• Im Volksparkstadion feierte Henk Veerman (r.) mit Johannes Flum (l.) nicht nur den Derbysieg, sondern auch einen von bisher neuen Saisontreffern.
  • Foto: imago images/Claus Bergmann

Luhukays „Lieblingsfeind“: Veerman-Berater sehen jetzt nur zwei Optionen

Was für eine turbulente Saison für den FC St. Pauli und speziell für Henk Veerman. Der 29-jährige Niederländer ist zwar mit neun Treffern nach Dimitrios Diamantakos (zehn) bester Schütze unter den Kiezkickern, doch seit Wochen ist er nicht mehr die erste Wahl für Trainer Jos Luhukay.

Nach zehnmonatiger Pause wegen eines Kreuzbandrisses im Dezember 2018 war Veerman Anfang November mit dem Kurzeinsatz beim 2:2 gegen Karlsruhe zurückgekehrt, erzielte bis zur Corona-Unterbrechung bemerkenswerte acht Treffer und war vor allem in den Spielen gegen die Top-Klubs Bielefeld (zwei Tore), Stuttgart (1) und den HSV (1) überragend. Doch im vorletzten Spiel vor der Pandemie-Zwangspause kugelte er sich beim 3:1 gegen Osnabrück die rechte Schulter aus.

Corona-Pause brachte Veerman aus dem Tritt

Davon erholte sich Veerman relativ schnell. Doch nach dem Neustart der 2. Liga tat sich der 2,01-Meter-Hüne – bis zum Duell gegen Aue – mit dem Toreschießen schwer. Luhukay kritisierte öffentlich sein Engagement, attackierte ihn in der Halbzeitpause des 2:1-Sieges gegen Aue trotz eines Treffers und der 2:0-Führung wegen eines Elfmeters, den er nicht geschossen hatte („Du übernimmst keine Verantwortung“). Ganz Fußball-Deutschland hat das mitbekommen.

Luhukay bringt Veerman oft nur noch als Joker

Veerman wurde von Luhukay in den vergangenen Wochen mehrfach nur als Joker eingesetzt. Wie zuletzt auch in Hannover. Da kam er erst, als praktisch alles gelaufen war. Der Coach erklärte: „Auch Henk ist körperlich nicht in der Lage, um ein zweites Spiel innerhalb von drei Tagen zu machen. Es war Vorsicht, wir wollten ihn schützen, weil er es körperlich von den Daten her nicht umsetzen kann. Deswegen hat er nicht von Anfang an gespielt.“

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Veermans Optionen: Verlängern oder Abschied

Dies mag man als Momentaufnahme akzeptieren. Doch irgendwie passt es nicht zwischen den beiden Landsleuten. Wie geht es weiter? Bleibt Veerman, der während seiner St. Pauli-Zeit auch durchaus schon Angebote anderer Klubs hatte, trotz seines bis zum 30. Juni 2021 laufenden Vertrages auch in der kommenden Saison? Aus dem Umfeld von Veerman ist zu hören, dass sich der Angreifer in dieser Woche nur auf St. Paulis Klassenerhalt und die Spiele gegen Regensburg und in Wiesbaden fokussieren möchte. Spätestens nach dem letzten Spiel, will er über die Zukunft mit seinen Beratern sprechen, für die es dem Vernehmen nach nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder St. Pauli verlängert den Kontrakt mit Veerman vorzeitig oder er geht in diesem Sommer. Die Entscheidung könnte schon in den ersten Julitagen fallen.

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