Feuerwerk gegen Schalke: Klare Pyro-Ansage von St. Pauli-Boss Göttlich
Die Problematik ist keine neue. Sie erfährt allerdings immerfort eine Auffrischung, ohne dass auch nur ansatzweise Lösungen in Sicht wären. Wie zum Beispiel am Samstag, an einem Abend, der den FC St. Pauli wieder einmal teuer zu stehen kommen wird. In der MOPO gibt Präsident Oke Göttlich eine klare Ansage – in Richtung der Fans und des Verbandes.
Die Problematik ist keine neue. Sie erfährt allerdings immerfort eine Auffrischung, ohne dass auch nur ansatzweise Lösungen in Sicht wären. Wie zum Beispiel am Samstag, an einem Abend, der den FC St. Pauli wieder einmal teuer zu stehen kommen wird.
Die Anfangschoreo auf der Südtribüne war eindrucksvoll anzuschauen, keine Frage. „Freibeuter der Liga immer auf Kurs“, stand auf einem großen Banner, eine riesige Tapete mit einem Piraten-Skelett wurde entrollt, derweil auf dem Zaun diverse vermummte Gestalten Goldregen-Pyro abbrennen ließen. So weit, so hübsch und originell.
St. Pauli-Fans brennen mehrfach bengalische Feuer gegen Schalke 04 ab
Es war allerdings beileibe nicht das letzte Mal beim Spiel gegen den FC Schalke 04 (3:1), dass es auf der Süd leuchtete und qualmte. Und als zum vierten oder fünften Mal diverse Bengalos gezündet wurden, machte sich langsam hörbar Unmut auf den anderen Tribünen breit. Denn inzwischen weiß alle Welt, dass der Verein für jeden einzelnen abgebrannten Gegenstand Strafe zu berappen hat, und zwar nicht zu knapp.
DFB bestrafte St. Pauli letzte Saison mit rund 300.000 Euro für Pyro-Vergehen der Fans
In der vergangenen Saison verschickte der DFB Rechnungen über insgesamt rund 300.000 Euro an den Kiezklub. Klingt vielleicht erst mal nach Peanuts bei den Summen, die heutzutage im Business die Besitzer wechseln, ist aber nicht so. Also überhaupt nicht. „Die Höhe der Strafen für Pyro-Technik tun dem Verein finanziell richtig weh“, sagt Präsident Oke Göttlich der MOPO und führt aus: „Wir versuchen solide zu wirtschaften und verzichten auf so manche Einnahmequelle, da schmerzen Strafzahlungen in schwindelerregender Höhe besonders.“
St. Pauli-Präsident Göttlich: „Strafen nützen nichts“
Dabei ist es irrelevant, dass sich der DFB-Umgang mit dem Thema längst als völlig untauglich erwiesen hat. „Dass die Strafen nichts nützen, sehen wir“, sagt Göttlich und geht gar noch weiter: „Sie sind sogar kontraproduktiv und schaden. Die Vereine stehen zwischen Fans, die sich durch Verbote nicht die Pyros nehmen lassen wollen – und dem Verband, der die Klubs in Haftung nimmt für Dinge, die nicht zu verhindern sind.“ Selbst Körper-Scanner an den Stadien würden nicht helfen, wie in Pokalfinals zu sehen sei. „Der FC St. Pauli setzt sich schon lange dafür ein, Fans und Fankultur zu schützen und Pyro teilweise zu legalisieren – unter der Voraussetzung, dass niemand dadurch gefährdet wird.“
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Noch aber darf geblecht werden. Und der Verein appelliert an den eigenen Anhang, einen gemäßigten Umgang mit Pyro zu finden. „Unsere Fans tragen eine Mitverantwortung für den FC St. Pauli“, unterstreicht Göttlich mit Nachdruck. „Die Strafen sind Realität. Wer glaubt, wir könnten mehrere Hunderttausend Euro pro Saison quasi aus der Portokasse zahlen, irrt sich gewaltig und schadet unserem gemeinsamen ambitionierten Weg – bei allem Respekt und Wertschätzung des einzigartigen Supports.“