Kommentar: St. Paulis Leistung kann gar nicht hoch genug gelobt werden
Die Stimmungslage in Teilen der Öffentlichkeit regt zum Nachdenken an in den letzten Tagen und Wochen. Sie gewinnen Spiele trotz drückender Überlegenheit nicht, können nicht mehr zu null spielen, lassen Punkte liegen, einzelne Akteure sind in ihrer aktuellen Verfassung nicht konkurrenzfähig – ohne Blick aufs Tableau hätte man den Eindruck gewinnen können, der FC St. Pauli schleppe einen zum Bersten gefüllten Sack an Problemen mit in die kurze Winterpause.
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Die Stimmungslage in Teilen der Öffentlichkeit regt zum Nachdenken an in den letzten Tagen und Wochen. Sie gewinnen Spiele trotz drückender Überlegenheit nicht, können nicht mehr zu null spielen, lassen Punkte liegen, einzelne Akteure sind in ihrer aktuellen Verfassung nicht konkurrenzfähig – ohne Blick aufs Tableau hätte man den Eindruck gewinnen können, der FC St. Pauli schleppe einen zum Bersten gefüllten Sack an Problemen mit in die kurze Winterpause.
Vielleicht ist das, was da teils thematisiert wurde, ein weiterer Beleg dafür, dass man sich extrem schwer tut hierzulande damit, irgendwas einfach mal uneingeschränkt toll zu finden. Vielleicht ist es einfach so in einer Leistungsgesellschaft, dass das Gute in den Hintergrund rückt, sobald man auch nur einen Hauch an Negativem ausmachen kann. Das soll mitnichten bedeuten, ersichtliches Verbesserungspotenzial nicht auch benennen zu dürfen, was Trainer Fabian Hürzeler und seine Profis ja höchstpersönlich auch immer wieder aufs Neue tun. Und es soll auch nicht heißen, dass man sich nicht zünftig ärgern darf über verpasste Siege wie im Derby, in Osnabrück, gegen Wiesbaden.
St. Pauli seit 25 Pflichtspielen ungeschlagen
Aber es ist ein schmaler Grat zwischen berechtigter Kritik und fehlender Würdigung dessen, was da gerade geleistet wird. St. Pauli ist zwar schon lange nicht mehr der kleine Rebell inmitten Erstliga-gieriger Großklubs. Aber genauso wenig ist der Kiezklub im Überfluss ausgestattet mit Ausnahmeakteuren, von der individuellen Kaderzusammenstellung her das Nonplusultra, die Übertruppe des Unterhauses. 25 Pflichtspiele in Folge nicht verloren zu haben, ist daher eine gesamtheitliche Leistung, die man gar nicht hoch genug einstufen kann in einer Zweiten Liga, in der die Floskel, dass jeder jeden schlagen kann, an jedem Wochenende neue Bestätigung erfährt.
Hohes spielerisches Niveau bei den Kiezkickern
Dazu kommt, dass St. Pauli in keinem der bisherigen Saisonspiele die schlechtere Mannschaft gewesen ist. Keinen einzigen Zähler hat sich die Mannschaft mit Glück ergaunert, war immer mindestens auf Augenhöhe, sehr oft gar das deutlich bessere Team. Soll heißen: Das Niveau ist gleichbleibend hoch, was die beste Voraussetzung dafür ist, dass sich daran in der Rückrunde nichts ändern wird.
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Und so ist spätestens jetzt der Moment gekommen, einfach mal den Hut zu ziehen vor dem, was Braun-Weiß geboten und erreicht hat. Sie gehen als Tabellenzweiter in die Winterpause, ungeschlagen, mit starken 33 Punkten plus Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinals als Sahnehäubchen oben drauf. Chapeau!