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Kyereh
  • St. Paulis Ausnahmekönner Daniel-Kofi Kyereh ist angeschlagen, sein Einsatz gegen Sandhausen ist akut gefährdet.
  • Foto: WITTERS

Knifflige Kyereh-Frage: Risiko oder Nummer sicher – und wer kann ihn ersetzen?

Kann er – oder kann er nicht? Der FC St. Pauli bangt im Aufstiegskampf um einen seiner Besten. Vor dem wegweisenden Auswärtsspiel der Kiezkicker am Samstag in Sandhausen (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) steht der Einsatz von Offensiv-Rakete Daniel-Kofi Kyereh auf der Kippe. Der beste Rückrunden-Torschütze der Braun-Weißen (sechs Treffer) hat hartnäckige Oberschenkelprobleme. Kyereh ist einerseits unverzichtbar. Andererseits birgt ein Einsatz das Risiko eines längeren Ausfalls.

Als der ghanaische Nationalspieler Anfang der Woche zwei Trainingseinheiten verpasste, galt dies noch als Schonung aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel, was zu diesem Zeitpunkt auch zutraf. Das Trainerteam hatte darauf gesetzt, dass die Ruhe und der folgende trainingsfreie Mittwoch für Besserung der im Topspiel gegen Werder Bremen davongetragenen Beschwerden sorgen.

FC St. Pauli: Einsatz von Daniel-Kofi Kyereh gegen Sandhausen wackelt

Fehlanzeige. „Das sah auch gestern nicht so gut aus“, berichtete Trainer Timo Schultz nach den Eindrücken bei der nicht öffentlichen Donnerstagseinheit. „Wir hoffen, dass wir das schnellstmöglich in den Griff bekommen“, so der Coach, betont aber auch: „Wir werden wie immer kein Risiko gehen.“

Eine Verschlimmerung der Verletzung wäre angesichts der auf Sandhausen folgenden Heimspiele gegen die direkten Aufstiegskonkurrenten Darmstadt (23. April) und Nürnberg (29. April) fatal.

Kyereh in Topform, Torlaune und für St. Pauli unverzichtbar

In dieser für St. Pauli entscheidenden Phase der Saison wäre es jedoch auch nicht verwunderlich, wenn der Gegner bis kurz vor Anpfiff darüber im Unklaren gelassen wird, ob Kyereh spielen kann oder nicht. Gewissheit dürfte es spätestens rund eine Stunde vor Anpfiff geben, wenn die Aufstellungen bekannt gegeben werden.

Kyereh war zuletzt im Formhoch – und feierte Ende März auch mit dem Nationalteam Ghanas die Qualifikation für die WM. Sechs seiner insgesamt elf Saisontore (dazu zehn Assists) erzielte der 26-Jährige in der Rückrunde, obwohl er zu Jahresbeginn drei Spiele verpasst hatte. Sein letzter Treffer war die 1:0-Führung gegen Bremen. Möglicherweise fordert die Zusatzbelastung mit der Länderspielreise jetzt verspätet ihren Tribut.

St. Pauli und die Alternativen: Irvine, Daschner, Buchtmann, Amenyido?

Die Suche nach einer Alternative für die Zehner-Position ist schwierig. Lukas Daschner hat bei seinen acht Kurzeinsätzen (der längste dauerte 24 Minuten) keine Pluspunkte für deutlich mehr Spielzeit sammeln können und auch bei Christopher Buchtmann ist es fraglich, ob er die Rolle in der Offensiv-Zentrale gut genug ausfüllen kann, um Kyerehs Ausfall annährend zu kompensieren.

Gut möglich, dass Schultz sein Mittelfeld umstellt und statt einer Raute mit einem Sechser, vermutlich Afeez Aremu, und davor drei Mittelfeldspielern auf einer Linie spielen lässt: Finn Ole Becker rechts, Jackson Irvine zentral und Marcel Hartel links, wobei die drei Spieler immer wieder rotieren können.

Pokal-Coup gegen Dortmund zeigt: Es geht auch mal ohne Kyereh

Eine solche Formation hatte Schultz auch im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund (2:1) Mitte Januar aufgeboten – als Kyereh mit Ghana beim Afrika-Cup spielte.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Etienne Amenyido auf der Zehn spielt und Irvine und Hartel die Außenpositionen der Raute besetzen – wie beim 2:2 gegen Paderborn am 21. Spieltag. Auch da fehlte Kyereh wegen des Afrika-Cups.

Die mit Abstand beste Variante ist aber, dass Kyereh rechtzeitig fit und einsatzfähig ist und in Sandhausen von Beginn an spielt. Die Kiezkicker benötigen seine Dynamik, seinen Spielwitz, seine Torgefahr und Abschlussqualität. St. Pauli braucht Daniel-Kofi Kyereh. Aber einen fitten Kyereh.

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