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St. Pauli-Spieler applaudieren
  • Nach sechs Jahren bei St. Pauli ist für Luca Zander (2.v.l.) nun Schluss.
  • Foto: IMAGO / Lobeca

Luca Zander sagt St. Pauli tschüs – und kämpft dabei mit seiner Stimme

Luca Zander ist ein feiner Junge. Dies zu erkennen, dazu braucht es weder eine besondere Menschenkenntnis noch die Hinweise anderer Menschen, wie zum Beispiel Fabian Hürzeler, der im Vorfeld des Spiels gegen den KSC ein Loblied auf den 27-Jährigen angestimmt hatte. Es war das letzte Spiel für den Rechtsverteidiger, der nicht ganz überraschend aus seinem Herzen keine Mördergrube machte – und anschließend eine beeindruckend erwachsene Sicht der Dinge preisgab.

„Ich möchte mich persönlich bei der Mannschaft und bei allen Menschen hier bedanken”, hatte Zander als letzter der Verabschiedeten ins Mikrofon gesagt. „Ihr habt den Verein für mich zu einem Zuhause gemacht.” Der folgende Applaus übertönte deutlich seine wegbrechende Stimme, später drehte Zander alleine noch einmal eine Runde und war danach in der Mixed Zone schon wieder sehr gefasst.

„Es war einfach eine schöne Atmosphäre”, frohlockte der ehemalige Bremer und fand es „schön, dass ich nochmal auf dem Platz stehen durfte”. Als er im Sommer 2017 an die Elbe kam, „hat man mir erzählt, St. Pauli sei kein normaler Verein. Das kann ich nach sechs Jahren auf jeden Fall bestätigen. Die ganze Fanszene, die Strahlkraft – es ist einfach was Besonderes, das gibt es nicht so oft in Deutschland. Und ich bin einfach froh, so lange Teil davon gewesen zu sein.” Und die Welt sei ja klein, die des Fußballs sowieso. „Man sieht sich immer nochmal wieder.” Mit welchem Verein, das entscheide sich in den kommenden Wochen.

Zander behält seine Zeit am Millerntor positiv in Erinnerung

Es würde in jedem Fall ein Wiedersehen mit zwei lachenden Augen. „Ich bin einfach froh, die letzten sechs Jahre hier erlebt zu haben”, sagte Zander. „Ich habe so viele tolle Leute kennengelernt, da bin ich einfach glücklich drüber.” Und es gäbe Erinnerungen, die er für immer bei sich tragen werde.

Zum Beispiel die an seinen Doppelpack beim 3:1 in Aue im April 2021 („Das war geil”), dann im DFB-Pokal „das Ding gegen Dortmund war unglaublich”. Aber auch „schwere Zeiten, wo man dann immer wieder Gänsehaut hatte, wenn man hier rausgegangen ist und gemerkt hat, wie einen die ganzen Leute unterstützen”, haben Eindruck hinterlassen. „Und was wir auch für Mannschaften hatten, die zusammengehalten haben, egal, was passiert.”

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All diese Dinge zusammen hätten ihn auch als Mensch geformt. „Ich bin bestimmt nicht mehr der, der ich mal war, als ich hierhergekommen bin”, unterstrich Zander. „Ich würde sagen, dass ich extrem viel gelernt habe. Nicht nur als Fußballer, sondern als Mensch. Ganz viele Werte, viele Umgangsformen – das hat mich reifen lassen.”

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