Metcalfe schwärmt: „Fabian Hürzeler schenkt mir Vertrauen“
Zeit für eine andere Sportart hat er gerade nicht. Auch nicht, obwohl sie live im TV kommt und in seiner australischen Heimat stattfindet, an seinem langjährigen Lebensmittelpunkt gar. „Nein, ich schaue momentan kein Tennis“, erklärt Connor Metcalfe, der aus seiner Zeit bei Melbourne City FC und etlichen Besuchen bei den Australian Open aber weiß: „Es ist wirklich schön dort mit vielen Food Trucks und Live-Musik, man kann den Spielerinnen und Spielern beim Training zuschauen.“ Wer ihm dieser Tage beim Training des FC St. Pauli zuschaut, sieht einen anderen, deutlich auffälligeren Profi als noch in der Hinrunde. Metcalfe ist einer der Gewinner der Vorbereitung, doch der Weg dorthin war lang und beschwerlich, wie er der MOPO im Interview erklärte.
Zeit für eine andere Sportart hat er gerade nicht. Auch nicht, obwohl sie live im TV kommt und in seiner australischen Heimat stattfindet, an seinem langjährigen Lebensmittelpunkt gar. „Nein, ich schaue momentan kein Tennis“, erklärt Connor Metcalfe, der aus seiner Zeit bei Melbourne City FC und etlichen Besuchen bei den Australian Open aber weiß: „Es ist wirklich schön dort mit vielen Food Trucks und Live-Musik, man kann den Spielerinnen und Spielern beim Training zuschauen.“ Wer ihm dieser Tage beim Training des FC St. Pauli zuschaut, sieht einen anderen, deutlich auffälligeren Profi als noch in der Hinrunde. Metcalfe ist einer der Gewinner der Vorbereitung, doch der Weg dorthin war lang und beschwerlich, wie er der MOPO im Interview erklärte.
MOPO: 2022 dürfte eines der wichtigsten Jahre in Ihrem Leben als Mensch und als Fußball-Profi gewesen sein. Wie lange hat es gedauert, bis Sie nach dem Wechsel im Sommer sagen konnten: Ja, ich bin in Hamburg angekommen?
Connor Metcalfe: Es war ein großer Schritt für mich. Es ist nicht einfach, wenn man auf der anderen Seite der Welt lebt und dort seine Familie und seine Freunde hat, wo man sich geborgen fühlt. Aber ich wollte es tun für meine Karriere. Als ich kam, war es schwierig. Du kennst niemanden, du sprichst die Sprache nicht. Ich würde sagen, es hat so zwei, drei Monate gedauert, mich hier einzuleben.
Connor Metcalfe will sich bei St. Pauli entwickeln
Was sich dann auch auf dem Platz bemerkbar gemacht hat.
Am Ende der Hinrunde habe ich gemerkt, dass ich dazugehöre. Ich habe gemerkt, dass man mich hier entwickeln und pushen will. Und dann noch vor diesen Fans zu spielen … das ist schon was Besonderes. Es ist schwierig, es Menschen, die es nicht so mit St. Pauli haben, korrekt zu beschreiben. Und ich genieße es jetzt.
Wie wichtig war es, mit Jackson Irvine schon einen Landsmann hier gehabt zu haben?
Das hat mir definitiv geholfen. Er hat es mir einfacher gemacht, hier anzukommen, hat mich bei den anderen Spielern vorgestellt.
Einer der Gründe, warum Sie nach Deutschland gekommen sind, war die Hoffnung, einen festen Platz in der Nationalelf zu bekommen. Das hat leider nicht so funktioniert wie erhofft. Wie sind Sie mit der Enttäuschung, nicht für die WM nominiert zu werden, umgegangen?
Natürlich war ich erst mal enttäuscht. Aber es ist die Entscheidung des Trainers gewesen.
Hat er Sie angerufen?
Nein, er hat nicht mit mir gesprochen. Aber das geht schon so okay. Es ging um eine WM, er hatte reichlich mediale Termine und noch diverse andere Sachen zu tun. Jedenfalls musste ich die Entscheidung akzeptieren und bin dann eben nach Hause geflogen.
Metcalfe nutzte die WM zum Abschalten von Fußball
Wer Ihnen bei Instagram folgt, konnte anhand Ihrer Posts während der WM den Eindruck gewinnen, Sie hätten grad auf alles Lust, nur nicht auf Fußball.
Ja, das stimmt schon. Es war ein guter Zeitpunkt, um Abstand zu gewinnen, eine Pause zu machen, sich um andere Dinge zu kümmern. Ich habe meine Familie gesehen, meine Freunde …
… und die australischen WM-Spiele?
Klar habe ich die geschaut. Und ich war glücklich, wie klasse sie das gemacht haben. Das war gut, auch für das Land. Jacko und einige andere Freunde von mir aus der Mannschaft haben richtig toll gespielt. Ganz Australien hat sie unterstützt und mitgefiebert.
Jackson Irvine sagte, Sie sollten sich Ihr WM-Aus nicht so zu Herzen nehmen, Ihre Zeit werde auf jeden Fall noch kommen.
Ja, es gibt keinen Grund, Dinge zu übereilen. Ich glaube fest daran, dass Dinge aus einem bestimmten Grund passieren. Dass ich nicht nominiert worden bin, bedeutet für mich, dass ich noch härter arbeiten muss, mehr Spielzeiten brauche, um dann beim nächsten Mal bereit zu sein.
St. Pauli-Coach Hürzeler schenkt Metcalfe Vertrauen
In der Winterpause gab es beim FC St. Pauli einen Trainerwechsel. Was ist der größte Unterschied zwischen Timo Schultz und Fabian Hürzeler?
Das ist schwer zu sagen. Fabian war schon hier, als Timo noch da war. Wir kannten ihn schon sehr gut, darum hat sich der Wechsel nicht so groß angefühlt.
In Ihrem persönlichen Fall aber schon.
Fabian fördert mich sehr, lässt mich viel spielen, schenkt mir Vertrauen.
Auf einer neuen, offensiveren Position.
Ich habe tatsächlich vorher nie auf dieser Position gespielt. Aber ich denke, sie haben mich im Pokalspiel gegen Freiburg auf ungewohnten Positionen gesehen, wo es gut funktioniert hat. Fabian sieht mich weiter vorne, ich komme häufiger in den Strafraum. Das ist der größte Unterschied. Ansonsten fühlt es sich aber nicht so an, als hätte sich viel verändert.
Das könnte Sie auch interessieren: Startelf: Diese Überraschungen deuten sich bei St. Pauli an
Würden Sie sagen, dass der Kader durch die Neuzugänge besser ist als in der Hinrunde?
Ich würde sagen, dass wir uns wirklich stark fühlen im Moment. Wir hatten drei gute Testspiele und versuchen, das umzusetzen, was Fabian sehen will. Es wird natürlich Zeit kosten, bis es perfekt ist, aber wir hatten zum Beispiel in Gladbach schon viele gute Phasen. Das Tor, das wir gemacht haben, war wunderschön und das Resultat von Dingen, an denen wir arbeiten.
Welche Erwartungen haben Sie an die Rückrunde?
Dass wir wirklich hart arbeiten werden, dass wir mutig sein werden. Wir müssen Spiele gewinnen, und das möglichst schnell. Aber es ist schwer zu sagen, wie es laufen wird. Ich drücke die Daumen, dass wir gut aus den Startlöchern kommen im ersten Spiel. Und dann müssen wir immer weitermachen.