Jahn-Sportchef Stilz: „Ich gönne es St. Pauli von ganzem Herzen“
Seine Hamburger Zeit nimmt den wohl prägnantesten Platz ein im Leben von Roger Stilz. Der gebürtige Schweizer spielte für Altona 93 (2004 bis 2007) und den SC Victoria (2007 bis 2013), war Co-Trainer beim HSV (2013/14) und schließlich von 2016 an bis vor gut einem Jahr Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FC St. Pauli. Mit dem Kiezklub gibt es am Samstag ein Wiedersehen, weil der 44-Jährige seit dem 1. Dezember des vergangenen Jahres Geschäftsführer Sport bei Jahn Regensburg ist.
Seine Hamburger Zeit nimmt den wohl prägnantesten Platz ein im Leben von Roger Stilz. Der gebürtige Schweizer spielte für Altona 93 (2004 bis 2007) und den SC Victoria (2007 bis 2013), war Co-Trainer beim HSV (2013/14) und schließlich von 2016 an bis vor gut einem Jahr Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FC St. Pauli. Mit dem Kiezklub gibt es am Samstag ein Wiedersehen, weil der 44-Jährige seit dem 1. Dezember des vergangenen Jahres Geschäftsführer Sport bei Jahn Regensburg ist.
Sein Abschied von der Elbe gen Belgien kam relativ abrupt. „Ich bin nach all den tollen Jahren weggegangen, weil ich das Projekt als interessant empfunden habe und weil es mich gereizt hat, den Schritt aus dem vertrauten Umfeld herauszumachen“, erklärt Stilz im Gespräch mit der MOPO den Sprung zu Waasland-Beveren, wohin ihm die Familie schließlich auch folgte. Dass die nun bereits wieder umziehen musste, konnte der Ex-Profi Anfang 2021 nicht auf dem Zettel haben.
„Ich möchte keinen Tag dort missen“, sagt er rückblickend über die Monate in Antwerpen, „aber ich habe trotzdem frühzeitig meine Zelte abgebrochen, weil der Jahn mich einfach überzeugt hat.“ Regensburg war auf der Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Sportchef Christian Keller auf Stilz aufmerksam geworden, der schlanke fünf (!) Bewerbungsrunden überstand und am Ende die „attraktive Anfrage“ positiv beschied.
Ex-St. Paulianer Roger Stilz sehr angetan von den Strukturen in Regensburg
Sein Vorgänger hat Stilz ein bestens bestelltes Feld hinterlassen. Der Jahn sei ein „sehr gut strukturierter Verein“, den man von der Größenordnung her mit den beiden Hamburger Klubs aber nicht vergleichen könne. Auf die Idee käme man in der Oberpfalz aber eh niemand: „Ich spüre, dass man weiß, wo man herkommt.“ Und dass ein guter Mittelfeldplatz in der 2. Liga mitnichten eine Selbstverständlichkeit für den SSV darstellt. In der ersten Saisonhälfte sah es für Regensburg sogar noch besser aus, erst im Hinspiel am Millerntor setzte es die erste Niederlage. Nun, nach sieben Pleiten aus den letzten neun Partien, ist Regensburg auf Rang neun abgerutscht. „Das eine sind die Resultate, das andere die Leistungen“, erklärte Stilz. Und die seien zum Beispiel zuletzt auf Schalke oder gegen Kiel (jeweils 1:2) „mehr als ordentlich“ gewesen.
Beim Spiel gegen St. Pauli dürfen erstmals wieder Zuschauer ins Regensburger Stadion
Was gegen St. Pauli zu erwarten sei, vermag Stilz freilich nicht zu prognostizieren. „Aber es wird allein schon deshalb ein besonderes Spiel, weil zum ersten Mal Zuschauer da sein werden“, weiß er. Zu seinem Ex-Arbeitgeber unterhält er noch einen guten Draht zu einigen Offiziellen, der AFM oder Menschen aus dem NLZ. Dass eben dieses in den kommenden Jahren an die Kollaustraße umziehen kann (MOPO berichtete), „freut mich extrem. Ich habe ja in den vergangenen Jahren auch an einigen Sitzungen teilgenommen, bei denen das Thema auf der Agenda stand“.
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Und auch am sportlichen Erfolg der Profis hat Stilz viel Freude, zumal er die Protagonisten bestens kennt. „Ich finde es toll für Timo Schultz und seine beiden jungen Co-Trainer. Und es überrascht mich nicht, weil ich glaube, dass die drei qualitativ ein klasse Team sind.“ Er habe größten Respekt vor dem bisher Erreichten, „und ich gönne es dem Verein von Herzen, dass er so gut dasteht“.
Daran wird sich seiner Meinung nach, unabhängig vom Samstag-Ergebnis, bis Saisonende nichts ändern. „Ich würde die Zahl der Aufstiegskandidaten auf fünf beschränken“, sagt Stilz und sieht neben St. Pauli und dem HSV noch Darmstadt, Werder und Schalke auf Sicht vorne. „Die Qualität der Bank-Spieler unterscheidet diese Mannschaften von den anderen.“