Hertha-Kapitän Leistner und sein Grundsatz: „HSV immer vor St. Pauli“
Dass der FC St. Pauli Ende September in Berlin auf eines der formstärksten Teams der Liga treffen würde, war vor einigen Wochen noch nicht abzusehen. Doch die Hertha kämpfte sich aus der Krise. Ein wichtiger Faktor dabei: Kapitän Toni Leistner. Der 33-Jährige weiß genau, was den Formaufschwung seines Teams ausmacht – und will nun gegen St. Pauli nachlegen. Dessen vermeintliche Defensivstärke hält Leistner indes für irreführend.
Dass der FC St. Pauli Ende September in Berlin auf eines der formstärksten Teams der Liga treffen würde, war vor einigen Wochen noch nicht abzusehen. Doch die Hertha kämpfte sich aus der Krise. Ein wichtiger Faktor dabei: Kapitän Toni Leistner. Der 33-Jährige weiß genau, was den Formaufschwung seines Teams ausmacht – und will nun gegen St. Pauli nachlegen. Dessen vermeintliche Defensivstärke hält Leistner indes für irreführend.
Drei Spiele, null Punkte, null Tore, mal wieder das Gespött einer Nation – so ungefähr lässt sich der katastrophale Saisonstart von Absteiger Hertha BSC bündig zusammenfassen. Vier Spieltage und drei überzeugende Siege später ist all das längst Geschichte. Die Hertha ist wieder in Form, pirscht sich als Tabellenneunter nach und nach in die schöneren Gefilde des Tableaus.
Das sagt Leistner über die „Gewinner-Mentalität“ der Hertha
Ein Formaufschwung, der nicht von ungefähr kommt: „Wir sind gestartet mit einem Kader, bei dem man nicht wusste: Wer kommt, wer bleibt, wer geht“, erklärt Leistner den holprigen Auftakt gegenüber der MOPO. Nach einigen wichtigen Transfers zum Ende des Transferfensters sehe man nun, „dass wir seit drei, vier Wochen konstant miteinander arbeiten können. Das zeigt sich auch in den Leistungen“, sagt Leistner. Zudem habe die Hertha „eine gute Chemie und eine Gewinner-Mentalität“ entwickelt.
Attribute, die man auch gegen St. Pauli auf den Platz bringen will. Die Vergangenheit beim Stadtrivalen HSV (2020/21) hat dabei keinen Einfluss auf Leistners Motivationslevel. Es sei für ihn kein „persönliches Derby“, schließlich habe er auch nie eines für den HSV bestritten. Und auch privat ist der Kontakt zur Hansestadt äußerst begrenzt: „Das einzige, was mich noch mit Hamburg verbindet, ist die Elbe, wenn ich in meiner Heimatstadt bin“, scherzt der gebürtige Dresdner.
„St. Pauli ist derzeit das konstanteste Team“
Auch aufgrund seiner guten Kontakte zu ehemaligen Kollegen verfolgt der Innenverteidiger das Geschehen im Volkspark jedoch noch intensiv – und kann auch keinen Hehl daraus machen, dass der Stadtrivale des Kiezklubs in seinem Herzen ein gewisses Übergewicht hat: „Ich würde immer sagen: HSV vor St. Pauli.“
Die Zuneigung für den HSV lindert jedoch nicht Leistners Respekt vor dem kommenden Gegner. „St. Pauli ist derzeit das konstanteste Team. Sie haben noch kein Spiel verloren und selbst in ihrer Durststrecke noch Punkte gesammelt.“ Vor allem den Spielaufbau der Braun-Weißen zu stören, sei ein äußerst schwieriges Unterfangen. Mit Blick auf St. Paulis letzten Gegner, den FC Schalke 04, warnt Leistner: „Die hatten extreme Probleme, mit ihrem hohen Pressing hinterherzukommen.“
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Weniger Sorgen bereitet dem Routinier dagegen, dass seine Vorderleute am Wochenende die zahlenmäßig beste Defensive (vier Gegentore) knacken müssen. „Das trügt ein bisschen“, sagt Leistner: „Da sind ein paar Dinger, die mit ein bisschen Matchglück für die andere Mannschaft auch reingehen können.“ Die Hertha will es am Samstag besser machen. An mangelndem Selbstvertrauen wird es zumindest im Falle Leistners nicht scheitern: „Ich denke, wir sind gut vorbereitet und werden das Spiel am Wochenende gewinnen.“