Viel mehr Karten verkauft: Darum kamen nur 19.950 Fans ans Millerntor
Die Stimmung war eines Topspiels würdig, die Tore des FC St. Pauli wurden frenetisch gefeiert und als die Kiezkicker in der Schlussphase die 2:1-Führung leidenschaftlich verteidigten, war die Unterstützung von den Rängen ebenso groß wie wichtig. Dennoch sorgte die Durchsage, dass offiziell „nur“ 19.950 Fans im Millerntorstadion waren, für einige Verwunderung. Tausende Ticket-Inhaber:innen fehlten.
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Die Stimmung war eines Topspiels würdig, die Tore des FC St. Pauli wurden frenetisch gefeiert und als die Kiezkicker in der Schlussphase die 2:1-Führung leidenschaftlich verteidigten, war die Unterstützung von den Rängen ebenso groß wie wichtig. Dennoch sorgte die Durchsage, dass offiziell „nur“ 19.950 Fans im Millerntorstadion waren, für einige Verwunderung. Tausende Ticket-Inhaber:innen fehlten.
Für St. Paulis letztes Heimspiel in diesem Jahr waren rund 25.000 Tickets verkauft worden. Auch wenn der Kiezklub in dieser Saison offiziell keine Verkaufszahlen bekanntgibt, so war diese Größenordnung im Vorfeld des Heim-Krachers quasi bestätigt worden und es schien deshalb klar, dass der bisherige Saisonrekord (23.401 beim Nachholspiel gegen Sandhausen) gegen Schalke deutlich überboten wird. Es kam anders.
Fans schrecken vor Corona zurück – Dauerkarteninhaber fehlen
Eine hohe Anzahl von Fans hätten auf ihren Stadionbesuch verzichtet, teils aus Sorge angesichts der vierten Corona-Welle, teils aus einem Solidaritätsgedanken, teilte der Verein auf MOPO-Nachfrage mit. Während in anderen Stadien des Landes längst die bundesweite Grenze von 15.000 Fans (oder maximal 50 Prozent Auslastung) galt, wird der Bund-Länder-Beschluss in Hamburg erst in dieser Woche umgesetzt.
Viele leere Plätze im Sitzplatzbereich der Süd- und Nordtribüne sprechen dafür, dass vor allem Dauerkarten-Fans (ca. 15.000) zu Hause blieben, weil sie einen Stadionbesuch in diesen Zeiten für unangebracht halten, und weniger die Tageskarten-Käufer:innen. Das Wetter könnte auch eine Rolle gespielt haben.
St. Pauli möchte Solidarität – Gästeblock ausverkauft
St. Paulis Fans sorgten also selbst für eine Reduzierung der Kulisse. Die Zahl der 19.950 Anwesenden sei auch nicht absichtlich nach unten korrigiert worden, sondern Resultat der elektronischen Einlasskontrolle, heißt es seitens des Kiezklubs, der – anders als im Vorfeld teilweise kolportiert und auch kritisiert –längst nicht alle der 29.546 Plätze im Stadion zum Verkauf gestellt habe, sondern ein gedeckeltes Kontingent.
Richtig voll war dagegen der Gästeblock, den Schalke 04 im Vorfeld des Spiels als „restlos ausverkauft“ vermeldet hatte, was die obligatorischen zehn Prozent der Stadionkapazität bedeutet. 2700 Gästefans waren das laut St. Pauli.
Von den St. Pauli-Ultras gab es wie schon gegen Sandhausen keinen organisierten Support auf der Südtribüne, sondern „normale“ Fangesänge, Anfeuerungsrufe, Applaus und natürlich Tor-Jubel. Hintergrund sind die jüngsten Sexismus-Vorwürfe gegen Teile der Fanszene.
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Die 19.950 Fans im Stadion bekamen jedenfalls ein rasantes Topspiel geboten und in den Heimbereichen wurde in erfreulich großer Zahl freiwillig Maske getragen.Das nächste Heimspiel am Millerntor findet am 15. Januar gegen Erzgebirge Aue statt. Drei Tage später steigt der Pokal-Kracher gegen Dortmund. Unter welchen Bedingungen, ist derzeit noch unklar.