Nach mehr als 14 Jahren: Wie Sinani bei St. Pauli in die Fußstapfen von Takyi trat
Es gibt durchaus Parallelen zwischen Danel Sinani und Charles Takyi. Der aktuelle und der ehemalige St. Paulianer sind vom Spielertyp her ähnlich geartet, Kreativspieler mit der Fähigkeit zu besonderen Momenten und starke Standardschützen. Am Sonntagnachmittag nun trat Sinani in die Fußstapfen von Takyi – 14 und ein halbes Jahr später.
Denn Takyi war bislang zuletzt ein Freistoßtor für den Kiezklub in der Bundesliga gelungen, im März 2011 war das beim 1:2 in Frankfurt. Sinanis Treffer hingegen hatte weit mehr als statistische Bedeutung, war er es doch, der so das 2:1 gegen den FC Augsburg eintütete – und im Anschluss bereitwillig erklärte, was er sich bei dem Schuss von der seitlichen Strafraumkante gedacht hat. „Aus dieser Position ist es auch schwer für den Torwart, wenn viele Spieler in der Umgebung sind“, erklärte er. „Ich denke, ein abgefälschter Ball und schon kann es gefährlich werden. Und das hat man dann auch gesehen.“ Tatsächlich war Augsburgs Zesiger noch so an der Kugel, dass Keeper Dahmen keine Chance mehr hatte.
Danel Sinani „ist gerade so wichtig für die Mannschaft“
Nicht nur wegen seines zweiten Saisontreffers – gegen den BVB hatte er einen Strafstoß verwandelt – ist der Luxemburger längst zur festen Größe im Team geworden. „Wir wussten schon immer, dass er gut mit dem Ball ist“, sagte Coach Alexander Blessin. „Aber das, was ihn jetzt auszeichnet, ist die Entwicklung gegen den Ball. Er läuft Räume zu, gewinnt Bälle. Er ist so wichtig gerade für die Mannschaft, weil er sehr, sehr aktiv arbeitet und eine unglaubliche Qualität hat.“
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Der Protagonist selber konzentrierte sich beim Versuch der Selbsteinschätzung ausschließlich auf den Vorwärtsgang. „Ich spiele jetzt auf einer Position, die mir sehr, sehr liegt. Ich denke schon, dass ich eben das Auge habe, die Räume zu erkennen und mich da frei zu bewegen.“ All das ginge freilich nicht ohne die passenden Kollegen. „Man muss auch sagen, dass die Mitspieler mir auch sehr dabei helfen. Ob Mathias Pereira Lage, Joel Chima Fujita, Andréas Hountondji oder James Sands.“ Dass ihm auch St. Paulis neue Spielphilosophie sehr zusagt, macht das Paket für den 28-Jährigen komplett: „Ja, ich freue mich einfach.“
Danel Sinanis Spaß mit dem guten Freund Elias Saad
Da trübte es die Freude auch nicht, dass er einen guten Freund schlecht gelaunt nach Hause schicken musste. „Ich denke schon, dass ich nicht erwähnen muss, dass ich mit Elias Saad ein gutes Verhältnis habe“, erklärte Sinani zum Wiedersehen mit dem alten Vereinskollegen. „Ich habe ihn auch ein bisschen geärgert, das gehört dazu. Ich habe mit ihm telefoniert und gesagt, dass er hier am Millerntor keinen Ball sehen wird“, verriet Sinani lachend.
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