„Auf einem guten Weg”: St. Paulis Sorgenkind Amenyido macht großen Schritt
In diesem Jahr ist er noch gar nicht in Erscheinung getreten beim FC St. Pauli. Nicht im Spiel und in den letzten Monaten auch nicht auf dem Trainingsplatz. Die historische Siegesserie der Kiezkicker erlebte Etienne Amenyido ebenso wie die bittere Derby-Niederlage oder den jüngsten Dreier gegen Bielefeld wie die meisten Fans der Braun-Weißen: als Zuschauer.
Heimlich, still und leise hat sich der langzeitverletzte Stürmer in den letzten Wochen wieder herangekämpft – einige Zeit mehrere hundert Kilometer von Hamburg entfernt. Mit Erfolg.
In diesem Jahr ist er noch gar nicht in Erscheinung getreten beim FC St. Pauli. Nicht im Spiel und in den letzten Monaten auch nicht auf dem Trainingsplatz. Die historische Siegesserie der Kiezkicker erlebte Etienne Amenyido ebenso wie die bittere Derby-Niederlage oder den jüngsten Dreier gegen Bielefeld wie die meisten Fans der Braun-Weißen: als Zuschauer.
Heimlich, still und leise hat sich der langzeitverletzte Stürmer in den letzten Wochen wieder herangekämpft – einige Zeit mehrere hundert Kilometer von Hamburg entfernt. Mit Erfolg.
Es war ein Lichtblick im doppelten Sinne, der sich während des Mannschaftstrainings am Dienstagmittag ereignete. Kurz schaute Amenyido aus der Tür des Trainingsgebäudes, blinzelte in die Sonne. Dann schritt er, eine leere Selter-Kiste in der Hand, zu einer nahen Garage, tauschte die leere gegen eine volle Wasser-Kiste und verschwand mit unbewegter Miene wieder aus dem Tageslicht in den Trainingstrakt.
Etienne Amenyido ist zurück in Hamburg
Das Besondere an diesem eigentlich profanen Vorgang: Amenyido ist wieder da. Zurück in Hamburg. Das war bis dato nicht bekannt.
Es ist eine gute Nachricht. Mitte März hatte der Verein offiziell vermeldet, dass der Angreifer seine Reha aufgrund anhaltender Achillessehnenbeschwerden extern, also außerhalb der für St. Pauli-Profis üblichen Räumlichkeiten und Praxen, fortsetzen werde. Ort und Dauer: unbekannt.
Nach Reha in Frankfurt: Jetzt steht für Amenyido Aufbautraining an
Nach MOPO-Informationen war Ameniydo knapp fünf Wochen weg, absolvierte seine Behandlung in einer Reha-Einrichtung in Frankfurt, rund 500 Kilometer südlich von Hamburg. Seit rund zwei Wochen ist der 25-Jährige wieder zurück, absolviert sein Aufbautraining im Kraftraum des Trainingsgeländes an der Kollaustraße oder auf dem Platz – zu anderen Zeiten als die Mannschaft.
„Eti ist auf einem guten Weg“, sagt Sportchef Andreas Bornemann auf MOPO-Nachfrage. „Es ist sehr erfreulich, dass er Fortschritte gemacht hat und macht. Wir hoffen, dass er zeitnah wieder Teile des Trainings mitmachen kann.“
Gut möglich, dass Amenyido bald wieder mit den Kollegen auf dem Rasen gegen den Ball tritt.
Im November spielte Amenyido zum bislang letzten Mal für St. Pauli
Das wäre ein Meilenstein für den dynamischen Stürmer, der in der Vergangenheit immer wieder von seinem Körper ausgebremst wurde und so auch den sportlichen Neustart unter der Regie von Trainer Fabian Hürzeler verpasste. Amenyidos letzter Einsatz: Neun Minuten beim irren 4:4 in Karlsruhe am 12. November, im letzten Spiel unter der Leitung von Timo Schultz. Verdammt lange her – gefühlt noch mehr.
„Es ist für ihn und auch für uns sehr schade, dass er in der Rückrunde nicht mitwirken konnte“, sagt Bornemann. Dass Amenyido in dieser Saison angesichts von nur noch vier ausstehenden Spielen sein Comeback gibt, ist höchst unwahrscheinlich. Priorität hat eine Rückkehr zu voller körperlicher Belastbarkeit. „Wir müssen natürlich abwarten, wie er die steigenden Belastungen wegsteckt, und werden kein Risiko eingehen“, betont der Sportchef.
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Der Körper macht Fortschritte, aber bei langen Verletzungspausen mit wiederholten Rückschlägen ist auch der Kopf entscheidend. Bornemann: „Die Reha außerhalb von Hamburg war wichtig für ihn, um mal Abstand zu gewinnen.“ Jetzt ist Etienne Amenyido wieder da – und hoffentlich sehr bald auf dem Platz zu sehen, mit Ball am Fuß statt Kiste in der Hand.