„Hätte es vor allem St. Pauli unter Schulle gegönnt“ – Ex-Kiezkicker leidet noch mit
Seine Saison ist seit Samstag vorbei. Auf Platz sechs der Premiership in Südafrika, wo er sich pudelwohl fühlt, ist Lasse Sobiech mit dem Stellenbosch FC gelandet – nach einer für ihn persönlich leider unglücklichen Spielzeit mit mehreren schwereren Kopfverletzungen und einem Sehnenabriss im Sprunggelenk. So blieb ihm zeitweise mehr Raum als gewollt, seine drei Ex-Vereine – den FC St. Pauli und den SV Darmstadt 98 sowie den HSV – im Aufstiegskampf der 2. Liga zu verfolgen. Im Gespräch mit der MOPO verrät der ehemalige Kiezkicker, wie er den Saisonendspurt seiner früheren Arbeitgeber bewertet.
Seine Saison ist seit Samstag vorbei. Auf Platz sechs der Premiership in Südafrika, wo er sich pudelwohl fühlt, ist Lasse Sobiech mit dem Stellenbosch FC gelandet – nach einer für ihn persönlich leider unglücklichen Spielzeit mit mehreren schwereren Kopfverletzungen und einem Sehnenabriss im Sprunggelenk. So blieb ihm zeitweise mehr Raum als gewollt, seine drei Ex-Vereine – vor allem den FC St. Pauli und den SV Darmstadt 98 – im Aufstiegskampf der 2. Liga zu verfolgen.
„Ich kann natürlich nicht immer gucken, vor allem bei Auswärtsspielen, weil wir da teilweise drei Tage unterwegs sind“, erklärte der inzwischen 32-Jährige im Telefonat mit der MOPO. Aber klar, durch das Aufstiegsrennen, „in das ja alle meine alten Vereine involviert sind oder waren“, hat er das Treiben im Unterhaus so intensiv wie möglich verfolgt und sagt über…
Ex-St. Paulianer Lasse Sobiech gratuliert Darmstadt
… Darmstadt 98: „Ich habe natürlich den Jungs zum Aufstieg gratuliert.“ Mit Tobias Kempe und Tom Isherwood sei er noch ständig in Kontakt, ebenso mit Co-Trainer Ovid Hajou. „Darmstadt war halt mein letzter Verein, entsprechend gibt es dort auch die meisten Jungs, mit denen ich eng bin.“ Natürlich habe er sich gefreut, nachdem es letztes Jahr „auf dramatische Weise nicht geklappt hatte. Es war auch einfach super verdient.“
Das könnte Sie auch interessieren: Fällt Haukes Wahl auf St. Pauli?
Auf Coach Torsten Lieberknecht hält Sobiech große Stücke. „Ich weiß nicht, ob es noch einen Trainer gibt, der allen Spielern Chancen ermöglicht, zum Einsatz zu kommen“, sagte der Innenverteidiger. „Da legt er riesigen Wert drauf, um das Klima innerhalb der Mannschaft positiv zu halten.“ Lieberknecht passe prima zum Verein, „fiebert wirklich mit, ist emotional, menschlich super und hat einen tollen Humor“. Da stecke schon einiges hinter, und es käme nicht von ungefähr, dass er mit Braunschweig und Darmstadt aufgestiegen ist.
Beim HSV kennt Sobiech nur noch Tom Mickel
… den HSV: Tom Mickel ist aus seiner Saison 2013/14 noch da. „Ansonsten habe ich wenig bis keinen Kontakt, wünsche mir aber trotzdem, dass der HSV hochgeht. Weil ich mich einfach freuen würde, wenn ein Klub, der sich vielleicht etwas größer wahrnimmt, als er sich zuletzt dargestellt hat, aber trotzdem ja ein großer Klub ist, wieder in der Bundesliga spielt.“ Der Druck am Volkspark sei eine Mischung aus „Wir machen uns das Leben ein bisschen selber schwer“ und dem unruhigen Medien-Umfeld. „Und es ist Druck da durch das viele Geld, das jedes Jahr in den Kader gesteckt wird. Das muss man als Spieler und Mannschaft aber auch händeln können.“
St. Pauli drückt Sobiech eigentlich immer die Daumen
… den FC St. Pauli: Der Kiezklub ist und bleibt der Verein, für den Sobiech am häufigsten (134 Einsätze) und längsten (fünf Jahre) gespielt hat, dem er „eigentlich immer die Daumen drückt“. Aus dem aktuellen Kader sind es noch Luca Zander, mit dem er zusammengespielt hat, und Christopher Avevor. „Aber da gibt es noch viele Kontakte aus dem Bereich Geschäftsstelle oder Vereinsumfeld, zudem zu etlichen anderen ehemaligen Spielern.“ Wie zum Beispiel Timo Schultz, den Sobiech als Co-Trainer erlebt hat, oder Jan-Philipp Kalla.
Magen-Darm-Infekt verhindert Lasse Sobiechs Rückkehr ans Millerntor
Zu dessen Abschiedsspiel hatte Sobiech kommen wollen, die Reise war gebucht – um tags zuvor von einem finsteren Magen-Darm-Virus niedergestreckt zu werden. „Dabei hatte ich mich so gefreut, vorher mit vielen anderen Ex-Spielern, die auch eingeladen waren, geschrieben.“ Aber es half nichts, er musste das Spiel auf dem heimischen Sofa am TV bzw. Handy verfolgen, wie auch alle anderen Partien mit braun-weißer Beteiligung. „Jetzt ist es ja leider vorbei mit dem Aufstieg, auch wenn sie eine so krasse Rückrunde hingelegt haben“, sagte der gebürtige Schwerter voller Respekt. „Aber ich muss natürlich auch sagen: Ich hätte es vor allem einem FC St. Pauli unter Schulle gegönnt.“
Ex-Kiezkicker kehrt nach Karriere-Ende nach Hamburg zurück
Der versucht sich bekanntlich kommende Saison in Schweiz beim FC Basel. Und Sobiech? Bleibt noch ein Jahr am anderen Ende der Welt, „eine tolle Erfahrung“, an der auch sein Bruder Joran partizipiert. Der spielt bei einem Drittligisten um die Ecke, coacht parallel eine Jugendmannschaft. Im Frühjahr 2024 aber, so ist der aktuelle Plan, kehrt Lasse Sobiech mit seiner Freundin dorthin zurück, wo er künftig dauerhaft sein Zuhause sieht: nach Hamburg.