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Kehl, Kringe, BVB, St. Pauli
  • Florian Kringe im St. Pauli-Trikot bei der 0:3-Niederlage gegen den BVB mit seinem alten Kumpel Sebastian Kehl.
  • Foto: WITTERS

Kringes Lob für St. Paulis Schultz: Einer wie Klopp

Er wurde in seiner langen Zeit beim BVB zum Publikumsliebling, gehört weiterhin zum Aufgebot der Legendenmannschaft, beendete einst beim FC St. Pauli seine Karriere und war beim letzten Pokal-Duell der beiden Vereine auf dem Platz dabei: Florian Kringe ist immer noch nah dran an beiden Klubs – und traut dem Kiezklub durchaus eine Sensation zu.

„Die Situation jetzt ist nicht zu vergleichen mit der damals“, sagte der 39-Jährige im Gespräch mit der MOPO. Anno 2014 verlor St. Pauli mit 0:3, war komplett chancenlos. „Wir haben keinen guten Fußball gespielt und sind in Ehrfurcht erstarrt.“ Das, da ist sich der inzwischen als Spielerberater tätige Kringe sicher, wird so nicht noch einmal passieren.

Kringes Sensations-Rezept: St. Pauli soll die Partie so lange wie möglich offen halten

„Es wird zwar nicht leichter fast ohne Fans, aber die Mannschaft hat ein enormes Selbstvertrauen“, erklärte er. Natürlich sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass Dortmund von zehn Spielen gegen St. Pauli sieben oder acht gewänne. „Aber das ist Pokal, ein Spiel, 90 Minuten. Das macht den Reiz ja aus.“ Gelinge es dem Kiezklub, die Partie so lange wie möglich offen zu halten, „dann fängst du irgendwann an, daran zu glauben“.

Kringe über Schultz: „Du brauchst einen, der Aufbruchstimmung erzeugen kann“

Und wenn es einer schafft, den Spielern genau diesen Glauben zu vermitteln, dann ist es Timo Schultz. „Das mit ihm ist eine außergewöhnliche und sehr schöne Geschichte“, sagt Kringe über den Mann, der Co-Trainer war zu seiner Zeit an der Elbe. Wenig überraschend lagen beide auf einer Wellenlänge, entsprechend freut er sich mit dem heutigen St. Pauli-Coach.

Erst einmal darüber, dass er noch im Amt ist nach der Durststrecke bis Januar 2021 („Ich finde es klasse, dass es eben auch so gehen kann“). Und dann über die Entwicklung, die die Braun-Weißen inzwischen genommen haben. Manchmal, sagt Kringe, entdecke er Parallelen zu Jürgen Klopp seinerzeit in Dortmund. „Du brauchst jemanden, der eine Aufbruchstimmung erzeugen kann. Und wenn das bei St. Pauli jemand ist, dann Timo. Dem nimmst du das alles auch ab.“

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Neben Schultz weiß er noch weitere ehemalige Weggefährten am Millerntor („Es sind noch einige da, mit denen ich zusammengespielt habe“), aber auch zur Borussia ist der Draht nie abgerissen. „Ich war erst letzte Woche bei Sebastian Kehl im Büro, Roman Weidenfeller arbeitet noch für den Verein, Patrick Owomoyela auch“, zählt er auf.

Für die wäre ein eventuelles Pokal-Aus bei einem Zweitligisten natürlich ein herber Rückschlag, komplett auszuschließen ist das für Kringe aber nicht. „St. Pauli steht zurecht ganz oben in der Tabelle, das macht alles einen homogenen, nachhaltigen Eindruck“, lobt er: „Ich sehe sie absolut nicht ohne Chance.“

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