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  • Am 17. Februar kam Mats Möller Daehli nach Hamburg, um sich nochmal zu verabschieden.
  • Foto: WITTERS

Millionen-Mann: Mats Möller Daehli: „Ich bleibe für immer St. Pauli-Fan“

Mats Möller Daehlis Transfer im Winter vom FC St. Pauli zum belgischen Erstligisten KRC Genk – so bedauerlich der Wechsel vor allem aus sportlicher, aber auch aus menschlicher Sicht war, so überlebenswichtig stellt er sich jetzt in der Corona-Krise dar. Seine Ablöse von 2,5 Millionen Euro plus möglichen Bonuszahlungen hilft dem Kiezklub, finanziell über die Runde zu kommen. Jetzt spricht der „MMD“ erstmals seit seinem Blitz-Abgang im Januar ausführlich.

Der Norweger war Leistungs- und Sympathieträger, war erst vom SC Freiburg ausgeliehen dann für 700 000 Euro endgültig zum Millerntor übergesiedelt. Der 25-Jährige sagte zur MOPO telefonisch aus Genk: „Es macht mich sehr glücklich, dass St. Pauli für mich Geld bekommen hat – und sogar mehr als man für mich bezahlt hat. Schön, dass es dem Verein jetzt hilft.“

Möller Daehli spricht über seine Beweggründe, den Hamburger Zweitligisten zu verlassen, wirbt um Verständnis. „Ich muss erstmal sagen, dass ich St. Pauli wirklich geliebt habe. Es war eine großartige Zeit. Es hat Ups and Downs gegeben, aber unterm Strich bleibt eine sehr schöne Erinnerung an die Stadt, das Stadion, meine Mitspieler und viele extrem nette Menschen – egal ob es Angestellte oder Fans waren. Ich vermisse viele Leute. Aber ich hatte ein sehr gutes Gefühl, als das Angebot aus Genk kam.“

Mats Möller Daehli: Gute Gespräche mit Ex-HSV-Trainer Hannes Wolf

Der Wechsel kurz vorm ersten Training des Jahres schien spontan. Doch „MMD“ erklärt: „Ich hatte natürlich schon vorher einige gute Gespräche mit dem Trainer Hannes Wolf. Er hatte mich bereits zwei Jahre lang beobachtet und sprach über seine Pläne mit Genk und mir. Ich musste diese Chance, diese Herausforderung einfach wahrnehmen, den nächsten Schritt in meiner Karriere machen. Aber trotzdem war die Entscheidung die schwierigste und emotionalste, die ich jemals treffen musste – weil ich mich bei St. Pauli so wohl gefühlt habe. Im Januar musste alles plötzlich ganz schnell gehen. Deshalb habe ich mich vor ein paar Wochen noch einmal bei Mannschaft und Trainer verabschiedet.“

Mats Möller Daehli im Trikots seines KRC Genk

Mats Möller Daehli im Trikots seines KRC Genk

Foto:

imago images/Panoramic Internati

Regen Kontakt habe er noch zum Beispiel zu Robin Himmelmann, Henk Veerman und Daniel Buballa sowie den Physiotherapeuten. Möller Daehli ist also bestens informiert, weiß, wie seine Ex-Kollegen aktuell im Alltag arbeiten.

Er selbst macht individuelles Training, läuft draußen, hat seine Garage zum Kraftraum umgebaut.

Saison in Belgien beendet, Europapokal verpasst

Er will wie alle Fußballer fit sein für den Tag X. Die Verbindung zum norwegischen Verband ruht. Der Nationalspieler: „Keiner weiß, wie es weitergeht.“ Eigentlich standen die EM-Playoffs an. Die Unterbrechung bedauert er: „Unser Spiel in Oslo gegen Serbien war ausverkauft. Danach hätten wir gegen den Sieger aus Schottland gegen Israel gespielt. Unsere Mannschaft war in einer sehr guten Form, wir wären gern angetreten.“

Mats Möller Daehli

Mit Herz bei der Sache: Mats Möller Daehli war bei St. Pauli Publikumsliebling. Im Winter wechselte er zum KRC Genk.

Foto:

WITTERS

Mit Genk geht derweil nicht mehr viel. Am Donnerstag wurde die Saison in Belgien wegen der Corona-Krise offiziell für beendet erklärt, sein Klub schloss als Siebter ab und nimmt demnach nicht am Europapokal teil. Der Mittelfeldstratege, der vor der Zwangspause beim 4:2 in Ostende sein erstes Tor erzielt hatte, blickt aber schon wieder nach vorn. „Ich freue mich auf die kommende Spielzeit, wann immer die stattfinden mag. Wir haben eine tolle Mannschaft mit einer guten Mischung aus vielen jungen und erfahrenen Akteuren. Wir spielen guten Fußball. Ich glaube, wir können unter die Top Drei kommen.“

Derzeit diskutiert er mit seiner norwegischen Freundin Sofie, ob es sinnvoll ist, nach Hause zu fahren, Belgien zu verlassen: „Es fehlt uns hier an nichts. Uns geht es gut, wir kochen viel zusammen. Wenn wir es tun und es möglich sein sollte, dann müssten wir 14 Tage in Quarantäne gehen, wären in dieser Zeit bei unseren jeweiligen Eltern und deshalb getrennt.“

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