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Marcel Beifus gegen Etienne Amenyido im Training von St. Pauli
  • Marcel Beifus (l.) gegen Etienne Amenyido (M.). Im Training könnte es im Kampf um die Startelf noch mehr zu Sache gehen.
  • Foto: WITTERS

Klare Forderung von Trainer Schultz: Hier muss St. Pauli dringend nachlegen

Auf der Suche nach Lösungswegen aus der Krise und der richtigen Weichenstellung zur Rückrunde forschen die Verantwortlichen des FC St. Pauli in allen Bereichen nach Potenzialen. Ein entscheidendes Feld ist der Trainingsplatz, wo in der Woche die Grundlagen fürs Wochenende gelegt werden.

Es gibt da diesen Spruch. So, wie eine Mannschaft trainiert, so spielt sie auch. Am Beispiel der Kiezkicker: Das Team von Trainer Timo Schultz spielte oft gut, zumeist engagiert, diszipliniert, fleißig, mutig, leidenschaftlich, aber immer auch ein bisschen zu brav. Das mag nach Stammtischparole klingen, ist aber durchaus ein Punkt, der intern schon zur Sprache gekommen ist. Einer von vielen. Ein wichtiger, denn er betrifft die Mentalität.

FC St. Pauli: Schultz-Schützlinge brauchen mehr Kampf

Wenn es um die letzte Portion Schärfe, Biss, Galligkeit, um Bedingungslosigkeit, auch Gnadenlosigkeit, geht – gängiges Trainer-Vokabular – dann ist bei den Kiezkickern Luft nach oben. Das fängt auf dem Trainingsplatz an, wo der tägliche Konkurrenzkampf ein paar Prozent mehr dieser Zutaten vertragen könnte – Betonung auf Kampf. Es geht dabei nicht darum, Mitspieler umzutreten oder aufzuhetzen, sondern unter der Woche mehr Wettkampfklima zu schaffen. Nicht nur das Spiel, sondern auch Widerstandsfähigkeit zu trainieren. So erfreulich der aktuell starke Zusammenhalt ist – ein Reizklima könnte helfen. Schultz sagte unlängst, auch im Training künftig „eine andere Konsequenz“ an den Tag legen zu wollen.

Die Konkurrenzsituation im Team ist auch ein wichtiges Thema. Im Sturm etwa ist sie zwar recht ausgeglichen, aber auf einem niedrigeren Niveau, als es sich der Verein wünscht. Die angestrebte und nötige Verpflichtung eines weiteren Stürmers mit Stammplatz-Qualität sollte einen härteren Wettbewerb um den zweiten Platz im Sturm entfachen – und um den des ersten Jokers.

Im Winter: Kommt Entlastung für Hartel und Irvine?

Im Mittelfeld könnte ein hochwertiger Winterzugang nicht nur die Dauerspieler Jackson Irvine und Marcel Hartel, zwei der besten Kiezkicker der Hinrunde, entlasten, sondern in Phasen, in denen sie etwas nachlassen (oder sich verletzen), Druck machen oder eben übernehmen.

Das ist womöglich auch auf der linken Seite ein Problem, wo Leart Paqarada absolut gesetzt ist. Obwohl er in der ersten Saisonhälfte phasenweise arg schwächelte und vor allem defensiv nicht stabil war, musste er aufgrund seiner Offensivqualität nie um seinen Platz bangen. Das kann auch zu einem Spannungsverlust führen, den sich St. Pauli nicht leisten kann.

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Die Spieler aus der zweiten Reihe sind ebenfalls in der Pflicht. ​​​​Schultz, dessen Job nicht sicher ist, wünscht sich noch mehr „diese Gier und Galligkeit, eine größere Rolle zu spielen“.

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