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  • Foto: WITTERS

Knaller-Derby am Millerntor: St. Pauli jubelt spät und stürzt den HSV in die Krise

Ein Feuerwerk vor dem Anpfiff rund ums Stadion, ein Feuerwerk auf dem Rasen. Das 105. Hamburger Stadtduell war ein echter Knaller – und vor allem in Halbzeit eins das bislang beste Derby in Liga zwei. Am Ende jubelten die Kiezkicker, die dank eines späten Tores von Daniel-Kofi Kyereh mit 1:0 (0:0) triumphierten, sich wieder zum Stadtmeister kürten und den HSV in die Krise stürzten.

„Derbysieger, Derbysieger hey, hey!“, sagten die St. Pauli-Spieler und tanzten im Kreis auf dem Rasen des Millerntorstadions. Und dann noch mal, bevor sie  schließlich für das obligatorische Siegerfoto posierten. Mit Triumphgeheul. Geknallt und gefunkt hatte es schon vor dem Anpfiff – und zwar rund um das Stadion. Fans zündeten zum Einlaufen der Kiezkicker ein professionelles Feuerwerk, als sei Silvester. Gut eine Minute dauerte das Spektakel und die „Hells Bells“ gingen im Böllern der Raketen  unter, was auch beinahe für den Anpfiff galt.

Sonny Kittel trifft für den HSV nur die Latte

Nur 59 Sekunden dauerte es, bis zum nächsten Kracher – diesmal auf dem Rasen. Kittel feuerte einen Freistoß aus rund 30 Metern direkt auf die Kiste und der Ball knallte links oben an die Latte. St. Pauli-Keeper Dejan Stojanovic blieb wie angewurzelt auf der Linie stehen, wäre machtlos gewesen.

Erfreulich, dass sich auch das Spiel zu einem Feuerwerk entwickelte, in dem beide Mannschaften ein hohes Tempo an den Tag legten.

Die Anfangsviertelstunde gehörte den Gästen. Der HSV agierte druckvoll und schnürte die Kiezkicker ein, die mit Ausnahme des kurzfristig ausgefallenen Eric Smith (Wadenverletzung)  in der gleichen Besetzung wie in  den vorangegangenen drei siegreichen Spielen aufliefen. Auch die zweite gute Chance des HSV resultierte aus einem Freistoß von Kittel, bei dem sich Stojanovic strecken musste (12.).

Der Schuss des starken Zalazar, der knapp am HSV-Tor vorbei segelte, war wie ein Weckruf für die Hausherren, die in der Folge aufs Gaspedal drückten. Burgstallers Schuss (23.) parierte Gäste-Keeper Sven Ulreich überragend.

In der folgenden Drangphase der Braun-Weißen war vor allem Omar Marmoush kaum zu halten, wirbelte die Rothosen mächtig durcheinander und hatte drei Chancen hintereinander (28./29./34).

Elfmeterpfiff von Aytekin sorgt für die große Derby-Verwirrung 

Der große Aufreger nach der Pause war der Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Aytekin nach einer Attacke von Gideon Jung mit gestrecktem Bein gegen Zalazar im Strafraum (52.). Nach Videobeweis nahm Aytekin den Strafstoß zurück  – eine enge Kiste, allerdings auch keine derart klare Fehlentscheidung, nach der der Elfer zwingend hätte zurückgenommen werden müssen.

Unstrittig war, dass HSV-Knipser Simon Terodde vor seinem vermeintlichen Tor (64.) den Ball mit der Hand berührte.

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In der Folge wurde es ruppiger, hitziger, hektischer. Es gab mehr Fouls und Diskussionen als Großchancen und sehenswerte Aktionen. Beide Mannschaft zollten dem extrem hohen Tempo im ersten Durchgang Tribut.

Kyereh lässt St. Pauli kurz vor Schluss jubeln

Die erste Chance der zweiten Halbzeit hatte Guido Burgstaller (69.), doch Ulreich war auf dem Posten.  Als sich beide Teams mit einem 0:0 abgefunden zu haben schienen, brach Luca Zander auf der rechten Seite durch, legte den Ball auf den heran eilenden Kyereh  zurück, der die Pille rechts oben in die Maschen nagelte (88.). Der goldene Schuss zum Derbysieg.

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