„Hervorragend gut“: St. Paulis großer Hoffnungsträger ist jetzt Jackson Irvine
Exakt 42 Sekunden lagen beim 1:2 des FC St. Pauli gegen den SC Freiburg zwischen der Einwechslung von Jackson Irvine und dem Anschlusstreffer durch Louis Oppie. Zwar war der Australier an der Entstehung des Tores auch direkt beteiligt, vor allem aber hat dieser Wert symbolischen Charakter: Irvine hat lange gefehlt, an Einfluss auf das Team aber keineswegs eingebüßt. Trainer Alexander Blessin setzt große Hoffnungen in die nahende Startelf-Rückkehr seines Kapitäns.
James Sands gehörte ganz sicher nicht zu den schwächsten St. Pauli-Profis auf dem Platz, und doch war der Unterschied nach seiner Herausnahme zugunsten Irvines spürbar: Der Kapitän lieferte sofort ein ganz anderes Maß an Präsenz und Ausstrahlung als der zwar grundsolide, im Naturell aber eher ruhigere Sands, kommandierte, gestikulierte und hatte einen merklichen Effekt auf die Mannschaft. Nicht umsonst schloss sich unmittelbar an die Einwechslung des Kapitäns die ordentliche Schlussphase an.
FC St. Pauli: Jackson Irvines Comeback macht Mut
„Mit Sicherheit“ sei Irvine einer der Garanten für die Schlussoffensive gewesen, sagte Blessin, dem anzumerken war, wie sehr er den Moment herbeisehnt, in dem er wieder vollständig auf seinen verlängerten Arm zurückgreifen kann: „Man hat heute gesehen, dass er der Mannschaft unglaublich viel geben kann mit seiner Präsenz und seiner Körperlichkeit. Dann richten sich auch die jungen Spieler an ihm aus und ziehen sich hoch. Er hat das hervorragend gut gemacht“, schwärmte der Coach.
Für Irvine war der 22-minütige Einsatz in Freiburg der mit Abstand längste seit seiner Rückkehr, in den vergangenen beiden Ligapartien war er nur vier (Frankfurt) respektive sechs Minuten (Mönchengladbach) vor Ablauf der regulären Spielzeit ins Spiel gekommen. Nun nähert sich der 32-Jährige in großen Schritten seiner vollen Match-Fitness. Weitere Minuten soll Irvine im Rahmen der anstehenden Länderspiel-Abstellung im Trikot der australischen Nationalmannschaft gegen Venezuela (15.11.) und Kolumbien (19.11.) sammeln. Blessins Wunsch: „Ich hoffe, dass er für die Nationalmannschaft eineinhalb Spiele macht und dann fit wieder zurückkommt.“
Alexander Blessin sieht Irvine „zwingend“ in der Startelf
Sobald auch nur irgend möglich, wird er dann auch für St. Pauli wieder von Beginn an auflaufen. „Zwingend“ sei Irvine ein Startelf-Kandidat, versicherte Blessin, der am liebsten schon viel eher länger auf seinen Spielführer zurückgegriffen hätte: „Es geht darum, ihn aufzubauen. Auch da habe ich die Gespräche mit ihm geführt. Bisher hat er sich auch einfach selber noch nicht bereit gefühlt“, verriet Blessin und versicherte: „Ich wollte ihm letzte Woche schon mehr Spielzeit geben.“
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Einem möglichen Startelf-Mandat von Irvine dürfte derweil voraussichtlich James Sands zum Opfer fallen. Der US-Amerikaner gibt sich mit Blick auf seinen zurückkehrenden Konkurrenten jedoch gewohnt diplomatisch: „Ich habe höchsten Respekt davor, was er für die Mannschaft bedeutet. Er ist ein sehr guter Anführer, einer der besten, mit denen ich je zusammengespielt habe“, schwärmte der gebürtige New Yorker. „Ich bewundere seine Fähigkeiten, aber habe auch meine eigenen Stärken. Die Saison ist lang, es sind noch eine Menge Spiele. Sollte er spielen, werde ich von ihm lernen. Sollte ich spielen, werde ich versuchen, das Beste daraus zu ziehen.“
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