Elversberg jubelt

Elversberg will es über die Relegation in die Bundesliga schaffen. Foto: imago/Jan Huebner

Millionen-Chance! Wie St. Pauli in der Relegation drin hängt – und wer siegen muss

Die Saison ist vorbei für die Kiezkicker, aber für den FC St. Pauli ist der Wettbewerb noch nicht vorüber. Während die Spieler nach dem gefeierten Klassenerhalt im verdienten Urlaub sind, schauen die Vereinsverantwortlichen gespannt auf die Verlängerung der Bundesliga-Spielzeit: die Relegation. St. Pauli ist Zuschauer und Beteiligter zugleich, denn für den Kiezklub geht es um sehr viel Geld. Die MOPO sagt, was für die Braun-Weißen auf dem Spiel steht, wie die Partien ausgehen müssen und was die Erstliga-Aufsteiger HSV und Köln damit zu tun haben.

Bundesliga oder Zweite Liga. Das ist die Frage für den FC Heidenheim und den SV Elversberg vor den anstehenden Relegation-Duellen am Donnerstag und Montag. Für den Kiezklub heißt es: haben oder nicht haben. Und dabei geht es um Kohle. TV-Geld. Eine Millionensumme.

St. Pauli: Relegation Heidenheim gegen Elversberg relevant

„Diese Relegation ist wirtschaftlich relevant für uns und es macht durchaus einen Unterschied, wer sich durchsetzt“, sagt Wilken Engelbracht, kaufmännischer Geschäftsleiter des Vereins, im Gespräch mit der MOPO. Wenngleich er sich nicht verbal auf eine Seite schlagen will, ist es offensichtlich welches Szenario für seinen Arbeitgeber wünschenswert und überaus wertvoll ist.

St. Pauli Herr der Zahlen: Finanz- und Wirtschafts-Boss Wilken Engelbracht WITTERS
Wilken Engelbracht am Podium
St. Pauli Herr der Zahlen: Finanz- und Wirtschafts-Boss Wilken Engelbracht

Der Unterschied, von dem Engelbracht spricht, beträgt satte zwei Millionen Euro. Viel Geld – insbesondere für einen Verein wie St. Pauli. Besagte rund zwei Millionen Euro sei ein Platz im TV-Ranking wert, rechnet der Finanz-Boss vor. Heißt also: einen Platz besser bedeutet zwei Millionen mehr in der Kasse.

TV-Geld-Tabelle der Bundesliga: Kiezklub auf Platz 17

In der TV-Geld-Tabelle der ersten Liga, die sich überwiegend aus einer Fünf-Jahres-Wertung ergibt, liegt St. Pauli aktuell auf Platz 17 und kassiert für seine erste Spielzeit im Oberhaus knapp 33 Millionen Euro. Holstein Kiel ist Schlusslicht und steigt ab. Einen Platz vor dem Kiezklub rangiert Heidenheim und davor der VfL Bochum. Durch Bochums Abstieg, mit dem der VfL aus dem Ranking fällt, wäre der Kiezklub eigentlich um eine Position vorgerückt, aber weil der 1. FC Köln aufgestiegen ist und in den fünf Saisons zuvor erstklassig war, ordnet sich der rheinische Traditionsverein vor den Hamburgern ein, sodass St. Pauli vorerst 17. bleibt. „Das neutralisiert sich“, so Engelbracht.

Der HSV wird nach sieben Saisons in der Zweitklassigkeit als Aufsteiger zunächst auf Platz 18 der TV-Tabelle einsortiert und damit hinter dem Erzrivalen aus der eigenen Stadt.

St. Pauli steht vor dem HSV und braucht Heidenheim-Abstieg

Jetzt wird es für St. Pauli heiß: Sollte sich Heidenheim in der Relegation nach zwei Saisons aus dem Oberhaus verabschieden und absteigen und Elversberg aufsteigen, rückte St. Pauli um einen Platz auf Rang 16 vor – und bekäme zwei Millionen Euro mehr. Denn Heidenheim fiele aus dem Erstliga-Ranking und Aufsteiger Elversberg, bis Sommer 2023 noch in Liga drei unterwegs, wäre neuer Achtzehnter.


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Aber: Heidenheim geht als Favorit in die beiden Relegations-Duelle mit dem Überraschungs-Dritten der Zweiten Liga.

Die mögliche zusätzliche Millionensumme ist übrigens wie alle TV-Gelder als Gewinn zu sehen, über den die Vereine verfügen können, ohne davon Abgaben leisten zu müssen. Geld, dass St. Pauli sehr gut gebrauchen könnte – um beispielsweise die Mannschaft zu verstärken oder Spielerverträge vorzeitig zu verbesserten Konditionen zu verlängern.

Auch sportlich könnte ein Elversberg-Aufstieg besser sein

Aber auch sportlich ist die Relegation für St. Pauli interessant und relevant, denn es könnte für den Klassenkampf in der kommenden Saison einen Unterschied machen, ob die erstliga-erfahrenen und finanziell deutlich besser aufgestellten Heidenheimer in der Liga bleiben, oder sich mit Elversberg ein Neuling mit begrenzteren Möglichkeiten im Kreis der Mannschaften vorstellt, die wie der Kiezklub um den Klassenerhalt kämpfen.

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