Andreas Bornemann scherzt mit Steffen Baumgart

Ex-HSV-Trainer Steffen Baumgart und St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann pflegen ein durchaus intaktes Verhältnis. Foto: imago/Oliver Ruhnke

Krasse Konstellation: Ex-HSV-Coach Baumgart kann St. Pauli retten

Die Rechnerei geht in die nächste Runde. Durch das späte Gegentor von Nick Woltemade und die daraus resultierende 0:1-Niederlage gegen den VfB Stuttgart ist der FC St. Pauli weiterhin noch nicht final gerettet – und erhält eventuell entscheidende Hilfe durch jemanden, der jetzt nicht zwingend als Kiezklub-Sympathisant gilt.

Die Konstellation vorm 33. Spieltag ist unzweideutig. Wenn die Hamburger am Sonntag ab 17.30 Uhr (Liveticker auf MOPO.de) bei Champions-League-Anwärter Eintracht Frankfurt antreten, werden sie wissen, ob überhaupt und wenn, dann was noch von ihnen verlangt wird. Denn die für Braun-Weiß relevanten Partien der Konkurrenz steigen bereits tags zuvor ab 15.30 Uhr.

Punktet Union gegen Heidenheim, ist St. Pauli gerettet

Und da kommt ausgerechnet einem ehemaligen HSV-Coach tragende Bedeutung zu. Dass Steffen Baumgart als langjährigem Profi von Hansa Rostock und bekennendem HSV-Fan kein gesteigertes Interesse am Wohlergehen des FC St. Pauli hat, ist kein Geheimnis.

Unter anderem im Buch „Geduld – Sabr“ des früheren St. Pauli-Talents Fousseni Alassani wird dies deutlich. Alassani spielte einst beim Berliner AK unter dem jetzigen Coach des 1. FC Union Berlin, kam dort zwar prima mit ihm zurecht, schreibt aber auch von einer klaren Anweisung, die er von Baumgart erhalten habe: „Ich will dich hier nirgends mit Pauli-Klamotten sehen. Das machen wir von vornherein schon mal ab.“ Auch die von Baumgart bewusst provozierte Rudelbildung vorm letzten Derby ist noch ziemlich präsent.

Union-Trainer Steffen Baumgart vIMAGO / Jan Huebner
Steffen Baumgart beim historischen Spiel gegen den VfB Stuttgart
Union-Trainer Steffen Baumgart

Andererseits war Baumgart anno 2020 auch mal Trainer-Kandidat auf dem Kiez, wohnte zudem zu seinen HSV-Zeiten nicht weit von Sportchef Andreas Bornemann entfernt und hatte mit diesem einen entspannten Umgang. Unterm Strich aber wird all das keine Rolle spielen am Samstag, wenn die Eisernen schon mit einem Remis zu Hause gegen Heidenheim St. Pauli zum definitiven Klassenerhalt verhelfen würden.

Bleibt St. Pauli nach dem 33. Spieltag vor Hoffenheim?

Dazu kommt: Das jüngste 2:2 gegen Werder war das achte Union-Spiel ohne Niederlage in Folge, was die Einstellung eines Urs-Fischer-Rekords aus der Saison 2020/21 bedeutete. Verlieren die Berliner auch gegen Heidenheim nicht, hat Baumgart einen Platz in den Annalen sicher.

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Geht die Partie dennoch in die Binsen, ist klar: St. Pauli müsste in Frankfurt noch einen Zähler einfahren, um einem Endspiel gegen einen dann durch einen Heidenheimer Dreier mit Sicherheit bereits abgestiegenen VfL Bochum am letzten Spieltag zu entgehen. Wobei es noch einen weiteren zu berücksichtigenden Aspekt gibt. Denn verliert die TSG Hoffenheim bereits am Freitagabend beim VfL Wolfsburg, würden die Kraichgauer definitiv hinter St. Pauli verbleiben – und die erwarten zum Saisonabschluss am 17. Mai keinen Geringeren als den FC Bayern München.

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