Die Mannschaft des FC St. Pauli feiert im Stadion des Aufstieg in die Bundesliga
  • Aufstiegs-Euphorie und eine finale Mission: Die Mannschaft des FC St. Pauli will die Saison als Zweitliga-Meister beenden.
  • Foto: WITTERS

Kiez-Party bis 3.30 Uhr! Jetzt will St. Pauli Meister werden – und so Rostock retten?

Sie haben noch lange nicht genug. Bis tief in die Nacht feierten die Spieler des FC St. Pauli den Aufstieg in die Bundesliga. Das größte Saisonziel ist erreicht, aber die Krönung steht noch aus und jetzt ganz oben auf der braun-weißen Agenda. Die Kiezkicker wollen Meister werden, die Schale in den Händen halten, endlich mal eine Trophäe für den Verein holen – und könnten mit dieser Mission ausgerechnet dem Erzrivalen Hansa Rostock im Kampf um den Klassenerhalt helfen.

Der „Tag für die Ewigkeit“, wie Kapitän Jackson Irvine diesen 12. Mai 2024 hochemotional nannte, endete in den frühen Morgenstunden des Folgetages. Heiße Beats, kalte Getränke, große Gefühle. Die Mannschaft feierte mit Frauen, Freundinnen, Familie und Freunden im Ballsaal der Südtribüne des Millerntorstadions, wo St. Pauli für allen Mitarbeitenden des Vereins eine erst nach dem 3:1-Sieg gegen Osnabrück kurzfristig angesetzte Party schmiss.

FC St. Pauli feiert Aufstieg im Stadion und auf dem Kiez

Zu späterer Stunde ging es für viele Spieler mit ihrem Anhang noch in den NOHO Club am Nobistor, der auf Anfrage aus dem Team spontan am Sonntagabend seine Türen für die braun-weiße Delegation öffnete. Ausgelassen, aber nicht exzessiv wurde bis 3.30 Uhr der Aufstieg zelebriert und auf der Tanzfläche zu Hip Hop und House getanzt.

Happy. Aber noch kein End.

St. Pauli hat mit dem Sieg im letzten Heimspiel der Saison und durch das Remis von Kiel und Düsseldorf einen Spieltag vor Ultimo die Tabellenspitze zurückerobert. Das perfekte Szenario.

Kiezkicker wollen Meisterschaft in Liga zwei

„Jetzt wollen wir auch das letzte Spiel gewinnen und als Erster ganz oben sein“, stellt Flügelflitzer Elias Saad klar, der gerade sein ganz persönliches Märchen erlebt. Vor eineinhalb Jahren kickte er noch für Eintracht Norderstedt in Liga vier, ab Sommer dann in Liga eins.

Auch Sportchef Andreas Bornemann betont, dass es noch ein großes Ziel gibt – und daran dürfte er bis zum Saisonfinale bei der SV Wehen Wiesbaden täglich zu Hause erinnert werden. „Mein siebenjähriger Sohn hat von nichts anderem gesprochen – er will die Schale. Deutscher Meister der zweiten Liga werden“, erzählte Bornemann kurz nach dem besiegelten Aufstieg mit einem Lachen.

Platz eins bringt die Schale und TV-Geld

Das Objekt der Begierde: 8,5 Kilogramm schwer, 925er Sterling-Silber, 50 Zentimeter Durchmesser, in der Mitte ein 1,2 Kilogramm schwerer Bergkristall. Versicherungswert beträgt 30.000 Euro. Ideeller Wert: unbezahlbar – insbesondere für den Kiezklub, dessen Trophäenschrank nicht gerade überquillt.

Und auch finanziell lohnt sich Platz eins für das TV-Ranking. Eine siebenstellige Summe dürfte St. Pauli im Falle der Zweitliga-Meisterschaft sicher sein.

Pikant ist allerdings, welche Nebenwirkungen eine erfolgreiche Meister-Mission haben könnte. Wehen Wiesbaden steht mit 32 Punkten auf Relegationsrang 16, hat keine Chance mehr auf das rettende Ufer und hofft auf die beiden K.o.-Spiele um den Klassenerhalt. Einen Punkt hinter den Hessen liegt St. Paulis Erzrivale Hansa Rostock, dem wohl die überwältigende Mehrheit der Kiezklub-Fans den Abstieg in die Drittklassigkeit wünscht.

Verhilft St. Pauli indirekt Rostock zum Klassenerhalt?

Rostock spielt am letzten Spieltag zu Hause gegen den SC Paderborn, muss gewinnen, weil Wehen Wiesbaden das deutlich bessere Torverhältnis hat, und gleichzeitig auf einen Sieg von St. Pauli hoffen. Kurz gesagt und eigentlich ein No-Go: Die Kiezkicker sind Hansas Hoffnung.

St. Pauli wird auf diese brisante Konstellation keinerlei Rücksicht nehmen – nicht zuletzt deshalb, weil es im Falle eines Rostocker Klassenerhaltes in der kommenden Saison kein sportliches Wiedersehen gibt.

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