden, zumal mit James Sands ein defensiver Mittelfeldspieler die letzten Minuten gegen Hoffenheim mit Verdacht auf Gehirnerschütterung außerhalb des Platzes verbrachte. Neurologische Untersuchungen am Montag blieben glücklicherweise unauffällig, doch Irvine stünde auf seiner Stammposition bereit.
Dass er in Frankfurt bereits in St. Paulis Startelf steht, ist jedoch unwahrscheinlich. Eher dürfte Trainer Alexander Blessin nach dem „Modell Mets“ verfahren. Der Verteidiger kam vor seinem Comeback in Braun-Weiß bereits in zwei Länderspielen für Estland zum Zuge, hatte eine halbe Stunde gegen Italien (1:3) und volle 90 Minuten gegen Moldau (1:1) im Tank, ehe es zu seinem Kurzeinsatz in der Bundesliga kam.
Irvine fehlen die Länderspiele
Irvine dagegen machte die strapaziösen Reisen zu den Länderspielen Australiens nicht mit. Einerseits gut, um sich auf seine Rückkehr bei St. Pauli zu fokussieren. Andererseits hat er dadurch auch keine Spielpraxis gesammelt. Angesichts der deutlichen Lücken, die in St. Paulis Defensivverbund beim 0:3 gegen Hoffenheim zutage traten, dürfte Blessin eher von Experimenten wie dem Startelf-Einsatz eines sechs Monate lang fehlenden Spielers absehen und Irvine erneut auf der Bank platzieren.
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Ob er von dort aus seine Chance erhält, hängt wiederum vom Spielstand ab. Mets kam gegen Hoffenheim beim Stand von 0:2 ins Spiel, als Blessin mit der Umstellung auf Viererkette Platz für einen zusätzlichen Stürmer (Abdoulie Ceesay) schaffen wollte. Wenn für St. Pauli am Samstag in Frankfurt alles gut (oder zumindest sehr viel besser als in den vergangenen Wochen) läuft, wäre eine taktische Einwechslung Irvines nicht nötig. Aber damit könnte der Australier dann wohl leben, seine Comeback zeichnet sich schließlich ab – und Geduld ist er ja seit Monaten gewohnt.
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