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Michael Gregoritsch (l.) köpft St. Pauli in der 119. Minute aus dem Pokal.
  • Michael Gregoritsch (l.) köpft St. Pauli in der 119. Minute aus dem Pokal.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Bitterer Last-Minute-K.o.: „Sprachlosigkeit“ nach St. Paulis Pokal-Aus in Freiburg

Es geht nicht bitterer! Ein famoser FC St. Pauli führte beim SC Freiburg bis tief in die Nachspielzeit, musste dann doch in die Verlängerung – und kassierte in der 119. Minute den K.o. im diesjährigen DFB-Pokalwettbewerb. „Sprachlosigkeit. Bei jedem von uns“, sagte Lukas Daschner über die erste Reaktion der Braun-Weißen, die nach dem Abpfiff enttäuscht gen Boden sanken.

Trainer Timo Schultz beließ es bei der im Derby erfolgreichen 5-3-2-Taktik, brachte für den verletzten Jakov Medic Betim Fazliji und ließ Lukas Daschner anstelle von Igor Matanovic stürmen. Die vakante Rechtsverteidiger-Position besetzte er mit Connor Metcalfe.

Und der Australier war gleich mittendrin im Geschehen. Von Adam Dzwigala per klasse Pass in Szene gesetzt, legte Metcalfe auf Etienne Amenyido ab, der aus 16 Metern nur knapp das Ziel verfehlte (4.). Auch der zweite Abschluss gehörte St. Pauli (Lukas Daschner, 5.), das sehr mutig begann.

DFB-Pokal: FC St. Pauli verliert in Freiburg 1:2 nach Verlängerung

Der SC kam dann zwar zusehends besser in die Partie, für einen nennenswerten Torabschluss aber reichte es sehr lange nicht. Erst nach exakt einer halben Stunde führte ein einfacher Ballverlust von Amenyido in der eigenen Hälfte zur Schusschance für Weißhaupt, Nikola Vasilj lenkte den Ball über den Querbalken.

Ein Wachmacher – aber nicht für den Erstligisten! Stattdessen hatten die Kiezkicker einen Tausendprozenter: Daschner setzte sich gegen Ginter durch, passte exakt in den Lauf von Amenyido, der aber das Kunststück fertigbrachte, den zugegeben famos reagierenden Atubolu im SC-Gehäuse anzuschießen (37.). Wenn sich das mal nicht … 

Daschner behält die Nerven – St. Pauli führt in Freiburg

Aber nein, diesmal kam es anders, und wieder war Daschner beteiligt. Und wie. Er erlief einen katastrophalen Rückpass von Schlotterbeck, steuerte alleine auf Atubolu zu und behielt die Nerven. 1:0 für St. Pauli nach 42 Minuten, und zwar absolut verdient.

Zur Pause wechselte Freiburgs Coach Christian Streich vierfach, brachte Gregoritsch, Höfler, Lienhart – und Daniel-Kofi Kyereh. Der Ex-St. Paulianer hatte wenige Sekunden nach Wiederbeginn gleich die beste Chance der Hausherren, zielte aber zu hoch. Man brauchte nicht viel Fantasie für die Vermutung, dass auf die Gäste viel Arbeit zukommen würde. 

DFB-Pokal: St. Pauli hält hinten dicht – bis zur Nachspielzeit

Aber die stellten sich der Aufgabe, hatten durch Amenyido die nächste Chance (55.) und ließen kaum etwas zu. Ein Fast-Eigentor von Eric Smith (71.), mehr tat sich nicht. Bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, als Keitel mit dem x-ten hohen Ball in den Strafraum den Kopf von Ginter fand. Und der Nationalspieler erzielte tatsächlich noch das 1:1. Verlängerung.

In der blieben die Gäste auf Augenhöhe, hatten durch Marcel Hartel die beste Chance (110.). Aber dann gab es nochmal Eckball für den SC. Und der bis dahin wirkungslose Gregoritsch hielt die Rübe hin. Unglaublich.

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„Ein großes Lob an die Mannschaft“ sprach Hartel später aus. „Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“ Man sei zwar ausgeschieden, aber gegen ein Top-Team der Bundesliga. „Und das nicht klar, sondern knapp. Da kannst du ganz viele positive Sachen draus ziehen.“ Auch wenn es im ersten Moment sicher schwerfällt.

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