Nach Auswärtsspiel in Berlin: Brutaler Überfall auf St. Pauli-Fans
Eigentlich war alles ein riesiges Fest. Um die 13.000 Fans hatten den FC St. Pauli beim 2:1-Sieg bei Hertha BSC am Samstag ins Berliner Olympiastadion begleitet und fuhren bestens gelaunt wieder gen Heimat. Allerdings kamen nicht alle unbeschadet dort an: Auf den Fanclub „Saalepiraten” wurde an einer Tankstelle in Dessau-Roßlau ein brutaler Überfall verübt. Was steckt hinter dieser Tat?
Eigentlich war alles ein riesiges Fest. Um die 13.000 Fans hatten den FC St. Pauli beim 2:1-Sieg bei Hertha BSC am Samstag ins Berliner Olympiastadion begleitet und fuhren bestens gelaunt wieder gen Heimat. Allerdings kamen nicht alle unbeschadet dort an: Auf den Fanclub „Saalepiraten” wurde an einer Tankstelle in Dessau-Roßlau ein brutaler Überfall verübt. Was steckt hinter dieser Tat?
Gegen 0.45 Uhr machten die Fans auf dem Weg nach Leipzig mit dem Reisebus nach eigener Aussage an der Tankstelle an der Oranienburger Chaussee in Dessau-Roßlau Station, um dort auf der Hinfahrt zugestiegene Fans zu verabschieden und sich die Beine zu vertreten. Plötzlich, so besagen es mehrere Augenzeugen-Berichte, sei ein anderer Reisebus in Begleitung weiterer Fahrzeuge vorgefahren. Etliche Personen mit rot-weißen Sturmhauben seien herausgesprungen und mit Rufen wie „Scheiß Zecken” oder „Scheiß St. Pauli” auf die Opfer losgegangen.
Mindestens drei Verletzte bei Angriff auf St. Pauli-Fans
Ein minderjähriger Junge und die anderen zugestiegenen St. Pauli-Fans, die vor dem Bus standen, hätten sich in den auf dem Hinweg hier abgestellten Fahrzeugen in Sicherheit bringen können. Zudem habe der Busfahrer schnell geschaltet und das Gefährt aus der Gefahrenzone gebracht. Aber nicht alle seien unversehrt davongekommen: Mindestens drei Personen seien bei einem ersten Angriff verletzt worden, eine habe einen Rippenbruch erlitten. Zudem seien Fanutensilien entwendet worden. Ein weiterer Versuch der Angreifer, ins Innere des Busses zu gelangen, habe verhindert werden können. Das Fahrzeug sei dabei massiv beschädigt worden.
St. Pauli-Fans attackiert: Täter flüchteten vor Polizei
Kurz bevor die (übrigens nicht von den Fans benachrichtigte) Polizei eintraf, hätten die Aggressoren wie auf Kommando die Flucht ergriffen, sollen aber kurz darauf von der Polizei auf der Raststätte Köckern an der A9 gestoppt worden sein. Die Polizei äußert sich zu dem Fall bisher nicht, ließ eine schriftliche Anfrage der MOPO unbeantwortet. Eine für solche Vorfälle nicht ununübliche Pressemitteilung der zuständigen Inspektion in Dessau-Roßlau gab es bis zum Donnerstagabend ebenso wenig wie ein Aktenzeichen.
Und so darben die Betroffenen in Unwissenheit. Bisher gibt es lediglich Vermutungen, aus welchem Dunstkreis die Angreifer kamen. Damit wollen sich die Opfer des Überfalls aber nicht zufriedengeben und planen eine parlamentarische Anfrage im Landtag von Sachsen-Anhalt, auf dass sie die Antworten auf ihre offenen Fragen noch bekommen.
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Der FC St. Pauli vernahm den Vorfall „mit großem Entsetzen” und versicherte den Betroffenen Solidarität: „Wir unterstützen die Aufklärung des Angriffs.”