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  • Heidenheims Marc Schnatterer (l.) im Duell mit St. Paulis Luca Zander. Das Hinspiel endete 1:0, Schnatterer bereitete das Tor vor.
  • Foto: imago images/Jan Huebner

Heidenheim: St. Paulis Gegner jagt HSV und Stuttgart und träumt vom Aufstieg

St. Pauli-Gegner Heidenheim spielt eine Riesensaison, jagt als „Provinzklub“ die drei Großen der Liga – trotzdem haben die Schwaben die Bodenhaftung nicht verloren. Sie fahren mit fünf Kleinbussen nach Hamburg. Einer der Fahrer ist: Trainer Frank Schmidt!

Der 46-Jährige, im 13. Jahr (!) in Heidenheim auf der Bank, ist sich in der Corona-Krise nicht zu schade, sich – wie schon beim Auswärtsspiel in Bochum – selbst ans Steuer zu setzen. Immerhin sind es hin und zurück insgesamt 1300 Kilometer. „Sofern nicht irgendwie noch ein Strafzettel reinflattert, dass ich nicht fahren darf, werde ich wohl wieder fahren.“

Heidenheim kommt in fünf Kleinbussen nach Hamburg

Mit an Bord: Marc Schnatterer. Der Dauerbrenner (34) spielt seit 2008 im Trikot des FCH und kann jetzt zur Krönung seiner Laufbahn mit seinem Verein in die Bundesliga aufsteigen. Zurückhaltend sagt er im Gespräch mit der MOPO: „Ich sehe uns als ersten Verfolger der großen drei Klubs vor uns. Wenn andere Fehler machen, dann werden wir den Druck erhöhen – am besten durch gute Ergebnisse. Wir wollen die da oben kitzeln. Aber das geht natürlich nicht, wenn wir unsere Aufgaben nicht erledigen – wie beim 0:3 in Bochum.“

Heidenheim: Legende Schnatterer träumt von der Bundesliga

Schnatterer gibt zu, dass die deutsche Eliteklasse ein Traum für ihn ist. „Der Aufstieg wäre das i-Tüpfelchen auf meine Geschichte in Heidenheim. Ich spiele hier im zwölften Jahr. Wir haben immer größere Schritte nach vorn gemacht, haben uns sportlich und wirtschaftlich weiterentwickelt, auch ich persönlich habe mich hier entwickelt.“

Durch einen Sieg am Mittwochabend beim FC St. Pauli würde Heidenheim auf einem direkten Aufstiegsplatz stehen. Der gebürtige Heilbronner lächelnd: „Auch wir im Schwabenland kennen das kleine Einmaleins und wissen, was passieren kann. Natürlich hoffen wir deshalb, bei St. Pauli was mitnehmen zu können.“

Keine Fans am Millerntor: Das sagt Heidenheims Schnatterer

Auf die Reise auf den Kiez freut er sich trotz fehlender Zuschauer, weil er dort in jeder Beziehung gute Erfahrungen gesammelt hat: „Normalerweise sind das immer die Highlight-Spiele am Millerntor. Das Drumherum bringt stets viel Spaß. Großartig finde ich dort die Anerkennung für uns als Gäste. Wenn ich mal nicht mehr aktiv bin, dann möchte ich mir mal gemütlich Spiele am Millerntor ansehen – bei Bier und Bratwurst.“

Dass er die Duelle gegen St. Pauli mag, liegt auch daran: In Elf Partien gab es für Heidenheim sieben Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage. Schnatterer erzielte fünf Tore, gab sechs Vorlagen – gegen keinen anderen Gegner sammelte er mehr Scorerpunkte.

Heidenheim: Starke Bilanz gegen den FC St. Pauli

Trotzdem sagt er vorm Anpfiff am Mittwochabend: „Die Hamburger könnten sicher besser dastehen als momentan. Denn sie haben eine gute Mannschaft, die im positiven Sinne immer für eine Überraschung gut ist – wie bei den beiden Topspielen gegen den HSV oder auch dem 3:0 gegen Bielefeld.“

Zu den derzeitigen Spielen ohne Publikum sagt Schnatterer: „Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Natürlich vermisse auch ich die Atmosphäre durch die Zuschauer. Aber auf dem Platz herrscht Wettkampf, da geht es um was. Ohne die gewohnte Stimmung und Emotionalität fällt es den TV-Zuschauern da sicherlich manchmal schwerer als sonst dem Spiel zu folgen.“

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