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FC St. Pauli Millerntor
  • Ausverkauft! Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie war das Millerntor bei einem Heimspiel des FC St. Pauli gegen Bremen wieder komplett gefüllt.
  • Foto: WITTERS

„Absoluter Faktor“: Millerntor-Revival soll zum Aufstiegs-Trumpf werden

Es war ein historischer Moment im Millerntor und Stadionsprecherin Dagmar Hansen moderierte ihn bei ihrer Durchsage damit an, dass sie lange auf diesen Moment gewartet habe. Dabei ging es nur um eine Formalie: Die Bekanntgabe der Zuschauerzahl. 29.546 Fans füllten die vier Tribünen beim turbulenten Topspiel des FC St. Pauli gegen Werder Bremen. Ausverkauft. Richtig ausverkauft.

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie war das Stadion wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Letztmals war dies am 1. März 2020 im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück der Fall gewesen, zwei Wochen bevor das Heimspiel gegen Nürnberg wegen Corona abgesagt worden war.

FC St. Pauli spielt gegen Werder wieder im ausverkauften Millerntor

110 Wochen – exakt 769 Tage – hat es gedauert, dass die Kiezkicker wieder in einem restlos ausverkauften Haus spielen. Eine gefühlte Ewigkeit. Für zehn Spieler der braun-weißen Startelf war es das erste Mal überhaupt!

Lediglich Kapitän Philipp Ziereis war zuvor schon (und das unzählige Male) in den Genuss komplett voller Ränge am Millerntor gekommen. Auf der Reservebank für das Spiel gegen Werder traf dies nur noch auf Christopher Buchtmann, Finn-Ole Becker und Rico Benatelli zu. Macht vier von 20 Kiezkickern. Der Großteil der Mannschaft erlebte eine späte, aber stimmungsvolle Premiere.

Timo Schultz erlebte erstes Spiel als Trainer im vollen Millerntor

„Auch für mich war es als Trainer das erste Spiel in einem ausverkauften Millerntor“, betonte Trainer Timo Schultz mit einem Strahlen. „Die Fans sind ein absoluter Faktor für uns und werden das auch in den letzten drei Heimspielen sein. Ich hätte mich gefreut, wenn wir uns und die Fans belohnt und am Ende noch das Siegtor geschossen hätten – dann wäre mit Sicherheit das Dach weggeflogen.“  

Laut war es auch ohne Siegtreffer – und das lag nicht nur an der Anzahl der Fans. Auch bei der Stimmung gab es ein Revival. Auf der Südtribüne gab es erstmals wieder organisierten Support von Ultra Sankt Pauli (USP) mit den typischen Gesängen, Schlachtrufen und Fahnen. Sechs Vorsänger mit Megafon gaben den Takt vor. In der dritten Spielminute wurde das obligatorische „Aux Armes!“ angestimmt. Die einleitende Aufforderung „Das ganze Stadion! Das ganze Stadion!“ war wieder wörtlich zu nehmen.

St. Paulis Ultras mache wieder richtig Stimmung

Hintergrund ist die Entscheidung des Vereins in Abstimmung mit der aktiven Fanszene, bis Saisonende die Spiele weiterhin freiwillig unter 2G-Bedinungen durchzuführen, dafür aber mit der Neuerung, am Platz (Sitz und Steh) den Mund-Nasenschutz abnehmen zu dürfen. Dieser hatte nach vorangegangenen Verlautbarungen der Fanszene bis zuletzt einen vollen verbalen Support bei Heimspielen unmöglich gemacht.

Im Aufstiegsendspurt kann St. Pauli also wieder auf den totalen Support bauen.

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