Kurioses Eigentor! St. Pauli bleibt unten, rettet aber Punkt in der „Pokal-Revanche“
St. Paulis Nachwuchs bleibt in der Regionalliga Nord Schlusslicht, verdoppelte aber immerhin seinen Punktestand. Drei Wochen nach dem glücklichen Sieg der Profis im DFB-Pokal gegen Eintracht Norderstedt am Millerntor rettete die braun-weiße U23 in der „Pokal-Revanche“ um Punkte beim „Heimspiel“ in Norderstedt ein 2:2 (1:2). Nach einem Eigentor sahen die Kiezkicker lange wie die Verlierer aus.
Beim Auswärtsspiel im eigenen Stadion gab die Eintracht in den Anfangsminuten den Ton an. Der Ex-St. Paulianer Felix Drinkuth vergab nach fünf Minuten die erste gute Gelegenheit, als er seinen Schuss frei vor St. Pauli-Keeper Kevin Jendrzej zu hoch ansetzte. Zwischendurch erlief St. Paulis Max Herrmann (8.) einen Querpass des Norderstedters Moritz Frahm, scheiterte dann aber an einer Faustabwehr von Norderstedts Torwart Lars Huxsohl, der beim DFB-Pokal-Drama am Millerntor seine Fähigkeiten als „Hexer“ unter Beweis gestellt hatte.
Bald darauf jubelte die Eintracht: Julius Grunwald unterlief ein Handspiel an der Strafraumgrenze, den fälligen Freistoß verwandelte Jonas Behounek (12.) zur Norderstedter Führung – ein kleiner Tor-Trost für den 27-jährigen Schützen, der im DFB-Pokal mit dem letzten Elfmeter an Nikola Vasilj gescheitert war.
Missverständnis von Smajic und Jendrzej
Vor 558 Zuschauer:innen glich Herrmann (22.) mit einem Flachschuss für St. Pauli aus, doch die Freude währte nur zwei Minuten: Im Versuch, vor Drinkuth zu klären, köpfte Rijad Smajic (24.) den Ball am eigenen Strafraum vermeintlich zurück zu Jendrzej – doch der Keeper hatte sein Gehäuse verlassen und sah den Kopfball über sich fliegen und ins eigene Tor rollen. Ein Missverständnis, das St. Pauli schnell wieder ins Hintertreffen brachte.
Fortan bemühten sich die Talente, hatten aber wenig Fortune: Oleg Scacun (28.) schoss links vorbei, Sisco Ngambia (39.) wurde wegen Abseits zurückgepfiffen, noch ehe er aus aussichtsreicher Position abschließen konnte – eine mindestens umstrittene Entscheidung des Gespanns um Schiedsrichter Gerhard Ludolph. Norderstedt wiederum haderte damit, dass das vermeintliche 1:3 durch Ezra Ampofo (37.) wegen einer Abseitsstellung von Lukas Krüger keine Anerkennung fand. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass da jemand sichtbehindert ist“, fand Norderstedts Coach Elard Ostermann die Entscheidung „ärgerlich“.

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Nach der Pause blieb St. Pauli zunächst nur im Spiel, weil Nick Gutmann (59.), Drinkuth (62.) und André Wallenborn (65.) Norderstedter Chancen liegen ließen. „Die muss man nutzen, wenn man drei Punkte mitnehmen will“, bedauerte der verhinderte Eintracht-Torschütze Ezra Ampofo. So schlug die Stunde von St. Paulis Ngambia, der den Ball nach brillantem Doppelpass mit dem gerade eingewechselten Wissou Kaba in den Giebel beförderte. Da hatte auch „Hexer“ Huxsohl keine Chance – 2:2 nach 80 Minuten. „Diese Einzelleistung hat unsere Qualität gezeigt“, freute sich St. Pauli-Trainer Benny Hoose.
St. Paulis Nachwuchs hat nach sieben Partien nun zwei Punkte auf dem Konto und bleibt damit Schlusslicht. „Die Jungs haben einen Weg zu gehen, sie müssen diese Liga annehmen“, forderte Hoose von seinem jungen Team: „Das haben sie zu Teilen gezeigt, aber da geht noch viel mehr.“
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Während sich die HSV-U21 mit vier Zählern ebenfalls im Abstiegskampf befindet, steht Norderstedt mit sieben Punkten da. Aufsteiger Altona 93 befindet sich nach dem 2:1-Überraschungserfolg beim VfB Lübeck mit elf Zählern im soliden Mittelfeld.
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