HSV-Fan Erik Meijer über das Stadtderby: „St. Pauli ist der Favorit“
Für wen sein Herz schlägt, daraus machte Erik Meijer am Dienstag keinen Hehl. „Ich bin natürlich HSVer“, stellte der 56-Jährige im Rahmen einer Sky-Presserunde klar. Am Freitag jedoch wird sich Meijer in Neutralität üben müssen: Als Experte wird er das Stadtderby des HSV gegen den FC St. Pauli (20.30 Uhr) für den Bezahlsender im Rahmen des Sky-„Flutlicht-Freitags“ begleiten. Im Vorfeld sprach Meijer über den Status quo beider Klubs, das Derby und meint: „Der FC St. Pauli geht als Favorit ins Spiel.“
Dass es Meijer, der zwischen 2000 und 2003 selbst für den HSV auf dem Platz stand (61 Spiele), mit dem HSV hält, ist kein Geheimnis. Dennoch fand er vor dem Stadtduell lobende Worte für Braun-Weiß: St. Pauli sei „ein cooler Klub“, der dem HSV gezeigt habe, „wie man in die Bundesliga kommen kann: mit einem eigenen Gesicht und einer eigenen Identität.“
Erik Meijer über das Stadtderby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli
Obwohl der Kiezklub ein Jahr länger als der HSV in der Liga ist, ist das Ziel bei der Klubs identisch: der Klassenerhalt. Die Auftritte zum Start ordnete Meijer auf beiden Seiten positiv ein. St. Pauli habe den BVB „hervorragend bekämpft“, der HSV in Mönchengladbach „nichts weggegeben“ und einzig die Torchancen vermissen lassen.
Am 2. Spieltag wartet mit dem Stadtderby nun bereits das erste richtungsweisende Spiel der Saison – weniger in der Tabelle, sehr wohl aber für die Stimmung im und um den Verein. Meijer weiß wovon er spricht, wenn er sagt: „Wenn du das Derby gewinnst, kriegst du eine breitere Brust, ziehst das Selbstvertrauen daraus und gehst vielleicht auch etwas erleichtert in die nächsten Spiele. Das hilft enorm.“ Er selbst hat in der Bundesliga-Saison 2001/02 zwei Stadtderbys gegen St. Pauli siegreich bestritten, beim spektakulären 4:3-Erfolg im Hinspiel selbst getroffen.
Meijer sieht St. Pauli als favorisiert an
Dass das Derby nun nach einem Jahr Abstinenz wieder zurück ist, noch dazu erstmals nach mehr als 14 Jahren Jahren wieder in der Bundesliga, begeistert Meijer: „Die ganze Woche brodelt es schon ein bisschen in der Stadt. Hast du ein braunes Leibchen an oder ein blaues? Auf der Arbeit ist Spannung da und es werden Wetten abgeschlossen. Das ist cool und gehört in so eine Riesenstadt wie Hamburg.“
Die besseren Chancen auf einen Sieg am kommenden Freitag räumt er den Kiezkickern ein. „Ich denke, dass St. Pauli als Favorit reingeht“, blickte Meijer voraus und begründete: „Sie hatten das letzte Jahr, haben an Spieltag eins noch etwas besseren Fußball gespielt und sind als Mannschaft ein bisschen eingespielter.“ Die Chance für den HSV könne aber im Heimvorteil und der Wucht der eigenen Zuschauer liegen.
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So sehr das Derby die Stadt aber auch elektrisiert: Über allem steht ein friedliches Sportfest ohne Ausschreitungen neben dem Platz. Meijers Appell: „Alle zusammen, die Blauen und die Braunen, müssen dafür sorgen, dass es safe bleibt, dass es schön bleibt und ein Fußball-Genuss-Spiel wird.“ Denn: „Das ist Theater auf allerhöchstem Niveau und gehört ins Stadion.“
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