Marcel Hartel und Leart Paqarada sind von der Nullnummer gegen Kiel ernüchtert.
  • Marcel Hartel und Leart Paqarada sind von der Nullnummer gegen Kiel ernüchtert.
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Harmlos, sieglos, trostlos! St. Pauli macht gegen Kiel kaum Hoffnung

Der FC St. Pauli bleibt am Millerntor unbesiegt – das ist schon das Beste, was man über das 0:0 gegen Holstein Kiel sagen kann. Die Kiezkicker agierten im letzten Heimspiel des Jahres über weite Strecken harmlos, ohne Dampf und Feuer. Nach nur zwei Zählern aus den letzten vier Spielen hängen die Braun-Weißen im Keller fest und könnten am Mittwoch auf einen Abstiegsplatz fallen. Trostlos.

Das siebte Remis der Saison bedeutet Stillstand. „Ich habe mich häufig über Unentschieden geärgert“, meinte St. Pauli-Trainer Timo Schultz nach der Partie, „aber diesmal kann ich damit leben. Wir nehmen den Punkt mit, hätten natürlich gerne drei gehabt.“ Und gebraucht. Die Kieler waren dem Sieg näher, hätten ihn auch eher verdient gehabt.

Zweite Liga: St. Pauli entwickelt gegen Kiel nur wenig Druck nach vorn

Das letzte Hinrunden-Heimspiel der St. Paulianer war eines der schwächsten. Das galt besonders für die erste Halbzeit, in der die Kiezkicker nach vorne nur wenig Druck entwickeln konnten, sich kaum gefährliche Chancen herausspielten. 

Erschreckend harmlos war das, was die Gastgeber im Angriff mit dem Ball auf den Rasen brachten. Sie wirkten verkrampft, nervös, was sich in vielen Fehlern zeigte. 

St. Pauli-Kapitän Paqarada: „Jetzt spielt auch der Kopf eine Rolle“

„Klar, dass der Kopf jetzt auch eine Rolle spielt“, räumte Kapitän Leart Paqarada nach Spielschluss angesichts der jüngsten Durststrecke ein.

Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte der Kiezkicker ließ verdammt lange auf sich warten. Erst in der 41. Minute zwang Conner Metcalfe nach Zuspiel von Johannes Eggestein im Strafraum den Kieler Keeper Schreiber mit einem zu unplatzierten Schuss zu einer Parade.

Metcalfe, Otto, Eggestein – St. Pauli mit spärlichen Chancen bei der Nullnummer gegen Kiel

In die Kategorie „wenig gefährlich“ gehörten die Kopfbälle von David Otto (2.) und Eggestein (45.+1). Es waren leider St. Paulis zweit- und drittbeste Chance der ersten 45 Minuten.

Rund ging es nur auf dem angrenzenden Dom. Auf dem Rasen des Stadions hakte, ruckelte oder stockte es im Spiel der Hausherren erheblich.

Die Null steht bei St. Pauli: Smith blockt Holtby-Schuss in höchster Not

Auch die Hintermannschaft agierte anfangs alles andere als sicher, geriet in Halbzeit eins ein ums andere Mal ins Schwimmen und hatte Glück, dass die Schüsse von Reese (21.) und Holtby (35.) im Sechzehner gerade noch durch Irvine beziehungsweise Smith geblockt werden konnten – letzterer in allerhöchster Not.

Nach der Pause war es neben dem Glück auch Keeper Nikola Vasilj, der seine Mannschaft zwei Mal vor dem Rückstand bewahrte. Zunächst entschärfte er den Schuss von Wriedt (60.), dann parierte er mit einem großartigen Reflex den wuchtigen Kopfball von Erras (65.).

Das sagt St. Pauli-Trainer Timo Schultz zum torlosen Remis gegen Holstein Kiel

Braun-weiße Schlussoffensive? Alles auf Sieg? Fehlanzeige. Im Gegenteil. In der letzten halben Stunde plätscherte die Partie bis auf wenige Aktionen so dahin.

„Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir in der einen oder anderen Situation das Herz in die Hand nehmen“, monierte Schultz. 

St. Pauli hatte in den zweiten 45 Minuten keine einzige echte Torchance mehr. Es war rätselhaft, ob St. Pauli nicht mehr konnte oder auch nicht mehr richtig wollte. Beide Mannschaften schienen früh mit einer Punkteteilung zufrieden. 

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Für die Kieler mag ein Remis am Millerntor okay sein. Für St. Pauli ist ein Punkt angesichts der brenzligen Tabellensituation zu wenig.

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