x
x
x
St. Pauli-Profis Leart Paqarada und Luca-Milan Zander
  • Sorgen bei St. Pauli: Wie geht es nach dem Corona-Ausbruch im Saisonendspurt weiter?
  • Foto: WITTERS

Jetzt auch noch Corona! St. Paulis Super-GAU im Aufstiegs-Rennen

Für den FC St. Pauli kommt es auf den letzten Metern der Saison knüppeldick. Die vergangenen Tage gleichen einem braun-weißen Albtraum mit nicht enden wollenden Hiobsbotschaften und brutalen Tiefschlägen. Die neueste Nachricht von neun weiteren positiven Corona-Fällen im Team ist ein Desaster, ein Stimmungskiller, Hoffnungs-Vernichter für die Fans, und macht den braun-weißen Super-Gau im Aufstiegsrennen komplett.

Die Lage beim Kiezklub ist zwei Spieltage vor dem Saisonende dramatisch. Ausnahmezustand. Ausgerechnet jetzt, in dieser sportlich ohnehin schwierigen bis aussichtslosen Lage im Aufstiegskampf, gibt es die erste große Corona-Welle in der Mannschaft nach gut zwei Jahren Pandemie. Sie trifft den Verein mit voller Wucht. Das Timing ist teuflisch.

FC St. Pauli: Neun Corona-Fälle vor Spiel gegen Schalke

„Natürlich kommt dieser Ausbruch so kurz vor dem Saisonfinale zur absoluten Unzeit“, sagt Sportchef Andreas Bornemann. „Es zeigt einmal mehr, dass das Virus trotz aller Vorsichtsmaßnahmen weiterhin ein großes Risiko darstellt.“ Für die Gesundheit. Für den letzten Angriff auf die Aufstiegsplätze.

Wer auf Horror-Serien steht, wird bei St. Pauli derzeit täglich mit neuen Folgen bedient. Die Chronologie des Grauens der letzten Tage: Die Burgstaller-Verletzung vor der so wichtigen Partie gegen Nürnberg nebst Maulwurf-Vorabmeldung, der positive Corona-Test und Ausfall von Philipp Ziereis am Spieltag, das niederschmetternde Last-Minute-Remis am Millerntor, die Absage des Samstagstrainings nach mehreren positiven Schnelltests und wenige Stunden später das Überholmanöver des HSV in der Tabelle, und am Sonntag die Welle der positiven PCR-Tests.

Das könnte Sie auch interessieren: St. Pauli-Noten gegen Nürnberg: Quintett im Zweierbereich – einer war untröstlich

Das alles muss man erst einmal wegstecken. Nicht nur die Ausfälle. Auch den Schock, den Frust, die Verzweiflung darüber, die auch die letzte leise Hoffnung zerstören könnte. Kann die Mannschaft den vorzeitigen emotionalen K.o. im Aufstiegskampf einmal mehr abwenden?

St. Pauli-Training am Wochenende wegen Corona abgesetzt

The show must go on. Irgendwie. Für heute ist die nächste Trainingseinheit der Kiezkicker an der Kollaustraße angesetzt. Der Start in die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel bei Schalke 04 wird eine sehr übersichtliche Veranstaltung auf dem Rasen – aber mit Erkenntnisgewinn. Der Verein, der am Sonntagnachmittag offiziell mitgeteilt hatte, dass neun Spieler sowie ein Mitglied aus dem Mannschaftsumfeld nach einer umfangreichen PCR-Testung positiv sind und sich in Quarantäne befinden, nannte dabei keine Namen. Das Training wird zeigen, wer fehlt.

Mit dem bereits am Freitag vor dem Heimspiel gegen Nürnberg (1:1) positiv getesteten Philipp Ziereis sind es zehn Spieler, die sich in Isolation befinden und nach den derzeit noch geltenden Corona-Regeln auch zehn, mindestens aber sieben Tage isoliert bleiben müssen. Inwieweit eine mögliche Umsetzung der von der Politik geplanten Quarantäne-Verkürzung auf fünf Tage noch in dieser Woche für St. Pauli von Relevanz ist oder hilfreich wäre, ist noch unklar. „Der FC St. Pauli tut alles dafür, dass das Spiel in Gelsenkirchen stattfinden kann und wir eine konkurrenzfähige Mannschaft stellen“, betonte Bornemann. Priorität habe aber die Genesung aller Betroffenen.

DFL: St. Pauli muss Stand jetzt gegen Schalke spielen

Stand jetzt muss St. Pauli laut DFL-Spielordnung wohl antreten. Ein Verein kann nur eine Verlegung beantragen, wenn weniger als 15 Spieler zur Verfügung stehen, darunter mindestens neun Profispieler und davon wiederum mindestens ein Torwart. Die restlichen Kaderplätze können Amateure einnehmen, die in der Lizenzmannschaft spielberechtigt sind. Verletzte oder gesperrte Spieler werden in diesem Corona-Prozedere als „zur Verfügung stehend“ gewertet.

Heißt bei St. Paulis 29-Mann-Kader: Bei zehn Corona-Fällen bleiben genügend Spieler, um anzutreten. Es sei denn, unter den zehn positiv getesteten Profis sind alle drei Torhüter. Auch weitere positive Fälle in den nächsten Tagen können nicht ausgeschlossen werden. Eine Verlegung der Partie des vorletzten Spieltages wäre allerdings terminlich kaum zu realisieren.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp