Kommentar: Das spricht alles für den Aufstieg des FC St. Pauli
Mit einem berauschenden 5:1 gegen Nürnberg hat der FC St. Pauli eine weiteres Ausrufezeichen gesetzt und geht als Spitzenreiter der Zweiten Liga in die Länderspielpause. Diese sportliche Entwicklung ist kein Zufall und könnte am Ende tatsächlich für den Aufstieg sorgen, schreibt MOPO-Redakteur Stefan Krause in seinem Kommentar.
Mit einem berauschenden 5:1 gegen Nürnberg hat der FC St. Pauli eine weiteres Ausrufezeichen gesetzt und geht als Spitzenreiter der Zweiten Liga in die Länderspielpause. Diese sportliche Entwicklung ist kein Zufall und könnte am Ende tatsächlich für den Aufstieg sorgen, schreibt MOPO-Redakteur Stefan Krause in seinem Kommentar.
Der Status quo des FC St. Pauli im Oktober 2023 ist an der Person Nikola Vasilj am treffendsten erzählt. Der Keeper hätte nach seinem Fehlpass, der zum zwischenzeitlichen Nürnberger Ausgleich geführt hatte, ins Grübeln kommen, seine Spielweise, nicht eben arm an Ambitionen (um den von Fabian Hürzeler geächteten Begriff „Risiko” zu meiden), umstellen können. Hat er aber nicht getan.
Stattdessen ließ er nur drei Minuten später Okunuki im Dribbling ins Leere grätschen und leitete später mit einem maßgenauen Pass auf Lars Ritzka das 3:1 ein. Bei den Kiezkickern, das ist die Botschaft, glauben ausnahmslos alle an den Weg und die Mittel, wie dieser zu beschreiten ist.
FC St. Pauli: Variabler Spielstil durch Fabian Hürzeler
Man könnte meinen, der Spielstil wäre ausgelesen, weil seit Hürzelers Amtsantritt so praktiziert. Aber das, was Braun-Weiß da teils zelebriert, ist so variabel und variantenreich, dass immer Lösungen parat stehen. Weil jeder weiß, was er zu tun und zu lassen hat, und zwar nicht nur die erste Elf, sondern auch Nummer 14, 15 und 16. Weil die individuelle Klasse vorhanden ist, mannschaftliche Geschlossenheit, Teamgeist und eine defensive Stabilität, auf der die stetig wachsende Spielfreude fußt.

Auch Geschichten wie die Wiederauferstehung des Johannes Eggestein, der Treffer von Carlo Boukhalfa gegen Schalke oder jener von Etienne Amenyido am Samstagabend ereignen sich nicht zufällig, sondern gehören zum reichhaltig gefüllten Korb an nun erntereifen Früchten der Arbeit, die alle Protagonisten geleistet haben.
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Klar, es ist noch früh am Tage in der Saison, die Hamburger werden nicht ungeschlagen und verletzungsfrei bis in den Mai 2024 kommen. Und trotzdem: Im nunmehr zehnten Monat der konstanten Weiterentwicklung muss man viel Fantasie aufbringen, um sich irgendwas vorstellen zu können, das dafür sorgt, dass drei andere Klubs in der Abschlusstabelle vor dem FC St. Pauli einlaufen.