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Eric Smith gegen Javairô Dilrosun
  • Konsequent: Eric Smith (r.) im Zweikampf mit Herthas Offensivmann Javairô Dilrosun.
  • Foto: WITTERS

MOPO-Analyse: So stark ist St. Pauli vor dem Start

Das war’s dann also. Mit einem 2:2 (2:1) gegen Hertha BSC hat der FC St. Pauli die offizielle Vorbereitung abgeschlossen, wobei sich die Findungsphase sicherlich noch einige Wochen ziehen wird. Der Kiezklub blieb in den vier Tests ungeschlagen und zeigte viele Aspekte, die den Anhang durchaus optimistisch auf die am Sonntag gegen Kiel beginnende Saison blicken lässt. Optimierungsbedarf ist naturgemäß trotzdem vorhanden. Die MOPO wagt einen Statusbericht.

FC St. Pauli: Das passt vor dem Saisonstart zusammen

Die sportliche Leitung: Timo Schultz und Andreas Bornemann haben vor einem Jahr einen gemeinsamen Weg eingeschlagen, der in diesem Sommer noch ein großes Stück zielstrebiger geworden ist. Die beeindruckende Entwicklung der vergangenen Rückrunde wurde inhaltlich (Schultz) und personell (Bornemann) fortgesetzt, und nachdem der Sportchef bereits seinen Vertrag verlängert hat, ist es beim Trainer nur noch eine Frage der Zeit.

Die Neuen: „Sie haben sich hervorragend eingebracht“, sagt Schultz über Jackson Irvine, Etienne Amenyido, Lars Ritzka, Jakov Medic und Nikola Vasilj, „wie sie die Werte angenommen haben, wie sie sich an der Kollaustraße verhalten, wie sie sich in die Gruppe integriert haben“. Alles sei sehr schnell zusammengewachsen.

Der Kader: Er sei zufrieden mit seinem Aufgebot, betont Schultz ebenso glaubhaft wie fortwährend, gegen einen weiteren Neuzugang, der die Mannschaft noch besser machen könnte, würde er sich indes nicht wehren. Aktuell hat der Coach auf vielen Positionen bereits eine erquickende Auswahl, was auch an den stets wechselnden Aufstellungen in den Tests abzulesen ist. Im Mittelfeld, vor allem aber im Angriff verfügt St. Pauli über eine extrem große Variabilität, auch ohne Rodrigo Zalazar und Omar Marmoush. Und so lässt sich Schultz Zeit mit der finalen Startelfentscheidung für Kiel, sagt: „Sechs, sieben oder acht Positionen sind fest.“ Also bis zu fünf noch offen.

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Die Automatismen: Die erste Hälfte gegen Hertha war ein weiterer Beleg dafür, dass viele Abläufe inzwischen allen Beteiligten klar sind. „Da haben wir guten Fußball gespielt“, frohlockt Schultz. Das war auch in den anderen Partien über weite Strecken der Fall. Defensiv ließ St. Pauli gegen starke Gegner wie Hertha, Odense oder Hannover wenig zu, nach vorne ging teils sehr anspruchsvoll die Post ab.

Die Torgefahr: Gegen Hertha trafen Daniel-Kofi Kyereh und – wie immer in der Vorbereitung – Simon Makienok, die weiteren fünf Buden in den Tests markierten Lukas Daschner (2), Finn Ole Becker, Max Dittgen und Guido Burgstaller. Allesamt Offensivspieler. Ein gutes Zeichen.

Die Physis: „Wir sind körperlich auf einem deutlich höheren Niveau als zum selben Zeitpunkt der letzten Saison“, erklärt Schultz und lobt seine Schützlinge dafür: „Die Art und Weise, wie sie mitgezogen haben, war wirklich hervorragend.“

FC St. Pauli: Da geht noch was bis zum Saisonstart

Die Anzahl der Gegentreffer: Ein primäres Ziel der Vorbereitung war und ist es, im Vergleich zur vergangenen Saison weniger anfällig zu werden. „Wir haben daran gearbeitet“, erklärte Schultz nach dem Berlin-Spiel, „wir hatten eine defensive Struktur und man hat an der Arbeit gegen den Ball gesehen, dass wir einen Schritt gemacht haben. Am Ende stehen trotzdem wieder zwei Gegentore.“ Erzielt durch Niklas Stark, der im Anschluss an eine Ecke freistehend einköpfen konnte, und Suat Serdar, der aus Nahdistanz zum Abschluss kam. Auch gegen Odense hatte es zweimal geklingelt. „Wir kennen unsere Baustellen“, fuhr der 43-Jährige fort, und die seien taktischer oder individueller Natur.

Die Konstanz über 90 Minuten: In allen vier Testspielen war jeweils die erste Hälfte die teils deutlich bessere. Das kann passieren angesichts der häufig gravierenden Anzahl der Auswechslungen zur Pause, sollte aber nicht, denn auch das jeweils neue Personal ist ja firm mit den Abläufen.

Die Personalsituation: Immerhin acht Profis waren gegen Hertha nicht dabei. Mit Christopher Avevor ist frühestens im Herbst/Winter zu rechnen, alle anderen, so hofft Schultz, stehen in absehbarer Zeit wieder zur Verfügung. Wichtig wäre das vor allem bei Sebastian Ohlsson und/oder Jannes Wieckhoff, denn Luca Zander ist aktuell als Rechtsverteidiger im Grunde der einzig konkurrenzlose Profi im Kader, zumal gegen Hertha in Adam Dzwigala auch noch die letzte Alternative angeschlagen passen musste. Aber auch Jackson Irvine, Etienne Amen­yido, Igor Matanovic und Luis Coordes würden die Auswahl für Schultz noch einmal deutlich facettenreicher gestalten.

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