x
x
x
Verbissen und erfolgreich: St. Paulis David Nemeth (r.) ist vor Hannovers Lars Gindorf am Ball.
  • Verbissen und erfolgreich: St. Paulis David Nemeth (r.) ist vor Hannovers Lars Gindorf am Ball.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Ganz heißer Kaltstart: St. Paulis Nemeth beeindruckt Mitspieler und seinen Trainer

Mehr Kaltstart geht nicht – und das lag nicht an den sehr frischen Temperaturen in der Arena der niedersächsischen Landeshauptstadt. Spielpraxis? Keine. Vertrauen seines Trainers? Hundert Prozent. Leistung? Klasse! David Nemeth lief in seinem ersten Startelfeinsatz nach fast acht Monaten schnell heiß, war voll drin im Spiel und stand beim so wichtigen 2:1-Sieg seines FC St. Pauli in Hannover in der Abwehr seinen Mann. Ein Comeback, das auch die Mitspieler beeindruckte – aber niemanden überraschte.

Mit einem strahlenden Lächeln stand Nemeth nach den intensiven 95 Minuten in der Mixed Zone des Hannoveraner Stadions und war einfach nur glücklich. Gespielt, überzeugt und dann auch noch gewonnen in dieser so entscheidenden Phase des Aufstiegsrennens. Mehr geht nicht.

St. Paulis Nemeth war nach dem Sieg in Hannover begeistert

„Wahnsinn, ein super Gefühl!“, schwärmte der 23-jährige Innenverteidiger. „Vor allem, wie mich die Mannschaft unterstützt hat von der ersten Minute an.“ Es sei alles in allem „ein wunderschönes Gefühl.“

Das könnte Sie auch interessieren: Zeugnis eines starken Auftritts: Die MOPO-Noten nach St. Paulis Sieg in Hannover

Sage und schreibe 238 Tage hatte bis zum Anpfiff der wegweisenden Partie in der Heinz-von-Heiden-Arena Nemeths letztes Spiel von Beginn an zurückgelegen. Am 4. Spieltag war das, beim 0:0 in Magdeburg – ein paar Grad wärmer. Seinen letzten Einsatz hatte der Österreicher am 23. September, beim 3:1-Heimsieg gegen Schalke, als er in den Schlussminuten eingewechselt wurde. Spielpraxis sieht anders aus. 

St. Paulis Nemeth gibt zu: „Es war Nervosität dabei“

„Natürlich ist Nervosität dabei gewesen“, räumte der 1,91-Meter-Hüne ganz offen ein. „Aber wie gesagt: Die Mannschaft fängt einen auf.“ Und Nemeth, dessen Einsatz sich „im Laufe der Woche angekündigt“ hatte, hatte die Nervosität auf dem Rasen schnell abgeschüttelt.

Die Mitspieler waren voll des Lobes für den Rückkehrer, der für den in beiden Spielen zuvor schwächelnden Adam Dzwigala in die Startelf gerückt war. „Er hat einen super Job gemacht und einen extrem wichtigen Teil beigetragen“, sagte Abwehrchef Hauke Wahl über den Nebenmann. Kapitän Jackson Irvine nannte den Auftritt von Nemeth nach der langen Wettkampfpause „unglaublich, andererseits auch nicht überraschend“. Der Abwehrmann arbeite tagtäglich hart im Training. „Er hat sich die Chance absolut verdient.“

St. Pauli-Trainer Hürzeler lobt Nemeth

Auch Trainer Fabian Hürzeler hatte trotz der mangelnden Spielpraxis bei Nemeth keinerlei Zweifel, dass dieser dem Job rechts in der Dreierkette in dieser heiklen Phase der Saison gewachsen ist. „Ich weiß, dass David ein Wettkampftyp ist“, so der Coach. „Er war immer da, hat sich im Training nicht hängen lassen, hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Er ist auch für sich persönlich durchs Feuer gegangen. Das hat mir imponiert – und auch, wie er diesmal aufgetreten ist.“

Hürzeler bescheinigte Nemeth eine gute Leistung. „Er war stabil gegen den Ball, hatte mit dem Ball seine Aktionen, hat Ruhe ausgestrahlt – und das nach so langer Zeit. Das spricht dann sehr für ihn.“ Und es spricht vieles, wenn nicht alles dafür, dass Nemeth auch am kommenden Freitag gegen Rostock zur ersten Elf gehört, sollte Eric Smith bis dahin nicht rechtzeitig wieder fit und spielfähig sein.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp